Libanon - Israel greift erneut Ziele in Beirut an

24 Sep 2024
Libanon
Israel greift erneut Ziele in Beirut an

Israel hat erneut einen Luftangriff auf ein Ziel in der libanesischen Hauptstadt Beirut durchgeführt. Die Armee erklärte, weitere Details würden folgen. Zuvor war mitgeteilt worden, dass man die die Angriffe auf die Hisbollah-Miliz fortgesetze. Von libanesischen Behörden hieß es, ein Wohngebäude im Süden Beiruts sei getroffen worden.

24.09.2024

Männer in Schutzwesten und ein Bagger stehen auf einem Schuttberg inmitten einem Wohngebiet in Beirut.

Zerstörungen nach einem israelischen Luftangriff in Beirut. (picture alliance / dpa / Marwan Naamani)

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mindestens sechs Menschen getötet. Gestern waren demnach bereits fast 560 Menschen bei israelischen Luftangriffen im Libanon getötet worden. Die Hisbollah schoss ihrereseits rund 100 Raketen auf den Norden Israels.

UNO-Generalsekretär Guterres äußerte sich zum Auftakt der Generaldebatte der Vereinten Nationen unter anderem zur Lage im Nahen Osten. Das Ausmaß der Straflosigkeit für Verstöße gegen internationale Regeln sei moralisch untragbar, sagte Guterres in New York.

Auch die G7-Staaten äußerten sich besorgt. In einer gemeinsamen Erklärung, die sie am Rande der UNO-Generalversammlung in New York veröffentlichten, warnen sie vor einer gefährlichen Gewaltspirale, die den gesamten Nahen Osten in einen größeren regionalen Konflikt mit unvorstellbaren Folgen ziehen könnte. Der destruktive Kreislauf müsse gestoppt werden.

China wendet sich gegen "wahllose Angriffe auf Zivilisten"

China und die Türkei verurteilten das Vorgehen der israelischen Armee. Außenminister Wang sagte in New York, man lehne die Explosion von Kommunikationsausrüstung und wahllose Angriffe auf Zivilisten entschieden ab. Gewalt mit Gegengewalt zu begegnen, werde die Probleme im Nahen Osten nicht lösen. Das türkische Außenministerium erklärte, Israel stürze mit seinen Angriffen die gesamte Region ins Chaos.

Die Friedensmission der Vereinten Nationen im Libanon, UNIFIL, hat ihre Patrouillen im libanesisch-israelischen Grenzgebiet eingestellt, weil die Sicherheit der Blauhelmsoldaten nicht mehr gewährleistet sei.

Die Lufthansa verlängerte wegen der Situation in Nahost ihren Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran. Beide Städte würden bis zum 14. Oktober nicht angeflogen. Flugverbindungen in die libanesische Hauptstadt bleiben bis einschließlich 26. Oktober ausgesetzt.

UNO-Resolution wird nicht durchgesetzt

Israel und die Hisbollah führten bereits 1982 und 2006 Krieg gegeneinander. Die Miliz ist heute deutlich stärker bewaffnet als während des Kriegs vor fast 20 Jahren. Sie handelt nach eigener Darstellung aus Solidarität mit der Hamas, die im Gazastreifen gegen Israel kämpft und ebenfalls vom Iran unterstützt wird.

Israels Militär hat die Zahl seiner Angriffe im Gazastreifen zuletzt verringert und konzentriert sich zunehmend auf die Hisbollah. Damit will es erreichen, dass sich die Miliz wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es die UNO-Resolution 1701 vorsieht, die das Kriegsende 2006 markierte. Der Resolution zufolge darf die Hisbollah entlang der Grenze nicht präsent sein. Dies wird aber weder von der UNO-Beobachtermission noch von der libanesischen Armee durchgesetzt.

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Diese Nachricht wurde am 24.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.

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