Fußball-EM in Frankfurt: Alles Wichtige zum Spiel Deutschland ...
Wie komme ich zum Stadion?
Das Auto bleibt am besten zu Hause, am Stadion stehen keine öffentlichen Parkplätze zur Verfügung.
Besser ist der öffentliche Nahverkehr. Wer ein EM-Ticket besitzt, hat ohne zusätzliche Kosten Anspruch auf eine 36-Stunden-Fahrkarte für das gesamte RMV-Netz. Diese Fahrkarte ist von 6 Uhr am Spieltag bis 18 Uhr des Folgetages gültig. Die Fahrkarte ist im Fanpass enthalten, der über die Euro-2024-App abrufbar ist.
Die S-Bahn-Linien 7, 8 und 9 fahren vom Frankfurter Hauptbahnhof oder vom Regionalbahnhof am Flughafen bis zur Station „Frankfurt (Main) Stadion“. Wer seinen Platz auf der Haupt- oder Osttribüne hat, nimmt am besten die Straßenbahnlinie 20 oder 21, die vom Frankfurter Hauptbahnhof zur Station „Stadion“ fährt.
Die Buslinie 61 sowie die Sonderlinie 80 vom Frankfurter Flughafen zum Südbahnhof fahren auch am Stadion, die richtigen Haltestellen sind dann „Stadionbad“ oder „Osttribüne“. Wer es sportlich mag: Die Leihräder von Call a Bike können am Stadion vor der Fläche P8 abgestellt werden, vor dem Parkplatz P9 wird man Leihfahrräder von next bike wieder los.
Wann öffnet das Stadion?
Drei Stunden vor Anpfiff gehen die Tore auf, also um 18 Uhr.
Wann reisen die Deutschen an?
Darüber schweigt der DFB, bekannt ist, dass das Team von Trainer Julian Nagelsmann im Hotel Meliá unweit der Frankfurter Messe absteigt – und dort vermutlich gut von den Fans abgeschirmt wird.
Welche Mannschaft gilt als Favorit?
Fraglos die Gastgeber, die ihre beiden ersten Vorrundenspiele gegen Schottland und Ungarn gewonnen haben und mit ihren insgesamt sechs Punkten schon sicher im Achtelfinale stehen. Den Schweizern könnten die vier Punkte, die sie in den ersten beiden Spielen gesammelt haben, dank eines guten Torverhältnisses auch schon reichen, wobei die ebenfalls in der Gruppe A spielenden Schotten zumindest theoretisch auch noch nicht ganz aus dem Spiel sind.
So oder so geht es für beide Teams um den Gruppensieg und damit um die Frage, gegen wen sie im Achtelfinale antreten.
Wie viele Fans werden erwartet?
Ins Frankfurter Stadion passen 48.507 Zuschauer, und an beide Fußballverbände gingen jeweils 11.000 Tickets. Aber bei diesem Spiel dürfte sich die halbe Stadt als Gefolge des deutschen Teams ansehen. Das können die Schweizer natürlich nicht übertreffen, aber auch sie werden viele sein. Der Schweizerische Generalkonsul Martin Bienz schätzt, dass mindestens 30.000 Eidgenossen zu diesem „besonderen Nachbarschaftsduell“ anreisen.
Etwas hin- und hergerissen könnten die Schweizer sein, die in Frankfurt leben. Offiziell haben 618 ihren Hauptwohnsitz am Main gemeldet, Generalkonsul Bienz weist aber darauf hin, dass die Zahl der in Frankfurt lebenden Schweizer höher sein dürfte, da Bürger mit deutscher und schweizerischer Staatbürgerschaft in der Statistik als Deutsche geführt würden.
Gibt es Sicherheitsbedenken?
Keine, die sich speziell auf dieses Spiel richten. Aber die Polizei ist während des gesamten Turniers mit vielen Beamten im Einsatz, man sei auf alle Szenarien vorbereitet, hieß es immer wieder.
Die Stadt Frankfurt hat vor Beginn der EM einen eigenen Maßnahmenkatalog für mehr Sicherheit präsentiert: Die Videoüberwachung wurde ausgebaut, die Waffenverbotszone ausgeweitet, die Polizeipräsenz erhöht, die Straßenreinigung hochgefahren.
In der Fanzone am Main wurden nach dem Auftakt, als das Gedränge vor allem vor dem schwimmenden Hauptbildschirm einige Besucher in Unruhe versetzte, noch einmal das Wegekonzept und die Lenkung der Besucherströme nachgebessert.
Woran erkennt man die Anhänger beider Teams?
Seit 2006 tragen die deutschen Fans zu ihren meist weißen Fantrikots auch gerne Schwarz-Rot-Gold, entweder als Schal oder Flagge. Neu hinzugekommen sind die pink-lila Trikots, die für diese EM als neue Auswärtsfarben der deutschen Elf ausgewählt wurden.
Bei den Schweizern ist natürlich alles rot und weiß, die eidgenössische Flagge mit dem Schweizer Kreuz muss auch mit. Gerne bringen die Anhänger der „Nati“ ein paar große Kuhglocken mit, die sie auch im Stadion kraftvoll schwingen, um ihren Schlachtruf „Hopp Schwiiz“ zu verstärken.
