SPD-Abgeordnete aus RLP fordern angeblich Pistorius als ...

16 Stunden vor

Nach einem Bericht von "DER SPIEGEL" haben sich SPD-Bundestagsabgeordnete dafür ausgesprochen, Verteidigungsminister Boris Pistorius statt Amtsinhaber Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten zu machen.

Boris Pistorius - Figure 1
Foto SWR

Gefordert wurde das in einer internen Runde auch von zwei Abgeordneten aus Rheinland-Pfalz, meldete SPIEGEL ONLINE am Samstag. Besonders kritisch habe sich bei einem Treffen des eher konservativ orientierten Seeheimer Kreises am vergangenen Dienstag der Abgeordnete Joe Weingarten aus Bad Kreuznach geäußert, heißt es in dem Bericht: Scholz sei bei den Menschen im Land "unten durch". Der Wechsel zu Boris Pistorius müsse kommen, sonst werde die Partei bei der Wahl ein "Desaster" erleben.

Bundestagsabgeordneter Joe Weingarten (SPD) soll sich für Pistorius als Kanzlerkandidat ausgesprochen haben dpa Bildfunk picture alliance/dpa | Britta Pedersen

Weingarten wollte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht kommentieren. Er betonte aber, "dass ich die inständige Hoffnung habe, dass die SPD-Spitze und alle Verantwortlichen eine gemeinsame und schnelle Antwort finden, um uns aus der schweren Krise und dem Umfragetief herauszuführen, in dem wir uns befinden".

Der Abgeordnete Christian Schreider aus Ludwigshafen wird laut "SPIEGEL" mit den Worten zitiert, er könne die Parteibasis nicht mehr dazu bringen, für Scholz Wahlkampf zu machen. Gegenüber dem SWR dementierte Schreider die Aussage am späten Samstagabend. Er habe dies nie gesagt.

SPD-Chef warnt vor Debatte um Kanzlerkandidatur

SPD-Chef Lars Klingbeil warnte seine Partei vor einer Debatte über die Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz. "Olaf Scholz ist der Kanzler. Und alle, die in der SPD Verantwortung tragen, haben in den letzten Tagen auch deutlich gemacht, dass wir hinter ihm stehen", sagte Klingbeil am Rande einer SPD-Veranstaltung in Essen. Für die SPD sei es nun wichtig, "dass wir uns inhaltlich auseinandersetzen mit dem Bundestagswahlkampf, aber nicht über Personal diskutieren".

Scholz selbst hat bereits klargemacht, dass er antreten und Kanzler bleiben will. Dass die Parteiführung gegen seinen Willen einen anderen Kandidaten nominiert, gilt als nahezu ausgeschlossen. Die SPD kam in Umfragen zuletzt auf Werte um die 16 Prozent, die Union liegt mit Umfragewerten um die 32 Prozent deutlich vorn.

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