ÖVP: Christopher Drexler tritt ab, Manuela Khom folgt - Steiermark

5 Stunden vor

Christopher Drexler - Figure 1
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Redaktion

Andrea Sittinger

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16. Dezember 2024, 18:52 Uhr

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Was viele schon für den Wahlabend oder zumindest nach dem Parteivorstand am Montag nach der Landtagswahl erwartet hatten, traf nun – mit wochenlanger Verspätung – doch noch ein: ÖVP-Parteivorsitzender und Landeshauptmann Christopher Drexler nahm nach der Wahlniederlage der Volkspartei seinen Hut. Ihm folgt an der Spitze der Steirer-VP die bisherige Landtagspräsidentin Manuela Khom als geschäftsführende Parteiobfrau nach. Eine politische Ära endet.

Christopher Drexler - Figure 2
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STEIERMARK. Also doch: Bei den Regierungsverhandlungen saß Christopher Drexler noch als Chefverhandler für die ÖVP gemeinsam mit der FPÖ am Tisch, doch die Postenbesetzung für die künftige Landesregierung hielt der seit der Landtagswahl schwer angeschlagene Parteichef nicht mehr durch. Beim Parteivorstand der steirischen ÖVP bot Drexler von sich aus an, den Parteivorsitz abzugeben und beendete damit eine seit dem 24. November teilweise offen geführte Debatte um den Obmannwechsel.

Ein Leben für die Politik – „und für die Steiermark“. So könnte man die Laufbahn Christopher Drexlers umreißen. Der erste Satz hält allgemeinen Objektivierungsrichtlinien wohl stand, der Nachsatz stammt aus den zuletzt von der ÖVP im Wahlkampf bemühten Slogans. Beide Haltungen hat Drexler von Amtsvorgänger und Mentor Hermann Schützenhöfer gelernt und weiter gelebt. 

Der 53-jährige gebürtige Grazer ist wie sein politischer Ziehvater Berufspolitiker. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist der Jurist in der Politik: 1989 startete Christopher Drexler seine Karriere als Landesschulsprecher, 1991 wurde er Landesobmann der Jungen ÖVP Steiermark, 1992 Landessekretär des ÖAAB, 1996 installierte ihn die damalige VP-Chefin und Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic als Geschäftsführer des „Modells Steiermark“, einer ÖVP-Denkwerkstatt.

Christopher Drexler - Figure 3
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Intellektueller Rhetorik-Virtuose

Ab 2000 war Drexler im Landtag vertreten, von 2003 bis 2014 als ÖVP-Klubobmann, dann wechselte er in die Landesregierung, wo er so ziemlich alle Ressorts durchlief. Zunächst zeichnete er für Wissenschaft und Forschung verantwortlich, dann fungierte er als Landesrat für Gesundheit und Pflegemanagement, auch Sport, Europa, Personal und Kultur waren bei Drexler als bekennendem Kulturliebhaber angesiedelt.

Besonders Kunst und Literatur, die Kultur im Ganzen, haben es Christopher Drexler angetan. Als „wandelndes Wikipedia“ wird der sprachgewaltige und für seine Rhetorik-Künste bekannte Politiker im Freundes- und Bekanntenkreis charakterisiert. Legendär sind seine verbalen „Ausritte“ als ehemaliger Klubobmann im Landtag, doch auch in der Funktion als Landeshauptmann hält er mit seiner Meinung selten hinterm Berg, zuletzt etwa mit seiner Kritik am Bundespräsidenten, Herbert Kickl so schnell „in die Märtyrer-Rolle und ins Schmollwinkerl zu entlassen“.

Vom „Kronprinz“ in die Burg …

Für Polit-Beobachter wenig überraschend machte der damalige Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer Drexler mitten in der Legislaturperiode am 3. Juni 2022 zu seinem Nachfolger. Am 4. Juli 2022 wird damit der „Kronprinz“ vom Landtag zum Landeshauptmann gewählt und zog in die Grazer Burg ein.

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Die verbleibenden zweieinhalb Jahre bis zur Wahl sollten dem Vollblutpolitiker ausreichend Zeit geben, um sich zu etablieren und auch mögliche Skeptiker – derer es nicht nur außerhalb der Partei zur Genüge gab – zu überzeugen und der Volkspartei den Landeshauptmann weiter zu sichern.

Die Wählerinnen und Wähler haben bekanntlich anders entschieden. Ausschlaggebend war letztlich sicher nicht nur der starke „Gegenwind“ aus Wien, wie dies Drexler mit einem lautstarken „Danke“ in Richtung Hofburg am Wahlabend quittierte, sondern eine Gemengelage aus fehlender Überzeugungskraft für die breite Masse sowie der allgemeine Rechtsruck westlicher Demokratien.

… und zurück ins Landhaus

Wer Christopher Drexler kennt, weiß, ganz ohne Politik kann er nicht. Nachdem zuletzt sowohl extern – vonseiten der Wählerinnen und Wähler – als auch parteiintern die nötige Rückendeckung fehlte, zieht sich der Vollblutpolitiker von der Grazer Burg wieder ins Landhaus, dem Sitz des Landtags, zurück und soll künftig als zweiter Landtagspräsident neben Gerald Deutschmann (FPÖ) und Helga Ahrer (SPÖ) fungieren.  Und damit schließt sich der Kreis: Die bisherige erste Landtagspräsidentin Manuela Khom wechselt als LH-Stellvertreterin auf die Regierungsbank.

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Dazu passend:

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