Chronik: Bergsteiger müssen auf Glockner ausharren

5 Feb 2024
Bergsteiger Großglockner

Chronik

Zwei tschechische Bergsteiger warten auf dem Großglockner seit Sonntag auf Rettung. Sie setzten am Abend einen Notruf ab, weil sie von Steinschlag verletzt worden waren. Eine Rettung war aufgrund des Sturms aber auch am Montag nicht möglich. Beide wurden durch Steinschlag verletzt, aber nicht lebensbedrohlich.

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Gegen 20.00 Uhr setzten zwei tschechische Bergsteiger, 25 und 39 Jahre alt, einen Notruf ab. Sie befänden sich in der Großglockner-Nordwand und seien durch Steinschlag verletzt worden. Beide konnten noch selbstständig das Glockner-Biwak auf einer Seehöhe von 3.205 Metern erreichen. Aufgrund des starken Windes konnten die beiden Alpinisten am Sonntag jedoch nicht mehr per Hubschrauber erreicht werden, sie übernachteten im Notbiwak.

Fotostrecke mit 3 Bildern Neuer Rettungsversuch bei Tageslicht

Am Montag herrschten zwar wolkenloser Himmel und frühlingshafte Temperaturen, dennoch war eine Rettung aus der Luft auch am Vormittag noch nicht möglich, so Einsatzleiter Nikolaus Brandstätter von der Bergrettung Heiligenblut. Der Wind sei so stark, dass der Hubschrauber die Helfer nicht nach oben auf die Pasterze bringe könne, von dort sei man näher an der Biwakschachtel: „Jetzt müssten wir vom Tal aus zu den Männer nach oben gehen, die im Biwak warten. Das hat derzeit wenig Sinn. Bis wir da oben sind, vergehen sechs, sieben Stunden.“

Um 15.00 Uhr startete ein neuerlicher Rettungsversuch per Hubschrauber musste aber wegen des starken Windes abgebrochen werden. Selbst absteigen können die Alpinisten aber wohl nicht. Einer hat eine Schulter-, der andere eine Fußverletzung. Es ist daher möglich, dass sie noch eine Nacht im Biwak verbringen müssen und am Dienstag vom Hubschrauber abgeholt werden. Am Dienstag gibt es die nächste Einsatzbesprechung, geplant ist, dass der Hubschrauber ab 6.30 Uhr wieder aufsteigen soll. Möglich wäre auch, Bergretter in der Nähe des Biwaks abzusetzen.

„Derzeit keine Notwendigkeit zum Aufstieg“

Dann soll sich der Wind gelegt haben, so Horst Wohlgemuth, der Leiter der Alpinpolizei: „Sie sind auch ein guter Dinge, sie haben zum Essen mit, in der Biwakschachtel ist es nicht kalt. Wenn es eine schwere Verletzung gäbe, etwas Lebensbedrohliches, wären Bergretter und die Alpinpolizei schon unterwegs, keine Frage. Aber da geht es um die Verhältnismäßigkeit, jetzt gibt es keine Notwendigkeit, aufzusteigen.“ Die Einsatzkräfte sind mit den Bergsteigern über Telefon in ständigem Kontakt.

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