BMW i3 Reichweite - AUTO BILD

6 Jun 2023
Akku-Restleistung beim BMW i3 nach neun Jahren
Hilfe, das Auto schafft nur noch 99 Kilometer!

06.06.2023 —

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2014 hat AUTO BILD einen BMW i3 gekauft. Der Elektro-Wagen mit Zweizylinder-Benziner zur Reichweiten-Verlängerung hat mal 46.520 Euro gekostet. Jetzt fährt der i3 nur noch 99 Kilometer, dann ist der Akku alle.

Wer auch immer die helle Innenausstattung mit der "Stoff-Sensatec-Kombination Electronic" in Carumgrau inklusive des passenden Lenkrads bestellt hat: Das war eine Schnapsidee! Unser BMW i3 hat 'nen Termin beim Auto-Arzt, kleiner Check-up, es geht um die Frage: Wie haltbar ist unser Elektro-BMW nach all den Jahren? Ist ja auch nicht mehr der Jüngste mit Baujahr 2014 und über 143.000 Kilometern.

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Um auf die hellen Sitze, das farblich korrespondierende Lenkrad und das dazu passende Dashboard zurückzukommen: Alles sieht aus, wie es halt aussieht in einem Auto, das durch viele Hände geht und das mehr benutzt und weniger geliebt wird. Ach, hätten wir doch mal dunkle Sitze bestellt!

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Der BMW i3 ist ein vier Meter kurzes Elektroauto, seit neun Jahren im AUTO BILD-Einsatz.

Bild: AUTO BILD

Macht schnell schlapp: Nach nur 99 Kilometern ist der Akku des i3 leer

Da steigst du also nach all den Jahren wieder in den i3 und denkst zurück an den 6. März 2014. Da rollte der Elektro-Kleinwagen, der für uns alle eher Ufo denn Auto war, in unsere Tiefgarage. 46.520 Euro standen für den i3 mit Zweizylinder-Notmotor aus der BMW-Motorradabteilung gegen Reichweiten-Angst im Kaufvertrag, und die BMW-Reihensechser-Fans unter uns sagten: Für das Geld hätten wir mal lieber einen M135i xDrive mit 320 PS aus einem Reihensechser, Steptronic und Allrad kaufen sollen! Dann hätten wir vermutlich viel mehr Fahrspaß gehabt und gleichbleibende Reichweite nach neun Jahren. (57 Modelle im Check: E-Auto-Reichweite bei Tempo 130.)

Amtlich: Der i3 hat nur noch 74 Prozent Restleistung

Wir lassen unseren Elektriker also über Nacht bei BMW in Hamburg-Wandsbek stehen, erstens weil die Mechaniker freundlich und kompetent sind, zweitens weil bei der Akkumessung die Batterie einmal leer und dann wieder voll werden muss. Am nächsten Morgen ruft einer der BMW-Jungs an: 74 Prozent hat der Akku (Was man über Akkus wissen sollte) noch, kriegen wir auch schriftlich. Und um ehrlich zu sein: Mit mehr hätten wir auch gar nicht gerechnet, eher mit weniger.

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Das Ergebnis: Nach neun Jahren und 143.000 Kilometer hat die Batterie unseres i3 noch 74 Prozent Leistung.

Bild: AUTO BILD

Da ist zum Beispiel Claudia Bode, unsere Kollegin aus der Test-Abteilung. Sie holt den i3 gerne für Stadtfahrten aus der Tiefgarage und hatte schon im Winter Alarm gegeben: "Der schafft keine 60 Kilometer mehr mit voller Batterie!" Jetzt, bei milden Temperaturen, zeigt der Bordcomputer bei voll geladener Batterie 99 Kilometer Reichweite an und wenn die Klimaanlage aus ist knapp über 100.

Batterie voll, Display zeigt: 99 Kilometer, dann Batterie leer.

