Davis-Cup: Finalturnier als Nadals Abschiedsgala

21 Stunde vor

Davis-Cup

Im spanischen Malaga wird ab Dienstag mit dem Final-8-Turnier die letzte Phase im Ringen um den Davis-Cup eröffnet. Dabei stehen aber vorerst nicht die Viertelfinalisten im Mittelpunkt, sondern der letzte Auftritt von Superstar Rafael Nadal. Der 38-Jährige möchte den Gastgebern den ersten Davis-Cup-Triumph seit 2019 und den insgesamt siebenten bescheren. Dafür ordnet Nadal seine persönliche Abschiedsparty auch dem Team unter.

Davis Cup - Figure 1
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„Das Team kommt zuerst, und er (Kapitän David Ferrer, Anm.) sollte sich nicht vom Lärm von außen beeindrucken lassen. Er muss tun, was das Beste für das Team ist, und das möchte ich auch so“, stellte Nadal schon vor dem ersten Aufschlag im Viertelfinale gegen die Niederlande klar. Schon unmittelbar nach seiner Ankunft suchte der Superstar, der vor etwas mehr als einem Monat sein Karriereende angekündigt hatte, das Gespräch mit Spaniens Kapitän Ferrer. Dieser solle in Sachen Aufstellung keine Rücksicht auf Befindlichkeiten nehmen, so Nadal.

„Ich möchte helfen, wo ich kann, ob es als Spieler ist oder auch nur um hier zu sein“, so Nadal. Wenn er sich selbst im Training nicht für einen Sieg im Einzel bereit sehe, werde er der Erste sein, der nicht spielen will, richtete der Gewinner von insgesamt 92 Einzel-Titeln – davon 22 bei Major-Turnieren und allein 14 in Paris – auch öffentlich und offiziell aus. Dabei war Nadal bisher ein Erfolgsgarant im Davis-Cup. Bei fünf der bisherigen sechs Triumphen spielte der Mallorquiner die tragende Rolle im spanischen Team.

Nadal (Mi.) stellt sich im Team gerne hinter Carlos Alcaraz (r.) an „Speziellstes Turnier“ auch für Alcaraz

Diesmal fällt die Rolle des Teamleaders bei den Gastgebern Carlos Alcaraz zu. Der Weltranglistendritte ist Fixstarter, wenn es am Dienstag zunächst einmal im Viertelfinale gegen die Niederlande geht. Aber auch für Alcaraz steht vor allem ein würdiger Abschied seines großen Landsmannes und Vorbildes Nadal im Vordergrund. „Das ist wahrscheinlich das speziellste Turnier in meiner gesamten Karriere, wegen der Umstände“, sagte Alcaraz, der zuletzt bei den ATP-Finals in Turin in der Gruppenphase auf der Strecke blieb.

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Für Alcaraz hat der Davis-Cup nicht nur aufgrund der besonderen Umstände große Bedeutung. „Ich bin sehr leidenschaftlich, Spanien repräsentieren zu dürfen. Rafa an meiner Seite zu haben und zu wissen, es ist sein letztes Turnier, wird es noch spezieller machen.“ Er werde auch für Nadal spielen, um vielleicht den Titel zu holen. „Kein Spieler verdient es mehr, seine unglaubliche Karriere mit einem Titel zu beenden. Es für Rafa zu gewinnen ist eine große Motivation.“

Prominente Gäste bei Abschiedsparty

Ein großes Farewell für Nadal, dessen Stern unter anderem vor fast 20 Jahren mit einem Viersatzsieg über Andy Roddick im Davis-Cup-Finale aufgegangen war, kann es freilich erst nach dem Ausscheiden der Spanier oder eben dem Titel geben. Turnierdirektor Feliciano Lopez hat sich dafür etwas einfallen lassen. Viele Stars wie Novak Djokovic und der schon zurückgetretene Andy Murray haben sich aus Respekt für Nadal als Zuschauer angekündigt. „Es gibt so viele, die kommen wollen, ich weiß nicht, ob wir für alle Sitze haben werden“, verriet Lopez. Auch bekannte Sportler aus anderen Sportarten möchten dabei sein.

Jannik Sinner jubelte im Vorjahr mit Italien über den Gewinn des Davis-Cups

Das Viertelfinale zwischen Gastgeber Spanien und den Niederlanden ist am Dienstag (17.00 Uhr) das erste, am Mittwoch trifft das ohne Olympiasieger Alexander Zverev antretende Deutschland auf Kanada. Die beiden Sieger dieser Duelle treffen im Halbfinale aufeinander. Erst am Donnerstag gehen die weiteren Viertelfinal-Duelle zwischen den USA und Australien und Titelverteidiger Italien – mit dem frischgebackenen Finals-Sieger und Weltranglistenersten Jannik Sinner – und Argentinien in Szene.

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