FC Bayern München: Sechser der Zukunft? Javier Fernández ...
"Wir haben lange und intensiv auf diese Verpflichtung hingearbeitet, deswegen freuen wir uns sehr, dieses große Talent von einem gemeinsamen Weg beim FC Bayern überzeugt zu haben", sagte Campus-Leiter Jochen Sauer bei der Verkündigung des Transfers von Javier Fernández, der im Januar 2023 nach einer altersbedingten Verzögerung offiziell in München unterschrieb.
Beim 14:1 (7:1)-Sieg des deutschen Rekordmeisters in Rottach-Egern im Rahmen des Trainingslafers am Tegernsee zeigte sich der 17-jährige Spanier in den ersten 45 Minuten erstmals der breiten Masse. Zuvor war er nur hin und wieder Teil des Profi-Trainings.
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Fernández glänzte als Absicherung vor der Defensivreihe und Ballverteiler mit einigen sehenswerten diagonalen Flugbällen in die Spitze. Auffällig war auch die - vor allem angesichts seines jungen Alters - robuste Statur des Mittelfeldspielers, der sowohl auf der Sechs als auch etwas weiter vorne im Zentrum agieren kann.
Der ehemalige Jugendspieler von Celta Vigo und Atlético Madrid erinnert aufgrund seiner Spielweise und Physis etwas an den jungen Leon Goretzka, ist technisch aber deutlich versierter und kreativer. Gleichzeitig bringt er auch defensive Qualitäten mit, die sich im Ansatz mit Neuzugang João Palhinha vergleichen lassen, der - ebenfalls mit Verzögerung - die Münchner Sehnsucht nach einer Holding Six verstummen lassen soll. Fernández stellt eine Art Mischung aus beiden dar, hat in der Spielgestaltung aber das Potenzial, beide deutlich zu übertrumpfen.
Dementsprechend berechtigt war die Vorfreude am Campus vor dessen finaler Ankunft, die sich inzwischen längst in Begeisterung gewandelt hat. Ein Ruf, der für blutjunge Neuzugänge aus dem Ausland beim FC Bayern alles andere als selbstverständlich ist. Schließlich könnte der spanische Junioren-Nationalspieler den hauseigenen Talenten den Weg zu den Profis verbauen. So gab es bei Tiago Dantas einst große Kritik vom Campus-Umfeld und den Mitarbeitern an der Führungsetage. Fernández hingegen überzeugte alle sofort mit großer Qualität.
Der Sprung zu den Profis wird ihm eher früher als später zugetraut. Zunächst soll er im Training Erfahrungen sammeln und wie schon beim 1. Spieltag der Regionalliga (1:0 gegen Wacker Burghausen) bei der Reserve Spielpraxis sammeln. Je nach Saisonverlauf wäre im Winter auch eine Leihe denkbar.
Auf Dauer könnte Fernández nach Aleksandar Pavlovic mit seinen Qualitäten, die er beim Münchner Aufgalopp unter den Augen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß schon eindrucksvoll angedeutet hatte, also durchaus das nächste Mittelfeld-Talent werden, das zu Größerem bestimmt ist. Schon in dieser Saison kann er den Grundstein für seine weitere Entwicklung legen.
Neben Fernández bewarben sich auch die Torschützen Adin Licina, Mudaser Sadat, Nestroy Irankunda, Jonathan Asp Jensen und Noël Aseko Nkili für weitere Auftritte in der laufenden Vorbereitung. Das Gegentor ging übrigens auf die Kappe von Routinier Eric Dier.