Bayer-Aktie im freien Fall – Glyphosat-Urteil und Studien-Abbruch

20 Nov 2023
Bayer-Aktie

Dazu kam noch eine weitere Hiobsbotschaft: Bayer hat seine Phase-III-Studie mit dem Prüfpräparat Asundexian wegen mangelnder Wirksamkeit vorzeitig abgebrochen. Dies teilte Bayer am Montag mit. In der Studie wurde das Mittel, für das der Konzern früheren Angaben zufolge einen Spitzenumsatz von mehr als 5 Milliarden Euro schätze, bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko eingesetzt. 

Damit folgt Bayer einer Empfehlung des unabhängigen Data Monitoring Committee (IDMC) im Rahmen der laufenden Studienüberwachung. Asundexian habe sich im Vergleich zum Kontrollarm der Studie unterlegen gezeigt, heiß es in der Erklärung. Bayer werde die Daten analysieren, um das Ergebnis besser zu verstehen und die Daten veröffentlichen. 

Bayer hat große Hoffnungen in Asundexian gesetzt, das den bisherigen Bestseller Xarelto ab 2026 ersetzen soll. Erst kürzlich waren die laufenden Studien zu dem Präparat um eine zusätzliche Indikation erweitert worden. „Der Konzern befindet sich damit in einer äußerst misslichen Lage“, konstatierte Jürgen Molnar Kapitalmarktstratege von RoboMarkets auf Finanz.net. 

„Einerseits brechen potenzielle Einnahmequellen weg, andererseits gibt es neue potenzielle Kosten.“ Deshalb rechnet Molnar damit, dass diese Kombination den Aktienkurs auch in den kommenden Wochen noch belasten dürfte. 

Beide Ereignisse seien ein finanzieller Rückschlag für Bayer und bedeuteten auch einen weiteren Vertrauensverlust, urteilte auch DZ-Bank-Analyst Peter Spengler auf Finanznet. Allerdings erwartet er, dass die Schadensumme im Glyphosat-Streit - wie in der Vergangenheit - noch „drastisch“ reduziert werde.

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