Teile der Carolabrücke in Dresden in die Elbe gestürzt

In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden ist in der Nacht zu Mittwoch ein großes Brückenteil der Carolabrücke in die Elbe gestürzt. Zuerst berichtete die „Sächsische Zeitung“. Laut der Dresdner Feuerwehr handele es sich um ein etwa 100 Meter langes Stück, auf dem die Straßenbahn verkehrt.

Carolabrücke Dresden - Figure 1
Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Demnach habe sich das Teilstück gegen 3 Uhr aus „bislang ungeklärter Ursache gelöst“. Weitere Brückenteile seien akut einsturzgefährdet, schreibt die Feuerwehr Dresden. „Es besteht Lebensgefahr auf der Brücke, unter der Brücke – bitte meiden Sie den Bereich.“ Weiter heißt es: „Am Brückenkopf auf der Altstädter Seite hat sich auf einer Länge von etwa einem Meter ein Spalt gebildet.“

Durch den Einsturz seien auch zwei große Versorgungsleitungen für Fernwärme beschädigt worden, was sich derzeit auf die gesamte Stadt auswirke. Laut der Dresdner Feuerwehr sei die gesamte Fernwärmeversorgung von Dresden ausgefallen. „Das ausströmende Heißwasser hat Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser gestellt“, sagte deren Sprecher Michael Klahre.

Letzte Sanierung vor fünf Jahren

Bei dem Einsturz habe es keine Verletzten gegeben. Der gesamte Bereich um die Carolabrücke sei abgesperrt worden. Die Bevölkerung wurde gebeten, den Bereich weiträumig zu meiden und „Einsatzkräfte nicht zu behindern“. Gegenwärtig fänden sich die Sachverständigen der einzelnen Gewerke, der Stadtverwaltung und aller beteiligten Partner ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen, heiß es von der Feuerwehr am Mittwochmorgen. Außerdem sei eine Drohnenstaffel im Einsatz, um das Ausmaß der Schäden zu erkunden.

Carolabrücke Dresden - Figure 2
Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Carolabrücke (vorn) und die Albertbrücke (dahinter) überspannen im Dresdner Stadtzentrum die Elbe (Archivfoto vom 23.06.2005).dpa

Die Carolabrücke ist eine von vier Elbbrücken in der Dresdner Innenstadt. Die letzten Sanierungsmaßnahmen fanden vor etwa fünf Jahren statt. Das nun eingestürzte Teilstück sollte 2025 saniert werden. Die „Sächsische Zeitung“ berichtet, dass bei der letzten Überprüfung der Brücke im Frühling der nun eingestürzte Teil eine Bewertung von „nicht ausreichend“ erhalten hatte.

Durch den Teileinsturz fällt der Stadt eine wichtige Verkehrsader weg. Umleitungen seien zwar eingerichtet, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer müssten sich zunächst aber auf ein Chaos im Berufsverkehr einstellen. Die Nord-Süd-Achse ist bis auf weiteres gesperrt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe fahren mit Umleitungen. Auch Teile des Elberadwegs sind betroffen. Schiffe dürfen nicht fahren.

Externer Inhalt von Google Maps

Um externe Inhalte anzuzeigen, ist Ihre widerrufliche Zustimmung nötig. Dabei können personenbezogene Daten von Drittplattformen (ggf. USA) verarbeitet werden. Weitere Informationen .

Mehr lesen
Die beliebtesten Nachrichten der Woche