FC Barcelona und das Fiasko rund um Dani Olmo: Die wichtigsten ...
Dem FC Barcelona droht aufgrund seiner finanziellen Situation bereits im Winter wieder der Verlust von Dani Olmo. Alles Wichtige zur Thematik im Überblick.
Von Chris Lugert
Mit Glanz und Gloria fegte der FC Barcelona unter Trainer Hansi Flick durch die ersten Wochen der Saison, inzwischen aber ist die Euphorie verflogen. Die Katalanen befinden sich vor allem in der Liga in einer tiefen Krise, in den jüngsten sieben Spielen gelang nur ein Sieg.
Abseits der sportlich prekären Situation muss sich Barca aber vor allem wieder mit seinen finanziellen Problemen beschäftigen. Diese könnten nämlich dazu führen, dass der erst im Sommer verpflichtete Europameister Dani Olmo bereits in wenigen Tagen schon wieder seine Koffer packt. ran liefert die wichtigsten Fragen und Antworten zur Causa Olmo.
FC Barcelona: Was ist das Problem bei Dani Olmo?Nach aktuellem Stand ist Olmo - ebenso wie Stürmer Pau Victor - ab 1. Januar 2025 nicht mehr für den Spielbetrieb registriert und damit kein Teil des Barca-Kaders mehr. Die Katalanen plagen sich bekanntlich seit Jahren mit massiven finanziellen Problemen herum, die Verschuldung ist gigantisch. Dies hat zur Folge, dass der Klub strenge Regeln in puncto Gehälter und Transferbilanz einhalten muss.
In der spanischen Liga erhält jeder Klub ein individuelles Gehaltsbudget pro Saison, das sich nach den Einnahmen des Vereins richtet. Barca darf in der Saison 2024/25 maximal 426 Millionen Euro an Personalkosten aufwenden. Dies schließt den gesamten Profikader sowie die Gehälter aller Vereinsmitarbeiter mit ein. Zum Vergleich: Real Madrid steht ein Budget in Höhe von 755 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Summe hat erheblichen Einfluss darauf, welche Spieler zu welchem Zeitpunkt bei der Liga registriert werden können. Schon die Registrierung von Olmo im Sommer war nur deshalb möglich, weil Ilkay Gündogan den Klub kurzfristig verließ und zudem Innenverteidiger Andreas Christensen für die gesamte Hinrunde verletzungsbedingt ausfiel.
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Bei langzeitverletzten Spielern gibt es im Reglement der spanischen Liga eine Ausnahmegenehmigung, die besagt, dass 80 Prozent des Gehalts des verletzten Spielers genutzt werden dürfen, um einen anderen Spieler zu registrieren. Diesen Passus nutzte Barca, um Olmo bis zum 31. Dezember zu melden. Schon zu diesem Zeitpunkt war aber klar, dass es für die Rückrunde erneut Probleme geben wird.
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Barca wollte den Kniff aus dem Fall Christensen wiederholen, dieses Mal aufgrund der Verletzung von Marc-Andre ter Stegen. Der Torwart fällt seinerseits aufgrund eines Patellasehnenrisses für die restliche Saison aus. Der Plan war offensichtlich: Das Gehalt des DFB-Keepers nutzen, um Olmo bis Saisonende zu registrieren.
Allerdings stellte sich die Liga quer und erteilte dem Vorhaben des Klubs eine Absage. Barca beantragte vor dem Handelsgericht der Metropole eine einstweilige Verfügung, kassierte dort aber ebenfalls eine Abfuhr. Am 30. Dezember soll es eine weitere Anhörung geben, doch die Zeit drängt: Am 31. Dezember läuft die Frist zur Registrierung ab.
Besonders problematisch für Barcelona: Den Statuten der Liga entsprechend darf ein Spieler pro Saison nur einmal registriert werden. Wird Olmo bis zum Fristende am 31. Dezember registriert, handelt es sich nur um eine Verlängerung der bestehenden Registrierung, die regeltechnisch in Ordnung wäre.
Ist die Meldung am 1. Januar aber noch nicht erfolgt, müsste eine neue Registrierung vorgenommen werden, die bei Olmo aber nicht mehr möglich ist, da er bereits im Sommer registriert wurde. Die Folge: Olmo könnte bis Saisonende kein Ligaspiel mehr für Barca bestreiten.
FC Barcelona: Welche Möglichkeiten hat Olmo?In weiser Voraussicht hat sich Olmo bei den Verhandlungen mit Barca rund um den Transfer im Sommer offenbar eine Hintertür gesichert. Laut "Mundo Deportivo" ließ sich der 26-Jährige eine Zusatzklausel in seinen Vertrag einbauen, wonach er den Verein sofort ablösefrei verlassen darf, sollte seine Registrierung scheitern.
Mit anderen Worten: Gelingt Barca die Meldung für Olmo bis zum 31. Dezember nicht, ist der Spieler ab 1. Januar vertraglich nicht mehr an den Klub gebunden. Jeder andere Verein könnte sich im Wintertransferfenster die Dienste des Spielmachers sichern.
Für die Katalanen wäre das ein Mega-Fiasko. Schließlich ginge mit Olmo nicht nur jede Menge sportliche Qualität verloren, sondern das auch noch zum Nulltarif, nachdem der Klub im Sommer seinerseits 55 Millionen Euro für den Spieler bezahlt hatte. Finanziell wäre das ein weiterer, ganz bitterer Nackenschlag.
Die Situation rund um Olmo ist für zahlreiche Klubs höchst interessant. Paris Saint-Germain soll laut der spanischen Zeitung "Sport" bereits Interesse bekundet haben und konkrete Bemühungen starten, sollte Olmos Registrierung scheitern.
Auch Manchester City wäre eine mögliche Adresse für den Spanier. Die "Citizens" befinden sich aktuell in einer schweren Krise und können frisches Blut vertragen. Olmo wäre zudem ein starker Nachfolger für Kevin De Bruyne. Olmos Berater wurde bereits in Manchester gesichtet, er beteuerte jedoch, dass er privat dort gewesen sei.
Welche Möglichkeiten bleiben dem FC Barcelona?Für den Fall der Fälle soll Barca bereits einen Notfallplan in der Hinterhand gehabt haben, der inzwischen wohl tatsächlich auch umgesetzt wurde. Wie die "Marca" berichtet, hat Barca-Präsident Joan Laporta den Verkauf der VIP-Logen im aktuell sich noch im Umbau befindlichen Camp Nou vollzogen. Das Paket soll dem Klub 100 Millionen Euro einbringen.
Sollte das stimmen, könnten sowohl Olmo als auch Victor für die restliche Saison registriert werden. Barca wäre dem großen Fiasko dann noch einmal knapp von der Schippe gesprungen. Eine weitere Möglichkeit, die diskutiert wurde, war die Unterstützung durch das Privatvermögen von mehreren Mitgliedern des Verwaltungsrats.
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