Chronik: Priester gesteht Betrieb von Drogenküche
Chronik
Jener 38-jährige Priester, der im Waldviertel eine Drogenküche betrieben haben soll, habe die Tat gestanden, so die Polizei. Aktuellen Ermittlungen zufolge versuchte der Priester gemeinsam mit einem Komplizen, Crystal Meth herzustellen, was dem Duo allerdings nicht gelungen sein soll.
Online seit heute, 12.56 Uhr (Update: 14.33 Uhr)
Die Produktion für den Grundstoff Methamphetamin sei angelaufen, heißt es von der Polizei, jedoch sei noch kein Crystal Meth in dem Pfarrhof produziert worden. Es seien noch nicht alle Produktionsschritte abgeschlossen gewesen, bevor die Polizei am Mittwoch den Pfarrhof durchsuchte.
„Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden Beschuldigten mit der Produktion der Methamphetamine bereits begonnen haben, um diese im Anschluss zu verkaufen“, so Polizeisprecher Stefan Loidl am Dienstag gegenüber noe.ORF.at.
Ziel war VerkaufDie Polizei gehe weiterhin davon aus, dass die Drogen nicht für den Eigengebrauch, sondern für den Verkauf bestimmt waren. Abgewickelte Drogengeschäfte mit Crystal Meth aus dem Pfarrhof dürfte es entsprechend aber nicht gegeben haben.
Beide Verdächtigen wurden von Polizeibeamten einvernommen. Der Priester habe den Betrieb des Drogenlabors gestanden, der Komplize habe teilweise gestanden, hieß es von der Polizei.
Priester und Wiener weiter in U-HaftBei dem Komplizen handelt es sich um einen 30-jährigen Mann mit irakischer Staatsbürgerschaft, der in Wien gemeldet ist. Laut Staatsanwaltschaft Krems handelt es sich nicht um einen Mann aus Kirchenkreisen. Weitere Details über das Verhältnis des 30-Jährigen zu dem 38-jährigen Priester sind nicht bekannt.
Der Wiener und der Priester wurden vergangene Woche nach der Durchsuchung des Pfarrhofs festgenommen. Die Männer sitzen seit Montag in Untersuchungshaft – mehr dazu in Priester stellte Crystal Meth im Pfarrhof her (noe.ORF.at; 30.7.2024).
Vorerst keine weiteren kirchlichen KonsequenzenDer Priester wurde von der Diözese St. Pölten bereits vergangene Woche von seinen seelsorgerischen Tätigkeiten für die Diözese entbunden. Weil es sich bei dem 38-jährigen Gottesmann allerdings um einen Priester der Erzdiözese Warschau handelt, kann ausschließlich der Erzbischof von Warschau, Kardinal Kazimierz Nycz, über weitere kirchenrechtliche Konsequenzen entscheiden.
Nyczs Sprecher richtete gegenüber noe.ORF.at am Dienstag aus, man sei in Kontakt mit der Diözese St. Pölten und werde mit weiteren kanonischen Maßnahmen bis zum Vorliegen eines Gerichtsurteils abwarten. Für die Dauer des Ermittlungsverfahrens unterstütze man die Entscheidung der Diözese St. Pölten, dem 38-Jährigen jegliche seelsorgerische Tätigkeit zu untersagen.