Bild: AUTO BILD

Die letzte Messung haben wir im Februar 2019 machen lassen, da war unser Endlos-Dauertester gerade fünf Jahre und 100.000 Kilometer alt. Ergebnis damals: 82 Prozent, also alles im versprochenen Rahmen. BMW garantiert bei einer Leistung von weniger als 70 Prozent eine kostenfreie Sachmängelbeseitigung für längstens acht Jahre und 100.000 km. Dieser Fall soll aber bislang nur ein einziges Mal eingetreten sein.

Was sagt BMW zum Check-up-Ergebnis? "Eine Batteriekapazität in dieser Größenordnung ist für Alter und Laufleistung durchaus plausibel. Rund 85 Prozent der i3 mit 60-Ah-Akku im Feld haben im gleichen Alter mindestens eine vergleichbare und meist sogar höhere Restenergie in der Antriebsbatterie. Es handelt sich im Fall des i3 mit 60 Ah um einen sehr kleinen Batteriespeicher, das heißt, die relative Belastung pro Zyklus ist hoch im Vergleich zu größeren Speichern."

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Der i3 war nicht als Langstrecken-Auto konzipiert

Um es mal klar zu sagen: Den i3 haben sie nie als Langstrecken-Auto konzipiert, unser Modell hat eine 22-kWh-Batterie, von der netto 18,8 kWh nutzbar sind. Heute hat der kleinste Akku in einem VW ID.3 58 kWh, Mercedes baut im Plug-in-Hybrid der E-Klasse sogar eine 25,4-kWh-Batterie ein. 22 kWh in unserem i3 sind aus heutiger Sicht also geradezu niedlich. Übrigens ebenso wie der 9-Liter-Benzintank für den Zwozylinder.

Computer anschließen und auswerten: Die Leistung des Akkus kann nur BMW auslesen, einmal leer und dann wieder voll, fertig ist die Messung.

Bild: AUTO BILD

Aber was, wenn jetzt die Akku-Leistung noch weiter in die Knie geht, die Reichweite von ursprünglich 160 Kilometern irgendwann halbiert wird? Antwort von BMW: "Wir erwarten bei diesem konkreten Fahrzeug mit gleichbleibendem Nutzungsverhalten eine Restkapazität von über 70 Prozent nach zehn Jahren." 

BMW ist bei der E-Mobilität ja schon sehr lange aktiv, sammelt zum Thema Alterung Daten aus den frühen Projekten wie i3 und i8. Deshalb können die Bayern gezielt Kapazitäten vermessen und Alterungsmodelle präzise vorhersagen. Aber dass sie für unseren Akku eine Frischzellen-Kur haben, ist leider nur unser Wunschdenken: Die Alterung von Lithium-Ionen-Batterien lässt sich nur verringern, nicht vollständig aufhalten. Daher der Tipp, den wir beim i3 leider nie befolgt haben, er hing eigentlich immer an der Dose: den Speicher nicht auf 100 Prozent aufladen, sondern wie beim Handy zwischen 20 und 80 Prozent halten und nur bei Bedarf die Schnelllade-Funktion nutzen. (So sehr schadet Schnellladen dem Akku.)

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Einbau einer neuen Batterie würde rund 14.000 Euro kosten

Natürlich werden wir keine neue Batterie einbauen lassen. Ein Akkutausch wäre auf unseren individuellen Kundenwunsch zwar möglich, dann würde BMW die komplette Hochvoltbatterie austauschen, also alle Module, nicht nur einzelne. Das würde inklusive Einbau für die 60-Ah-Batterie etwa 14.000 Euro kosten und wäre wirtschaftlicher Unsinn.

Aber was bedeuten 74 Prozent Restleistung nun? Können wir damit ableiten, dass die E-Mobilität generell ein Verfallsdatum hat? Auf keinen Fall, sagen sie bei BMW. Seit 2014 habe sich die Zelltechnologie rasant entwickelt, vor allem in Bezug auf Lebensdauer und Batteriekapazität. 

Stromern wir also weiter im i3. Und hoffen, dass der Akku nicht mehr derart altert wie die helle Innenausstattung. Wer zum Teufel hat die eigentlich bestellt, als E für uns noch Neuland war?

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