Auch wegen Temu: Depot beantragt Insolvenz
Publiziert17. Juli 2024, 10:37
Deko-LadenketteAuch wegen Temu: Depot beantragt Insolvenz
Die Geschäftsleitung von Depot muss nun mit einem Anwalt zusammenarbeiten, der ihr auf die Finger schaut.
Die Geschäfte von Depot bleiben vorläufig weiter geöffnet, das Unternehmen hat aber Insolvenz beantragt.
Die Leitung darf das Vermögen des Unternehmens zwar weiter selbst verwalten, muss dafür aber nun mit einem Anwalt kooperieren.
Auf die Schweiz soll das Insolvenzverfahren keine Auswirkungen haben.
Die Möbel- und Deko-Kette Depot wolle drei von 35 Filialen in der Schweiz schliessen, berichtete 20 Minuten im April. Jetzt hat die deutsche Firma Insolvenz beantragt, wie das Amtsgericht Aschaffenburg bestätigt.
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Gericht beruft Anwalt, der Depot überwachen soll
Nun muss die Geschäftsleitung von Depot mit einem Anwalt kooperieren, der als Sachwalter fungiert. Die Leitung darf das Vermögen des Unternehmens zwar weiter selbst verwalten, der Anwalt schaut ihr dabei aber auf die Finger. Er soll Depot überwachen, an die Gerichte berichten und dafür sorgen, dass die Firma die Interessen ihrer Geldgeber wahrt.
Löhne bis September gesichert
Die Geschäfte von Depot bleiben vorläufig weiter geöffnet. In Deutschland seien die Löhne bis September gesichert, sagt die Geschäftsführung. Auf die Schweiz soll das Insolvenzverfahren keine Auswirkungen haben.
Die deutsche Deko-Ladenkette Depot verliert Kundschaft und Umsatz.
DepotDepot ist in der Schweiz als unabhängige Gesellschaft aufgestellt. Doch während Einkaufszentren nach der Corona-Krise ein Revival erleben, setzen Depot laut der Beratungsfirma Carpathia Billigshops wie Temu zu.
Migros verkaufte Depot im Jahr 2019
Migros hatte mal eine 90-Prozent-Beteiligung an Depot, die Detailistin verkaufte die Einrichtungskette im Dezember 2019 aber wieder zurück an ihren Gründer. Den Preis und die Modalitäten des Verkaufs gaben die beiden Firmen damals nicht bekannt.
Migros hatte mal eine 90-Prozent-Beteiligung an Depot.
IMAGO/Sven SimonDepot generierte zuletzt laut eigenen Angaben einen Umsatz von etwa 390 Millionen Euro. Die Firma beschäftigt rund 6500 Mitarbeitende und betreibt etwa 500 Filialen in der Schweiz, Deutschland und Österreich.
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