Bosnien-Herzegowina: Tote nach Erdrutschen und Hochwasser

Starkregen hat die Flüsse in der Umgebung von Mostar anschwellen lassen. Zahlreiche Häuser wurden überschwemmt. Ein Ort wurde von Schlamm bedeckt. Nothelfer suchen nach Vermissten.

Bosnien Überschwemmung - Figure 1
Foto Neue Zürcher Zeitung - NZZ

Eine Drohnenaufnahme zeigt den Ort Jablanica, wo es nach starken Niederschlägen eine Schlammlawine gegeben hat.

Amel Emric / Reuters

(dpa) In Bosnien-Herzegowina sind bei Überschwemmungen und Erdrutschen mindestens 18 Personen ums Leben gekommen. Das berichtete ein Polizei-Sprecher in Mostar nach Angaben des bosnischen Portals «klix.ba». Zahlreiche Bewohner werden demnach noch vermisst.

Betroffen ist vor allem das bergige Gebiet etwa bis zu 70 Kilometer nördlich der Stadt Mostar. Nach Starkregen waren mehrere Flüsse über die Ufer getreten. So habe es im Ort Jablanica eine Schlammlawine gegeben, viele Häuser seien betroffen. Allein dort wurden 16 Tote geborgen. Dort sei «nur noch das Minarett der Moschee» zu sehen, berichtete «klix.ba» weiter. Zwei weitere Tote fanden die Katastrophenschützer weiter nördlich bei Fojnica.

Stundenlang sei Jablanica völlig isoliert gewesen, bis es den Katastrophenschützern gelang, vorzudringen. Landstrassen in der Nähe sind nicht mehr zu passieren, das Wasser spülte die Erde unter Eisenbahnschienen weg. In mehreren Orten brachten Katastrophenschützer Menschen mit Booten in Sicherheit.

«Ich kann mich seit dem Krieg nicht an eine solche Krise erinnern. Das Ausmass dieser chaotischen Situation ist erschreckend», sagte ein Sprecher der Kantonsregierung in Mostar und verwies auf den Bosnien-Krieg von 1992 bis 1995. Für das Wochenende seien die Hochwasserprognosen schlecht. «Die Lage bleibt sehr ernst.»

Zwei Autos wurden von den Fluten in der Nähe des Dorfes Trosnjik mitgerissen.

Nidal Saljic / EPA

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