Autozulieferer Bosch will mehr als 5000 Stellen streichen

4 Stunden vor

Die Krise der Autoindustrie trifft den Autozulieferer Bosch hart. In den kommenden Jahren sollen bis zu 5550 Stellen gestrichen werden, der Großteil davon in Deutschland.

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Foto DiePresse.com

Das Bosch-Logo auf einer Fachmesse. Imago / Manfred Segerer

Die schwere Krise der Automobilindustrie setzt sich fort. Der deutsche Autozulieferkonzern Bosch will noch mehr Stellen abbauen, als bisher bekannt war. Das Unternehmen spricht von einem „Anpassungsbedarf“ und will bis zu 5550 Jobs streichen.

Mit 3800 Stellen sollen mehr als zwei Drittel davon in Deutschland eingespart werden. 2000 von ihnen an den Standorten Hildesheim und Schwäbisch Gmünd. Die nun angekündigten Streichungen kommen zusätzlich zum im Frühjahr angekündigten Abbau von 7000 Arbeitsplätzen.

Österreich nicht betroffen

An den österreichischen Bosch-Standorten sind laut Unternehmensangaben keine der mehr als 3200 Mitarbeiter betroffen. „Von den heute in Deutschland angekündigten Personalanpassungsplänen ist Bosch in Österreich ausgeschlossen“, sagte der Konzern gegenüber der „Presse“.

Bosch begründet die scharfen Sparmaßnahmen mit der schwächelnden Autoindustrie. „Die globale Fahrzeugproduktion wird in diesem Jahr bei rund 93 Millionen Einheiten stagnieren, wenn nicht sogar gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgehen“, teilt der Konzern dem deutschen „Spiegel“ mit.

Weniger Nachfrage bei Assistenzsystemen

Vor allem im E-Auto-Segment gibt es seitens der Hersteller deutlich weniger Nachfrage. Auch intelligente Fahrerassistenzsysteme und Lösungen zum automatisierten Fahren sowie bei Steuergeräten wurden weniger stark nachgefragt als vorhergesagt. In dem Geschäftsbereich sei die wirtschaftliche Situation noch angespannter als vor ein paar Monaten.

Zudem habe der Bereich deutlich mehr Personal als benötigt. Daher seien weitere Personal- und Strukturanpassungen erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, erklärte der Konzern. Bosch werde die Maßnahmen gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern so sozialverträglich wie möglich gestalten, mit ihnen wird auch über das genaue Ausmaß der Kündigungen verhandelt werden.

Das Unternehmen hat bereits in den vergangenen Monaten mehrere tausend Stellen abgebaut. Dennoch befürchtet der Konzern, seine Jahresziele zu verfehlen. Erst am Donnerstag hatte das Unternehmen mitgeteilt, die Arbeitszeit von Mitarbeitern in der Firmenzentrale zu kürzen. Mit 1. März 2025 sollen 450 Beschäftigte an mehreren deutschen Standorten nur noch 35 Stunden pro Woche arbeiten. (pm)

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