Daniel Peretz im Pokal: Ordentlich, chancenlos, stürmisch

13 Stunden vor

Manuel Neuer spielt immer. Außer er ist verletzt oder er fliegt erstmals vom Platz. Dann schlägt die Stunde des Stellvertreters, dieses Mal von Daniel Peretz. Der Israeli bekam gegen Leverkusen eine plötzliche Chance.

Daniel Peretz - Figure 1
Foto Kicker

Unverhoffte Chance: Bayerns Torwart Daniel Peretz (re.) klatscht Rotsünder Manuel Neuer ab. IMAGO/Jan Huebner

Weil Sven Ulreich aus privaten Gründen derzeit nicht zur Verfügung steht, sitzt Daniel Peretz seit dem Ende der Länderspielphase bei den Spielen des FC Bayern auf der Bank. Der talentierte Israeli ist vorübergehend von der Nummer 3 zur 2 beim Rekordmeister aufgestiegen. Wie schnell eine Chance kommen kann, zeigte sich am Dienstagabend im Fall des 2023 verpflichteten Keepers.

Als Manuel Neuer in der 17. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte sah - übrigens die erste in seiner langen und ruhmreichen Karriere - musste sich der Mann mit der Nummer 18 auf dem Trikot blitzschnell bereit machen. Ein kurzes Abklatschen mit Neuer an der Seitenlinie, dann ging es los, Leroy Sané war das "Opfer" dieses ungeplant frühen Wechsels.

Peretz erledigte seine Sache sehr ordentlich. In der 32. Minute klärte er bei einer Chance von Jeremie Frimpong per Fußabwehr. Bei weiten Bällen lag die Streuung zwischen sehr gut und ab ins Nirgendwo, im Spielaufbau von hinten agierte er solide mit und stürmte sogar beim letzten Freistoß mit nach vorne. Erfolglos, es blieb beim 0:1.

Top in der Nationalelf, Samstag wieder Bank

Ganz ohne Spielpraxis ging Peretz übriges nicht in die Partie, der bei den Bayern-Profis in der vergangenen Saison nur in der ersten Pokalrunde und für ein paar Minuten beim 2:0 gegen Wolfsburg am 33. Spieltag der Vorsaison randurfte. Für Israel überzeugte Peretz kürzlich in der Nations League, blieb er in seinem dritten und vierten Länderspiel sowohl beim 0:0 in Frankreich als auch beim 1:0-Sieg gegen Belgien ohne Gegentreffer und parierte teilweise stark.

Nun also die große Bühne Allianz-Arena im vorweggenommenen Endspiel. "Es war ein Super-Gefühl, für diesen großartigen Verein zu spielen und vor diesen fantastischen Fans. Ich habe es genossen", sagte der 24-Jährige nach seinem dritten Profieinsatz für den FCB. "Ich habe versucht, meine beste Leistung zu zeigen. Ich gebe immer alles, um mich zu verbessern", fügte er noch an.

Dass es für den FC Bayern nicht reichte, er durch das 0:1 zum fünften Mal in Serie frühzeitig in diesem Wettbewerb scheiterte, lag nicht am Torwart, der beim Gegentreffer durch Nathan Tella aus Nahdistanz chancenlos war (69.).

"Wir haben dominant agiert. Schade, dass es nicht gereicht hat", ärgerte sich Peretz, der zunächst auf die Bank zurückkehren wird. Die Rote Karte Neuers hat auf die Bundesliga keinen Einfluss, er wird am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Heidenheim ins Tor zurückkehren.

Frank Linkesch

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