Behrens springt vorerst für Innenminister Boris Pistorius ein

Stand: 18.01.2023 16:13 Uhr

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sucht in der SPD einen Nachfolger für Boris Pistorius als Innenminister. Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum will das Amt nicht antreten.

Derweil führt Gesundheitsministerin Daniela Behrens seit Mittwoch die Geschäfte im Innenministerium kommissarisch, wie eine Regierungssprecherin sagte. Die Vertreterinnen und Vertreter sind in der Geschäftsordnung der Landesregierung festgelegt. Einen Zeitplan für die Bekanntgabe des Nachfolgers oder der Nachfolgerin gibt es offiziell nicht. Innenminister Boris Pistorius tritt am Donnerstag die Nachfolge von Christine Lambrecht (SPD) als Bundesverteidigungsminister an.

Wer wird neuer Innenminister in Niedersachsen? Weil schaut bundesweit

Da die Legislaturperiode gerade begonnen habe und es um eine Aufgabe für die kommenden vier Jahre gehe, könnten Kandidaten Bedenkzeit benötigen, um mit ihren Familien zu sprechen, sagte die Regierungssprecherin weiter. Nach NDR Informationen sucht Weil jemanden, der in den kommenden Jahren noch etwas erreichen will - keinen Lückenfüller. Dafür sieht sich der Ministerpräsident offenbar auch bundesweit um.

Braunschweigs OB Kornblum und Tonne wiegeln ab

Dem Politikjournal "Rundblick" zufolge war Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) ein möglicher Kandidat. Der Jurist war zuvor im Innenministerium Pistorius' persönlicher Referent, Referatsleiter und Leiter des Ministerbüros. Doch Kornblum will das Amt nicht: "Ich bin sehr gerne Braunschweiger Oberbürgermeister und habe hier in dieser Funktion sehr viele spannende Projekte und Ziele, die ich anpacken und weiter umsetzen möchte", sagte er dem NDR in Niedersachsen auf Anfrage. Auch SPD-Fraktionschef Grant Hendrik Tonne wurde gehandelt, wiegelte jedoch ab. "Ich fühle mich als Fraktionsvorsitzender wohl und möchte gerne an der Spitze der Fraktion bleiben", sagte Tonne am Mittwoch auf Anfrage.

Innenminister in Niedersachsen: Möller und Ambrosy sind Kandidaten

Chancen auf den Posten an der Spitze des Innenministeriums könnte die 39-jährige SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller haben, heißt es nach NDR Informationen aus Regierungskreisen. Sie ist parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium und lebt im friesländischen Varel. Sven Ambrosy ist ebenfalls SPD-Politiker. Der 52-Jährige ist als Landrat des Landkreises Friesland in der Kommunalpolitik zu Hause und fest verwurzelt in Niedersachsen.

Nachfolge von Pistorius: Opposition und GdP fordern schnelle Lösung

Der Fraktionschef der CDU im Landtag, Sebastian Lechner, warnte bereits vor einer Hängepartie. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte ebenfalls Tempo: Die rund 24.000 Polizistinnen und Polizisten in Niedersachsen bräuchten schnell eine starke und professionelle Führung.

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