Curevac verkauft Rechte an Corona- und Grippeimpfstoffen an GSK

Biotechfirma Curevac verkauft Rechte an Corona- und Grippeimpfstoffen an GSK

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Lange galt Curevac als Hoffnungsträger für einen Corona-Impfstoff, jetzt verkauft das Unternehmen die Rechte an dem Vakzin

© Bernd Weißbrod/dpa / Picture Alliance

Das Rennen um den Coronaimpfstoff hat Curevac während der Pandemie verloren. Jetzt verkauft die Biotechfirma die Rechte an seinen Impfstoffkandidaten an den Pharmakonzern GSK – zur Freude der Anleger

Die Biotechfirma Curevac verkauft alle Rechte an ihren mRNA-Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 und Grippe an den britischen Pharmakonzern GSK. Curevac erhält dafür eine Vorauszahlung über 400 Mio. Euro, wie das Tübinger Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Darüber hinaus winken erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen sowie Lizenzzahlungen. „Die neue Lizenzvereinbarung versetzt uns in eine starke finanzielle Position und ermöglicht es uns, uns auf den Aufbau einer starken F&E-Pipeline zu konzentrieren“, sagte Curevac-Chef Alexander Zehnder. Die Curevac-Aktie legte zwischenzeitlich um fast 28 Prozent zu.

Curevac und GSK arbeiten bereits seit 2020 zusammen und hatten eine Kooperation zur Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten vereinbart. Damals waren eine Eigenkapitalinvestition durch GSK von 150 Mio. Euro in Curevac sowie eine Einmalzahlung von 120 Millionen vereinbart worden. Durch den neuen Deal werden nach Angaben von Curevac alle früheren finanziellen Gegenleistungen aus der vorherigen Kooperationsvereinbarung ersetzt.

Curevac streicht Stellen

Nach dem Ende der Coronapandemie befindet sich das Biotechunternehmen, das mit der Entwicklung seines Covid-Impfstoffs scheiterte, mitten im Umbau. Die Firma will 30 Prozent ihrer Stellen abbauen und die Betriebskosten ab nächstem Jahr um insgesamt 30 Prozent senken, wie das Unternehmen in Tübingen mitteilte. Im vergangenen Jahr verzeichnete Curevac einen Verlust vor Steuern von gut 260 Mio. Euro. Der Umsatz ging im selben Zeitraum auf 53,8 Mio. Euro zurück, 13,6 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. 

Das Biotechunternehmen galt während der Coronapandemie zunächst als einer der Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus. Aber wegen einer vergleichsweise geringen Wirksamkeit hatte Curevac seinen ersten Impfstoffkandidaten aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen. 

Der Impfstoffhersteller arbeitet aktuell etwa an der Entwicklung eines neuen Corona-Vakzins der zweiten Generation. Außerdem forscht das Unternehmen an Impfstoffen für die Krebstherapie. Ein Produkt ist aber noch nicht auf dem Markt. Nach dem Umbau liege der Fokus auf Ansätzen mit hohem Wertpotential unter anderem in der Onkologie, so Curevac.

rtr/dpa/kb

#Themen Curevac Impfstoff mRNA Pharma Biotechnologie
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