Und dann ist da noch der andere akustische Botschafter der Schweizer, Trompeten-Sigi genannt. Seit 1970 reist der Edelfan der „Nati“ zu Welt- und Europameisterschaften hinterher und bringt die Fans mit seinem Spiel in Stimmung. Laut Generalkonsul Bienz sollte er auch im Frankfurter Stadion dabei sein.
Was passiert vor dem Spiel?
Die deutschen Anhänger treffen sich von 14 Uhr an am sogenannten Fan-Meeting-Point auf dem Opernplatz. Der DFB hat Livemusik und Spiele angekündigt, um 17 Uhr soll U-19-Nationaltrainer Christian Wörns vorbeischauen. Außerdem hat der Fußballverband angekündigt, dass er Deutschlandfahnen und Spieltag-Pins verschenken will.
In der Fanzone am Main steht der Fanklubbus des DFB. „Hier warten Gewinnspiele, eine interaktive Torwand und ein Fan-Club-Foto-Rahmen für schöne Erinnerungsbilder auf euch“, heißt es auf der Website. Um 17 Uhr werde am Sonntag Eintracht-Legende und Ex-Nationalspieler Ralf Falkenmayer zu Gast sein.
Für die Schweizer ist der Rossmarkt als Treffpunkt vor dem Spiel reserviert, auch ihr Fußballverband hat ein Programm organisiert, unter anderem reisen Schweizer DJs mit, um die Anhänger in Stimmung zu bringen. Bleiben alle gut gelaunt, dürfte es auch wieder Fanmärsche zum Hauptbahnhof geben.
Was bietet die Fanzone Frankfurt?
Die 1,4 Kilometer lange Fanzone ist wieder von 13 bis 24 Uhr geöffnet, vom 27. Juni bis 14. Juli öffnet sie dann an Wochentagen von 15 bis 24 Uhr und an den Wochenenden weiterhin von 13 bis 24 Uhr. Sie verläuft am Mainufer zwischen der Friedensbrücke und dem Eisernen Steg. Acht Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt und vier Gehminuten von der U-Bahn-/Tramstation „Willy-Brandt-Platz“ entfernt.
Die Fanzone ist kostenfrei zugänglich. Dort gibt es unter anderem eine große Leinwand auf dem Main und neun weitere Leinwände, auf denen alle 51 EM-Spiele übertragen werden. Außerdem ein schwimmendes Fußballfeld, zwei Fußballfelder am Ufer vor dem Eisernen Steg, vier Bühnen, ein Open-Air-Kino, E-Sport-Angebote und zahlreiche Gastronomiestände.
Wo finden Schweizer Vertrautes in Frankfurt?
Auch wenn der Kinderbuchstar Heidi in Frankfurt an schlimmem Heimweh litt, heute dürfen sich die Gäste wie zu Hause fühlen, prägen sie doch die Stadt vor allem wirtschaftlich mit: Die Schweizer Großbank UBS residiert in einem markanten Turm gleich neben der Alten Oper, der Lebensmittelkonzern Nestlé hat seine Deutschlandzentrale in Sachsenhausen, und der Schweizer Projektentwickler Beos arbeitet gerade an einem der größten Projekte zur Stadterneuerung, indem er den mehr als 70 Hektar großen ehemaligen Industriepark Griesheim in ein modernes Gewerbegebiet umbaut. Zu all dem passt, dass es einen Schweizerisch-Deutschen Wirtschaftsclub Frankfurt gibt.
Für das Kulinarische und Kulturelle muss man ein bisschen länger suchen. In Frankfurt, Gießen, Wiesbaden und Kassel gibt es Schweizervereine, die Frankfurter Vereinigung für Exilschweizer und Freunde der Eidgenossenschaft entstand schon 1875.
Ein schweizerisches Restaurant gibt es in ganz Rhein-Main nicht, Alpenküche aber schon, etwa im Seefeld (Tiroler Küche) im Frankfurter Nordend, in der Salzkammer (österreichisch) gleich um die Ecke vom Rossmarkt und im Edelweiß in Sachsenhausen. Letzteres wirbt zwar auch mit österreichischer Küche, liegt aber in der Schweizer Straße – die sollte den Besuchern ohnehin einen Besuch wert sein.
Was tun, wenn es ein Problem gibt?
Kennen sollten auch die Gäste den Polizeinotruf 110.Für viele andere Anfragen gibt es an der Hauptwache in der Frankfurter Innenstadt eine „Fanbotschaft“ für alle Anfragen der EM-Besucher. Wer etwas verloren hat, kann im Stadion in Block 29 bei der Polizei nach Fundsachen fragen, das Ordnungsamt richtet ein EM-Fundbüro in der Schwanenhalle im Frankfurter Rathaus Römer ein. Alternativ gibt es die Möglichkeit, online eine Anfrage zu verlorenen Gegenständen zu stellen.
Sind es gar die Ausweispapiere, die verschwunden sind, hilft im Schweizer Fall das Generalkonsulat weiter, es hat seinen Sitz in Frankfurt in der Mendelssohnstraße 87, die Telefonnummer lautet +49 69 170 02 80.
Und wie geht das Spiel aus?
Weil es für die Deutschen nicht mehr so drauf ankommt, gilt der Tipp von Generalkonsul Martin Bienz: „Für das Spiel gegen Deutschland tippe ich 1:1 unentschieden.“ Danach, so ist der Diplomat überzeugt, schafft es die „Nati“ bis ins Viertelfinale.
