Wirtschaftspolitik: Das Elend des Standorts Deutschland

Deutschland

Die Ansiedlung von Chiphersteller Intel in Magdeburg wird mit Milliarden gefördert. Bild: dpa

Viele deutsche Unternehmen sind modern, Deutschland selbst ist es nicht. Das muss sich ändern. Aber wandeln muss sich auch die Bereitschaft vieler Menschen, die Notwendigkeit von Veränderungen zu akzeptieren.

In den Tagen vor der Ankündigung der Bundesregierung, die Ansiedlung von Intel mit Subventionen über rund 10 Milliarden Euro zu unterstützen, war auf dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow die Nervosität mit Händen zu greifen. Wenn die Ansiedlung an der Bereitschaft der Politik scheitere, Intel die geforderten Subventionen bereitzustellen, brauche man als gemäßigte Partei bei den kommenden Landtagswahlen im Osten nicht mehr anzutreten, war zu hören. Dann werde die AfD alles abräumen.

Angst vor einer Deindustrialisierung Deutschlands, Angst vor einer verhängnisvollen Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten in einer Welt voller politischer Spannungen, Angst vor einem Verlust in einem Subventionswettbewerb nicht nur gegenüber den Vereinigten Staaten, Angst vor der AfD: Wie verschüchtert sind dieses Land und seine Eliten geworden, wie defensiv die Grundhaltung des langjährigen, ehemals so stolzen Exportweltmeisters, der angesichts eines ganzen Bündels bedeutender Herausforderungen wie Demographie, digitaler Revolution, Klimawandel und geopolitischer Unsicherheit den Boden unter den Füßen zu verlieren scheint?

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