Marktbericht Der Aufwärtstrend am Aktienmarkt hält

2 Jan 2024
DAX

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DAX bleibt in der Gewinnzone Der Aufwärtstrend am Aktienmarkt hält

Stand: 02.01.2024 12:40 Uhr

Bis zum Mittag bleibt das Pluszeichen an der DAX-Tafel bestehen. Die Anleger starten zuversichtlich und mit einigen neuen Aktienkäufen ins neue Börsenjahr. Der Handel ist aber von geringen Börsenumsätzen geprägt.

Rund 0,3 Prozent auf 16.820 Punkte beträgt der Zuwachs beim deutschen Börsenbarometer inzwischen. Damit bleibt der DAX im Aufwärtstrend der vergangenen Tage des abgelaufenen Börsenjahres. Und das Mitte Dezember erreichte Allzeithoch von 17.003 Punkten ist noch gut ein Prozent entfernt.

Gewinne mit begrenzter Haltbarkeit?

"Am ersten Handelstag des neuen Börsenjahres geht es zunächst so weiter, wie das alte aufgehört hat", so Stratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Ob die Gewinne Bestand haben, werde sich aber wohl erst noch zeigen müssen, "denn die großen Marktteilnehmer kehren meist in der zweiten Januarwoche zurück an ihre Bildschirme". Dazu gehören etwa Fondsgesellschaften, Versicherungen oder Pensionsfonds.

Keine klaren Signale von den Übersee-Börsen

In der Nähe ihrer Rekordstände hatten die Indizes an der Wall Street am Freitagabend leicht nachgegeben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Freitag 0,1 Prozent tiefer bei 37.689 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 15.011 Punkte nach. Für den heutigen Handelsauftakt in New York sieht es nach einem behaupteten Start aus, darauf weisen die US-Futures hin. Während die japanischen Aktienmärkte noch bis Donnerstag geschlossen bleiben, verbuchten die Aktienmärkte in China klare Verluste. Sie reagierten damit auf Daten zur chinesischen Industrie vom Freitag und heute Morgen.

Hoffnungsschimmer von der Euro-Industrie

Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Dezember unerwartet etwas weiter aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg im Monatsvergleich um 0,2 Punkte auf 44,4 Zähler. Analysten hatten im Schnitt damit gerechnet, dass das vorläufige Ergebnis von 44,2 Zählern bestätigt wird. Der Indexwert erreichte damit nun im Dezember den höchsten Stand seit sieben Monaten, bleibt aber weiter deutlich unter der sogenannten Expansionsschwelle. Mit weniger als 50 Punkten signalisiert er nach wie vor einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten.

Euro im Rückwärtsgang

Vergangene Woche hatte der Euro noch die Marke von 1,11 Dollar erklommen. Heute kämpft die europäische Gemeinschaftswährung um die 1,10. Derzeit notiert er bei 1,1005 Dollar. Die Zinssenkungsfantasien in den USA, die den Euro gegenüber der US-Währung gestärkt hatten, reichen offenbar nicht für eine weitere Aufwertung des Euro aus.

Öl wieder teurer

Die Ölpreise sind wegen der Spannungen im Roten Meer gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostet derzeit 78,80 US-Dollar. Am Markt wird auf die Spannungen im Roten Meer verwiesen, wo wichtige Schiffsrouten für den internationalen Handelsverkehr und den Transport von Rohöl verlaufen. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen sind vermehrt Handelsschiffe im Roten Meer von den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen worden,

Rheinmetall auf Rekordhoch

Im DAX geht es am ersten Börsentag 2024 mit den Kursen des Rüstungskonzerns Rheinmetall aufwärts. Die Papiere erreichten sogar ein Rekordhoch knapp unter 300 Euro, ein Plus von vier Prozent. An der Londoner Börse steigen die Kurse von BAE Systems und Babcock International. Anleger reagieren laut Experten auf eine positive Einschätzung der Bank JPMorgan zur Rüstungsbranche. Deren Analyst David Perry rechnet in einer Studie mit einem Fortdauern der geopolitischen Spannungen im neuen Jahr: "Politiker in Europa und den USA werden letztlich höhere Verteidigungsausgaben gutheißen und auch die Ukraine weiterhin unterstützen".

Sartorius und Bayer gefragt

Nach einer positiven Einschätzung von JPMorgan steigen auch Papiere des Medizintechnik-Unternehmens Sartorius im DAX. Zu den Gewinnern im neuen Jahr zählt auch die Aktie des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer. Der Titel war einer der schwächsten im DAX im vergangenen Jahr.

Hat Airbus sein Auslieferungsziel übertroffen?

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat Kreisen zufolge mit einem Endspurt sein Auslieferungsziel für das vergangene Jahr leicht übertroffen. Der Konzern habe von Januar bis Ende Dezember mehr als 730 Jets ausgeliefert, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg einen namentlich nicht genannten Insider. Ziel war die Auslieferung von 720 Maschinen. Nach den ersten elf Monaten stand Airbus bei 623 ausgelieferten Flugzeugen. Die Veröffentlichung offizieller Zahlen wird später in diesem Monat erwartet.

Lufthansa nach Verkaufsempfehlung tiefer

Im MDAX hat die Aktie der Airline zum Jahresauftakt einen schweren Stand und verliert rund zwei Prozent. Anleger regieren hier auf eine Verkaufsempfehlung durch die Analysten der Citigroup, die damit ihr "neutral"-Urteil zum Titel revidiert hat.

Morphosys-Aktie setzt Höhenflug fort

Die Erholungsrally bei den Papieren des Biotech-Konzerns Morphosys setzt sich auch im neuen Jahr fort. Sie klettern im SDAX um fast acht Prozent und damit auf ein neues Hoch seit Dezember 2021. Nachdem im November Anleger durch die Nachricht geschockt wurden, dass das Krebsmittel Pelabresib in einer Studie an Myelofibrose-Patienten wichtige Sekundärziele verfehlt hatte, hat sich die Aktie seit dem folgenden Kursrutsch wieder mehr als verdoppelt. Inzwischen hoffen Investoren wieder, dass Pelabresib dennoch in den USA eine Zulassung erhalten und zum Kassenschlager werden könnte.

ASML leidet unter Lieferstopp

Der Chipindustrieausrüster ASML hat einige chinesische Kunden wenige Wochen vor der Ausweitung von Exportbeschränkungen nicht mehr mit Maschinen zur Chipherstellung beliefern können. Eine Lizenz für die Auslieferung bestimmter Lithografiesysteme sei teilweise von der niederländischen Regierung zurückgezogen worden, teilte das Unternehmen mit. Der Rückzug der Lizenzen habe keine wesentlichen Effekte auf den Finanzausblick für das Jahr 2023, hieß es von ASML. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Dienstag unter Berufung auf Insider berichtete, hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden auf den vorzeitigen Lieferstopp gedrungen.

BYD steigert Umsatz

Der chinesische Tesla-Rivale BYD hat im abgelaufenen Jahr seinen Absatz um knapp 62 Prozent gesteigert. Es seien gut drei Millionen Fahrzeuge verkauft worden, teilte der weltgrößte Verkäufer von batteriebetriebenen E-Fahrzeugen (BEVs) und Plug-in-Hybriden gestern mit. Dabei habe es sich um etwa 1,6 Millionen BEVs und 1,4 Millionen Plug-in-Hybride gehandelt. BYD hatte zuletzt den Bau seines ersten europäischen Autowerks in Ungarn angekündigt. Experten zufolge soll damit insbesondere der Markt in Europa erschlossen werden.

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