Die App Bluesky, eine Alternative zur Online-Plattform X von Elon Musk, bekommt seit der US-Präsidentenwahl einen Wachstumsschub. Allein in der vergangenen Woche seien 700.000 Nutzer dazugekommen, teilte das Unternehmen dem Technologieblog „The Verge“ mit. Die meisten von ihnen kämen aus den USA.
Bluesky kommt nun auf 14,5 Millionen Nutzer und ist damit immer noch deutlich kleiner als X. Der Dienst, den Musk einst noch als Twitter kaufte, dürfte auf hunderte Millionen Nutzer kommen. Genaue Zahlen nennt der Tech-Milliardär nicht.
Allerdings tat sich Bluesky bisher schwer, den Nutzerkreis auszubauen. Im Februar kam der Dienst noch auf vier Millionen Nutzer. Mitte September wurde die Marke von zehn Millionen geknackt - nachdem X zeitweise in Brasilien blockiert wurde.
Der Tech-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk ist ein aktiver Unterstützer Donald Trumps und wurde zu einem engen Vertrauten des designierten US-Präsidenten. Er baute bei X frühere Maßnahmen gegen Falschinformationen und Verschwörungstheorien ab. Kritiker werfen X auch vor, der Dienst toleriere Hassrede. X weist dies zurück. In den vergangenen Tagen kündigten einige X-Nutzer an, die Plattform wegen ihrer Entwicklung unter Musk zu verlassen.
Die Nutzer kommen in WellenAls Elon Musk Twitter für 44 Milliarden Dollar übernahm, entstanden zahlreiche Alternativen. Kritiker befürchteten von Anfang an, dass sich die Plattform negativ entwickeln könnte. Doch keine Alternative wollte so richtig zünden. Nach anfänglichen Abgängen kamen viele wieder auf X zurück. Mit jedem weiteren Skandal auf X wanderten wieder Nutzer ab und immer weniger kehrten zurück.
Währenddessen bestreitet Elon Musk, dass seit seiner Übernahme vermehrt Falschmeldungen und Hassnachrichten kursieren. Er selbst spricht davon, dass X die Ablöse der traditionellen Medien sei und nun die Menschen die Nachrichten machen. Doch nicht nur NGOs warnen vor dem Anstieg von Falschmeldungen und Hassnachrichten. Auch die Europäische Kommission hat Untersuchungen aufgenommen. Das sieht der neue Vize an Donald Trumps Seite kritisch. J.D. Vance forderte nun in einem Interview, dass die EU den Milliardär in Ruhe lasse. Ansonsten sehen sich die USA gezwungen aus der Nato auszutreten.
Im Gespräch mit dem früheren Navy Seal und Youtuber Shawn Ryan hat er gesagt, dass die EU Musk mit dem Digital Services Act in Ruhe lassen solle. Fest steht: Elon Musk hat nun die nötige Rückendeckung. (stein)