Nach einem weiteren Glyphosat-Rückschlag und einem Studienflop mit dem großen Hoffnungsträger Asundexian ist die Bayer-Aktie auf ein neues Mehrjahrestief gefallen. Einige Analysten, die im Vorfeld der jüngsten Ereignisse größtenteils bullish gestimmt waren, rücken von ihren positiven Einschätzungen ab.
Das Analysehaus Jefferies hat Bayer von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 60 auf 37 Euro gesenkt. Der Stop der wichtigsten Testreihe von Asundexian mache Veräußerungen notwendig, schrieb Analyst Charlie Bentley am Montagabend nach den schlechten Nachrichten zum Gerinnungshemmer. Strategisch gewinne man damit lediglich Zeit, aber nicht ausreichend Mittel, um das Pharmaproblem mit der Patentklippe zu lösen.
Ebenfalls am Montag ist bereits Emily Field von Barclays zurückgerudert. Sie strich die Kaufempfehlung und stuft die Bayer-Aktie fortan mit "Equal-Weight" ein, der Zielkurs wurde um 25 auf 40 Euro reduziert.
"Die vielversprechenden Aussichten von Asundexian waren der Grund gewesen, dass wir im April 2022 die Bayer-Aktie auf "Overweight" hochgestuft haben", so Field. Dass nun allerdings das unabhängige Data Monitoring Committee (IDMC) die vorzeitige Beendigung der Studie Oceanic-AF wegen mangelnder Wirksamkeit empfohlen habe, sei für sie eine "absolute Überraschung".
Entsprechend sieht die Barclays-Expertin erhebliche Herausforderungen für das Bayer-Pharmageschäft. Im Januar noch habe Bayer ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als 5 Milliarden Euro für Asundexian prognostiziert. Nun aber sei eine tiefere Bewertung wieder angebracht, auch wenn es bei Bayer "eindeutig noch Möglichkeit strategischer Optionen" für das Unternehmen vor dem Kapitalmarkttag am 5. März gebe, so die Barclays-Analystin.
Bei Bayer kommt derzeit alles zusammen, der Studienflop beim wohl größten Hoffnungsträger in der Entwicklungspipeline des Unternehmens wiegt schwer. In den vergangenen Wochen hat DER AKTIONÄR immer wieder mangels fundamentaler und charttechnischer Impulse von einem Einstieg abgeraten. Es bleibt dabei: Anleger greifen nun nicht ins fallende Messer.
(Mit Material von dpa-AFX)
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