CoV-Infektionen steigen wieder: Fachleute warnen vor nächster ...

3 Jul 2024

Redaktion

Corona - Figure 1
Foto meinbezirk.at

MeinBezirk Österreich

Du möchtest dieses Profil zu deinen Favoriten hinzufügen?

Verpasse nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melde dich an, um neue Inhalte von Profilen und Bezirken zu deinen persönlichen Favoriten hinzufügen zu können.

3. Juli 2024, 10:25 Uhr11

5Bilder

Trotz des Sommers erreichen die Krankenstände aktuell ein vorläufiges Hoch. Auch die Corona-Infektionen werden wieder mehr. Fachleute drängen bereits jetzt darauf, für den Herbst vorzusorgen.

ÖSTERREICH. Aufgrund mangelnder Testungen lässt sich zwar nicht genau klären, wie viele der aktuellen Krankenstände auf eine Corona-Infektion zurückzuführen sind, jedoch zeigt das Abwassermonitoring wieder einen Anstieg der Viruslast.  "Die Virenbelastung steigt kontinuierlich und hat sich seit Anfang April, da war der Tiefststand, nahezu verdreifacht", erklärte Statistiker Erich Neuwirth von der Universität Wien am Mittwochabend in der ZIB 2. Gemessen an den Abwasserdaten würden sich aktuell 100 von 100.000 Menschen pro Woche infizieren. Grund zur Sorge sieht Neuwirth derzeit nicht, "aber wir sollten diese Zahlen weiter beobachten". Mit Blick auf den Herbst wünscht sich der Statistiker vor allem eine bessere Versorgung mit Daten, um die Virenbelastung genauer feststellen zu können.

Corona - Figure 2
Foto meinbezirk.at

"Covid wird totgeschwiegen"

Auch in den heimischen Arztpraxen bestätigt sich, dass die CoV-Fälle wieder mehr werden, wie Ärztin Naghme Kamaleyan-Schmied ebenfalls in der ZIB 2 berichtete. "Covid wird totgeschwiegen. Es redet keiner mehr über Covid, das wird zu einer Belastung führen. Ich wünsche mir, dass man aus den Fehlern der letzten Jahre gelernt hat und vorausschaut", so die Vizechefin der Wiener Ärztekammer. Vor allem wünscht sich die Allgemeinmedizinerin wieder neue, aussagekräftige und vor allem kostenlose Tests. Viele wüssten gar nicht, dass sie infiziert sind. So könnten Infektionsketten auch nicht durchbrochen werden, betonte Kamaleyan-Schmied.

Neue Varianten am Vormarsch

Wie die Virologin von Dorothee von Laer erklärte, schlage sich der leichte Anstieg im Infektionsgeschehen aktuell noch nicht in den Krankenhäusern nieder. "Aber es ist mit der neuen Variantenfamilie eine gewisse Zunahme zu beobachten". Die neuen Subtypen seien wieder etwas ansteckender und breiten sich deshalb vermehrt aus. Schnelltests würden noch auf die Varianten reagieren, jedoch etwas schlechter. Wirklich aussagekräftig seien nur PCR-Tests. Bei Syptomen sei es für gesunde Menschen "absolut ausreichend" zu Hause zu bleiben. Menschen mit Risikofaktoren sollten hingegen "unbedingt zum Arzt gehen und abklären, ob es sich um Covid handelt, um eine enstprechende Behandlung zu erhalten".

Angepasster Impfstoff im September

Von ZIB-Moderator Armin Wolf auf den Herbst angesprochen, prognostiziere von Laer eine weitere Welle. Diese werde voraussichtlich zwar nicht bedrohlich, etwa was die Intensivstation-Auslastung betrifft, dennoch solle vor allem mit Risikofaktoren wieder Maske getragen werden. Die letzte Imfpfung schütze noch gegen die neuen Varianten, "wenn auch nicht sehr gut". Der angepasste Impfstoff komme dann im September. Risikogruppen sollten sich wieder impfen lassen, gesunde Menschen müssten sich "nicht unbedingt impfen lassen" bzw. sollten sich "nicht mehr zu einer Impfverpflichtung verpflichtet fühlen". Verschwörungstheorien rund um Häufungen von Schlaganfällen und anderen Folgeerkrankungen nach einer Covid-Impfung "stimmen schlicht und ergreifend nicht. Die Zahlen geben das nicht her", so die Virologin.

Das könnte dich auch interessieren:

Österreicher gehen öfter, aber kürzer in Krankenstand

Neue Corona-Variante "KP.2" auf dem Vormarsch

1 Million für Zentrum für postvirale Erkrankungen

Beliebte Video-Beiträge

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten