Davis Cup: Heute ist der „Null-Fehler-Job“ angesagt
Österreich geht mit einem 0:2-Rückstand in den zweiten Tag des Davis-Cup-Relegationsspiels gegen Portugal. Fehlermarge gibt es keine mehr. Aber ein Comeback ist durchaus möglich.
von Jens Huiber zuletzt bearbeitet: 15.09.2023, 22:33 Uhr
© GEPA Pictures
Von Jens Huiber aus Schwechat
Teamchef Jürgen Melzer hat sich am Freitagabend noch ein paar Minuten den Wünschen der Fans gestellt, vor allem jener eingefleischten Anhänger, die hinter der österreichischen Bank so richtig Terz gemacht haben. Melzer hat in seiner langen, erfolgreichen Karriere so ziemlich alles gesehen, auch und ganz besonders im Davis Cup. Melzer war im Gegensatz zu seinem portugiesischen Kollegen Rui Machado ganz klar der aktivere Teamchef, hat beinahe jeden Punkt von Jurij Rodionov und danach Sebastian Ofner stehend goutiert.
Auch die Energie aus der Box war nicht übel, Lucas Miedler, Alexander Erler und Dennis Novak sparten nicht mit Reaktion. Auf Erler und Miedler wird es am Samstag zunächst einmal ankommen. Wenn die beiden Doppel-Experten nicht liefern, dann können auch Melzer und Machado im dritten Single und also vierten Match des Länderkampfs insgesamt einlaufen.
Aber wenn in einer der Partien die Favoritenrolle wirklich eindeutig zugunsten der Hausherren verteilt ist, dann im Doppel. Egal, wer für die Portugiesen einläuft.
Rodionov oder Novak - Melzer hat sich wohl schon entschiedenInteressant könnte es danach werden. Da ist das Wiedertreffen von Sebastian Ofner mit Nuno Borges avisiert. Zuletzt haben sich die beiden in New York City gesehen, Ofner gewann in vier Sätzen. Ehrlicherweise hätte dieses Spiel aber auch zugunsten von Borges ausgehen können. Aber gut: Geht man davon aus, dass Erler/Miedler den ersten Punkt für Österreich holen, und dass danach Ofner wie bei den US Open gewinnt.
Ein einziger Punkt habe gefehlt, dann würde man hier mit einer anderen Laune sitzen, erklärte Captain Melzer am schon etwas späteren Abend also noch im Pressezentrum. Und dass er noch nicht erlebt hätte, dass eine österreichische Mannschaft ein 0:2 aufgeholt hätte. Ob Dennis Novak das letzte und dann entscheidende Einzel anstelle von Jurij Rodionov spielen wird - das wusste Jürgen Melzer zu diesem Zeitpunkt schon. m.
Aber das ist alles Makulatur, wenn dem rot-weiß-roten Team nicht das gelingt, was im Motorsport als „Null-Fehler-Job“ bekannt ist. Das gilt auch für die Nominierungen.