Foxconn: Ermittlungen in China schicken Aktien ins Minus
Gegen den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn wurde in China eine Steuerprüfung und eine Untersuchung der Landnutzung eingeleitet. Das berichtet die Global Times und erklärt, dass die Kontrolle der Steuerzahlungen in den Provinzen Guangdong und Jiangsu durchgeführt werde, in den Provinzen Henan und Hebei seien vor Ort Kontrollen von Einrichtungen der Firma durchgeführt worden. Was es mit den Kontrollen genau auf sich hat, ist bislang nicht bekannt, die von der Kommunistischen Partei kontrollierte Zeitung ergänzt aber prominent, dass der Firmengründer von Foxconn bei den anstehenden Wahlen eines "regionalen Führers" in Taiwan kandidiert. Der Aktienkurs von Foxconn ist laut Reuters um zwischenzeitlich bis zu 3 Prozent gesunken.
Hinweise auf politische Ambitionen des FirmengründersNachdem die Ermittlungen gegen Foxconn am Samstag publik geworden waren, wurde auch in Taiwan auf die Ambitionen von Terry Gou hingewiesen. Der hat das Unternehmen Foxconn, das eigentlich Hon Hai Technology Group heißt, 1974 gegründet und in den folgenden Jahrzehnten zum größten Auftragsfertiger der Welt gemacht. 2019 zog er sich aus der Konzernspitze zurück und trat ein Jahr später zum ersten Mal bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl in Taiwan an, konnte sich da aber nicht durchsetzen.
Bei den jetzt anstehenden Wahlen tritt Gou als unabhängiger Kandidat an. Die Global Times schreibt, dass auf Taiwan viele einen Zusammenhang zwischen den Untersuchungen und diesem Vorgang herstellten, das sei aber nicht der Fall. Laut Reuters hat Gou im Wahlkampf der gegenwärtigen Regierung vorgeworfen, die Insel mit der chinafeindlichen Politik an den Rand eines Krieges gebracht zu haben und mit seinen engen Kontakten nach China und in die USA geworben. In der Volksrepublik soll er mitverantwortlich dafür sein, dass die strikten Coronaregeln gelockert wurden.
Laut der Taipei Times hat Foxconn nach Bekanntwerden der Ermittlungen darauf verwiesen, dass die Einhaltung der Gesetze ein Grundprinzip für die Aktivitäten des Konzerns in aller Welt sein. Mit den Behörden in China werde kooperiert. In einer Fabrik in Zhengzhou in der Provinz Henan betreibt das Unternehmen die weltgrößte Fabrik für iPhones, allein dort sind etwa 200.000 Menschen beschäftigt.
(mho)