XETRA-SCHLUSS/DAX nach Berg- und Tahlfahrt schwach

3 Stunden vor
DAX

DOW JONES--Die neuerliche Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA hat am Mittwoch den Investoren viel Gesprächsstoff geliefert und im Tagesverlauf heftige Schwankungen an den Kapitalmärkten ausgelöst. Zunächst ging es im Gleichschritt mit den US-Futures nach oben, im Hoch notierte der DAX bei 19.564 Zählern. Doch dann setzte sich schnell die Lesart durch, dass das, was für Amerika gut ist, - anders als in der Vergangenheit - nicht zwangsläufig einen positiven Impuls für die deutsche Wirtschaft liefern wird. Und so setzten Verkäufe ein, der DAX fiel und schloss 1,1 Prozent tiefer bei 19.039 Punkten.

Trump steht für Amerika, wie im Wahlkampf auf seiner Base-Cap zu lesen war. Seine Wirtschaftspolitik beruht darauf, die Steuern für die Unternehmen zu senken. Während sich in Deutschland die Politiker bei diesem Thema uneins sind, sollen in den USA die Steuern der Unternehmen auf 15 von 21 Prozent gesenkt werden, ihre Gewinne in der Folge wachsen und die Wall Street beflügeln. Zudem schützt Trump die US-Unternehmen durch Zölle, was schon aus seiner ersten Amtszeit bekannt ist. Allen voran steht hier China im Fadenkreuz, aber auch die Automobilhersteller aus Deutschland nimmt er aufs Korn. Wie schnell sie kommen und wie hoch die Zölle ausfallen, ist die Frage, die hier die Investoren umtreibt. Während VW momentan das Problem der Überkapazitäten mit dem Beschäftigungsabbau nivellieren möchte, droht neues Ungemach. Die Aktie von Mercedes Benz fuhr ein Minus von 6,4 Prozent ein, BMW 6,6, VW 4,3 und Porsche 4,9 Prozent, ganz zu schweigen von den Abschlägen bei den Zulieferern.

Unter einem durch Zölle beschränkten Handel leiden Logistiker, DHL Group schlossen 3,8 Prozent im Minus.

Aber es gab auch Gewinner, eben die Unternehmen, die stärker in den USA vertreten sind. Deutsche Telekom (+0,8%) zum Beispiel profitiert bereits seit langen von dem positiven Geschäftsverlauf der US-Tochter. Heidelberg Materials (+2,4%) ist ebenfalls stark in den USA vertreten. Und Rüstungswerte wie Rheinmetall (+3,2%) oder Hensoldt (+1,9%) profitieren davon, dass Deutschland und Europa mehr Geld in die Verteidigung investieren müssen. Auch wenn die Berichtssaison momentan auf Hochtouren läuft, stahl Trump ihr heute die Show.

Die Bundesanleihen legten zu, was nicht als Stärke interpretiert wurde. Vielmehr dürfte die Europäische Zentralbank mit Blick auf die erwartete konjunkturelle Schwächephase die Leitzinsen eher stärker senken, was die Anleihen stützte. Niedrigere Zinsen schwächen die Währung, aber auch ein Kapitalabfluss aus Europa in die USA könnte stattgefunden haben, der Euro notierte mit 1,0730 nach einem Hoch am Vortag bei 1,0930 Dollar deutlich schwächer.

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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 19.039,31 -1,1% +13,64%

DAX-Future 19.118,00 -1,2% +9,00%

XDAX 19.034,68 -1,4% +13,52%

MDAX 26.338,01 -0,9% -2,91%

TecDAX 3.314,93 -0,6% -0,72%

SDAX 13.157,07 -1,7% -5,72%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 131,65 -14

YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag

Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag

DAX 10 30 0 5.554,8 119,0 47,9

MDAX 17 32 1 628,3 37,3 24,1

TecDAX 9 21 0 1.074,7 30,3 19,7

SDAX 10 57 3 136,3 11,2 14,3

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DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 06, 2024 11:51 ET (16:51 GMT)

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