Champions League: Chance auf Besserung für Salzburg
Champions League
Nach dem wohl schwächsten Auftritt in ihrer Champions-League-Geschichte vor wenigen Wochen in Leverkusen (0:5) haben die Salzburger „Bullen“ am Dienstag (21.00 Uhr) daheim gegen Paris Saint-Germain die Chance auf Besserung – zumal der französische Meister in der Ligaphase nur einen Zähler mehr hat als Österreichs Vizechampion. „Sie werden hoch motiviert sein und mit allem kommen, was sie haben. Es liegt an uns, ihre Pläne zu durchkreuzen“, sagte Salzburg-Trainer Pepijn Lijnders. Das wird eine Herausforderung.
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Denn die Salzburger haben heuer in der Ligaphase teils saftige Niederlagen kassiert, vor zwei Wochen ging der Vizemeister beim deutschen Meister sang- und klanglos unter. Die Hürde PSG ist ähnlich anspruchsvoll, allerdings haben die Pariser nach fünf Spielen mit vier Zählern nur einen Punkt mehr als die „Bullen“. „Auch wenn sie in der Champions League derzeit ein paar Probleme haben, wird das für uns eine sehr schwierige Aufgabe“, war sich Lijnders bewusst.
„Wir müssen in den Schlüsselmomenten stark, taktisch gut organisiert und schlau sein. Aber wir werden versuchen, so gut wie möglich unser Spiel zu spielen“, kündigte der Niederländer an. „Das Team, das die Umschaltmomente dominiert, wird morgen gewinnen.“ In die gleiche Kerbe schlägt Innenverteidiger Samson Baidoo. „Es ist wichtig, dass wir mutig auftreten. Und wir müssen als Mannschaft gut verteidigen.“
Ein großer Name erwartet Salzburg am Dienstag zu Hause in der Champions League. Am Montag sind die Stars von Paris Saint-Germain bereits in der Stadt eingetroffen. Bei den Teams ist der Druck groß, denn beide hinken den Erwartungen in der Königsklasse hinterher.
Allerdings tritt Salzburg nach einem katastrophalen Herbst nicht gerade mit breiter Brust, sondern eher als fragiles Gebilde auf. Die Leistungen in der Liga zeigten zwar zuletzt einen Aufwärtstrend, von der einstigen Dominanz ist man aber noch weit entfernt. „Wir haben zuletzt gute Schritte in die richtige Richtung gemacht. Wir waren gut mit dem Ball, aber es ist noch Luft nach oben“, befand Baidoo. Zuletzt in Leverkusen war die Abwehrleistung diplomatisch formuliert dürftig.
Nach dem 0:5 in Leverkusen will Lijnders gegen PSG ein anderes CL-Gesicht seiner Salzburger sehenDie Verteidigung wird im Fokus sein, ein Fragezeichen gibt es: wer neben Baidoo die Innenverteidigung in der Viererkette komplettiert. Kamil Piatkowski fehlt verletzt, Ex-PSG-Nachwuchsspieler Joane Gadou ist in der Champions League nicht spielberechtigt, und Hendry Blank hat zuletzt vor zwei Monaten gespielt. Gut möglich, dass Lijnders einen defensiven Mittelfeldmann wie Stefan Bajcetic oder Lucas Gourna-Douath zurückzieht. Eine Systemumstellung in Richtung Dreier- bzw. Fünferkette sei jedenfalls kein Thema, so der Coach.
Champions League, sechster Spieltag
Dienstag, 21.00 Uhr:
Salzburg – PSGStadion Salzburg, SR Oliver/ENG
Mögliche Aufstellungen:
Salzburg: Schlager – Dedic, Gourna-Douath, S. Baidoo, Guindo – Capaldo, Bidstrup – Yeo, Gloukh, Nene – Ratkov
PSG: Donnarumma – Hakimi, Marquinhos, Pacho, Mendes – Ruiz, Vitinha, Zaire-Emery – Lee, Ramos, Barcola
PSG-Trainer Luis Enrique reist ohne Nationalspieler Ousmane Dembele an, der 27-jährige Offensivgeist hatte zuletzt gegen Bayern München (0:1) die Gelb-Rote Karte gesehen und ist gesperrt. Ansonsten hat der spanische Coach quasi alles an Bord, was Rang und Namen hat – vom spanischen Europameister Fabian Ruiz über Kapitän Marquinhos, Achraf Hakimi bis zu den Jungstars Bradley Barcola und Warren Zaire-Emery.
Auch PSG hat Luft nach obenDer Vorjahreshalbfinalist ist heuer in der Königsklasse noch nicht wie erhofft in Schwung gekommen und hat bereits drei Niederlagen kassiert. Zuletzt hat es mit zwei Remis auch in der Ligue 1 gehakt. Eine Baustelle ist vor allem die Chancenverwertung. „Jetzt hatten wir eine Reihe von Spielen, in denen wir nicht getroffen haben, vor allem in der Champions League. Aber am Dienstag werden wir versuchen, zu gewinnen“, sagte Enrique nach dem 0:0 in Auxerre. „Wir werden nach Salzburg fahren, um von der ersten Minute an zu gewinnen.“
Lijnders entpuppte sich am Montag als großer Bewunderer von Luis Enrique, „nicht nur, was er als Spieler erreicht hat, sondern auch wie er seine Mannschaften spielen lässt“. Das Match ist übrigens noch nicht ausverkauft, rund 25.000 Tickets wurden bisher abgesetzt. „Das ist eine große Gelegenheit, PSG hier bei uns zu haben“, so Lijnders. Es ist das zweite Mal, dass Salzburg heuer französischen Besuch erhält, gegen Stade Brest setzte es ein 0:4.