Auf nicht unbedingt notwendige Reisen soll dringend verzichtet werden. Einen regulären Schienenersatzverkehr gibt es nicht. Man bereitet sich auf die „zweite Welle“ vor. Eine Ende der Störungen ist nicht absehbar.
Auf mehreren Hauptverbindungen der ÖBB steht der Schienenverkehr bis auf weiteres still. Entwarnung oder ein absehbares Ende der Störungen gibt es nicht. Man dürfe nach der relativ ruhigen Nacht nicht vergessen, „dass jetzt die zweite Welle kommt“, so ÖBB-Sprecher Daniel Pinka.
Die seit Freitag aufrechte Reisewarnung wurde bis zum Donnerstagabend verlängert. „Die ÖBB ersuchen eindringlich, von nicht unbedingt notwendigen Reisen abzusehen.“ Mit Einschränkungen im Schienenverkehr und Streckensperren muss man bis zumindest inklusive Donnerstag rechnen.
Die Weststrecke ist unwetterbedingt zwischen Wien Hauptbahnhof/Wien Westbahnhof und St. Valentin unterbrochen. Zwischen St. Valentin und Salzburg fahren die Fernverkehrszüge der ÖBB. Die Züge der Westbahn seien zwischen Linz und Salzburg in Betrieb, hieß es. Eine gegenseitige Ticketanerkennung zwischen ÖBB und Westbahn sei vereinbart worden. So könnten Fahrgäste mit einem ÖBB-Ticket zwischen St. Valentin und Salzburg auch Züge der Westbahn nutzen und umgekehrt.
Der Fernverkehr auf der Südstrecke wurde zwischen Wien und Mürzzuschlag eingestellt. Intercity-Züge und Railjets von und nach Kärnten beginnen und enden laut ÖBB in Bruck an der Mur. Railjets von Graz nach Wien endeten aufgrund der Unwetter bereits in Mürzzuschlag. Gesperrt wurde um 18 Uhr auch die Ostbahn zwischen Wien Hauptbahnhof und Hegyeshalom. Die Railjets zwischen Prag und Graz fahren laut ÖBB lediglich nur zwischen Prag und Wien. Auch sämtliche Nightjet-Verbindungen fallen aufgrund der Streckensperren aus, hieß es.
Kein Ersatzverkehr, nur einzelne Not-BusseEinen regulären Schienenersatzverkehr gibt es nicht. Für die gesperrten Abschnitte der Süd- und Weststrecke wurde ein Bus-Notfahrprogramm gestartet. Das Angebot sei aber abhängig von den aktuellen Straßenverhältnissen sowie der Verfügbarkeit von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und Bussen, heißt es.
„Wir versuchen zu fahren was geht, aber man darf nicht vergessen, dass es durch Katastrophengebiete geht. Die Busse sind nur als Notbetrieb für die gedacht, die gar nicht anders können. Unser Aufruf ist, solidarisch zu sein und zu Hause zu bleiben“, so der ÖBB-Sprecher.
Gemeinsam mit dem Postbus versuchen die ÖBB auch, ein Minimalangebot auf der Straße zwischen Wien Hauptbahnhof und Mürzzuschlag und Wien Hauptbahnhof und Linz (ohne Zwischenhalte) zu ermöglichen. Die Busse fahren in Wien, Linz und Mürzzuschlag um 6 Uhr, um 9, 12, 15, 18 und 21 Uhr ab. Dieses Angebot könne aber aufgrund der gegebenen Umstände nicht garantiert werden. Wie viele Busse es sein werden ist noch unklar, Ticket-Reservierungen oder dergleichen gibt es nicht.
In den Krisengebieten in Niederösterreich wird es am Montag außerdem keinen Linienverkehre des Postbusses geben. Auch die S-Bahnen auf der Weststrecke (S 50) fahren nicht.
Muren und Bäume auf den SchienenWann der reguläre Bahnbetrieb wieder aufgenommen werden kann, ist unklar. Derzeit laufen Instandsetzungsarbeiten. Auf der Tauernstrecke etwa müssen Schienen und Oberleitungen von umgestürzten Bäumen befreit werden, in Purkersdorf gab es einen Murenabgang auf die Schienen. „Wir beobachten auch Pegelstände, Hänge, es kann nach wie vor zu Hangrutschungen kommen“, so Pinka.
In Wien konnte der Betrieb der S45 wieder aufgenommen werden. Zu Störungen im Frühverkehr im S-Bahn-Netz sei es bisher nicht gekommen.
Zugbindung aufgehobenZudem sei Zugbindung bei allen nationalen, internationalen und Nachtzugtickets aufgehoben worden. Diese seien ab sofort bis inklusive Sonntag kommende Woche gültig. ÖBB-Tickets für jene Züge, die von der Reisewarnung betroffen sind, seien erstattungsfähig. Die ÖBB baten zudem um Verständnis für längere Wartezeiten beim Kundenservice. (cim/apa)