Baller League: Übertragung, Mannschaften, Streamer: alle Infos ...
Mit einer handvoll Promis aus der Fußball-, Streaming- und Entertainment-Welt geht die Baller League an den Start. Ihr populäres Vorbild hat der spanische Ex-Fußballer Gerard Piqué entwickelt.
Schon der Trailer der neuen Hallenfußball-Liga Baller League – organisiert von Mats Hummels und Lukas Podolski – zeigt, wohin die Reise gehen soll. Ein junger Mann steht im Dönerladen, mit einer goldfarbenen Retro-Jacke des FC Barcelona und dem Smartphone in der Hand. Auf dem sagt Hummels ein paar Sätze und der Fußball-Fan zieht los auf einen kleinen Asphalt-Platz am Kölner Rheinufer. Am 22. Januar startet die Liga und sie soll genau das bieten: Fußball "von der Straße für die Straße", wie es auf Instagram heißt.
Gespielt wird auf dem Kleinfeld (50 x 29 Meter) sechs gegen sechs mit Torhütern, eine Partie dauert zweimal 15 Minuten. Der Clou der Begegnungen sollen "innovative Regeln" sein, die die Dynamik eines Spiels verändern sollen. Ein Glücksrad entscheidet in den jeweils drei letzten Minuten einer Halbzeit über diese neue Regel. So kann es etwa passieren, dass jeder Spieler den Ball mit nur einer Berührung weiterverarbeiten darf oder Tore per Volley erzielt werden müssen – Straßenregeln eben. Sie gelten bis zum Halbzeitpfiff oder in den letzten drei Minuten der Begegnung. Steht es nach Abpfiff unentschieden, wird das Gewinnerteam per Shootout bestimmt.
Banden gibt es bei den Spielfeldern nicht, dafür aber Aus-Linien. Damit erinnert das Spiel an Futsal, unterscheidet sich jedoch darin, dass Abseits gepfiffen wird – unüblich für Hallen-Fußball. "Wir wollen mehr in die Richtung Straßen-Fußball gehen — das Ganze transportiert in die Halle auf einer großen Bühne", sagte Hummels der Deutschen Presseagentur (DPA).
Vorbild der Baller League ist die Kings League des ehemaligen spanischen Profis Gerard Piqué, in der in Sieben-gegen-Sieben-Spielen insgesamt zwölf Mannschaften gegeneinander antreten. Besondere Regeln gibt es auch hier, doch anstatt mit dem Glücksrad werden sie über verschiedene Karten bestimmt. Vor allem beim jungen Publikum kommt die Kings League gut an, auf der Streaming-Seite Twitch, auf der die Partien übertragen werden, hat die Liga drei Millionen Follower, die Final-Begegnungen im Stadion in Camp Nou in Barcelona sahen Ende März 2023 über 90.000 Menschen.
Die Kader der "Kings"-Teams bestehen aus insgesamt zwölf Spielern, teilweise sind das aktive oder ehemalige Fußballer, der Großteil besteht aber aus Amateur-Kickern, die über ein Draft-System bestimmt werden.
So ist das auch beim deutschen Pendant, zwar tummeln sich etwa mit Christian Clemens oder Moritz Leitner ehemalige Profis in den Kadern, wirkliche Berühmtheiten finden sich dort aber nicht. Ganz im Gegensatz zu den Team-Managern, die die Mannschaften repräsentieren. Dazu gehören beispielsweise die Fußballerinnen Alisha Lehmann und Jule Brand, die Streamer Trymacs und Montana Black oder die Entertainer Felix Lobrecht und Knossi. Bei der Auswahl der Manager haben die Organisatoren eindeutig auf das junge Publikum geschielt, die Zielgruppe ist klar abgesteckt.
"Man richtet sich definitiv nach der Prämisse, dass die junge Generation nicht die Geduld hat, ein 90-minütiges Fußballspiel zu besuchen", erklärte der Marketingexperte Mario Leo der DPA. Gleichzeitig könnte das Format mit seiner Bolzplatz-Romantik auch ältere Fußball-Fans ansprechen, die damit ihre eigene Jugend verbinden und sich noch wehmütig an die Hallenturniere des DFB im Winter erinnern.
Trotzdem sieht Leo noch Fragezeichen, was den potenziellen Erfolg der Liga angeht. Auch, weil sie am 22. Januar verspätet an den Start gehen wird, eigentlich war der Saisonbeginn für Anfang Januar angedacht gewesen. "Kommunikativ finde ich das unglücklich, um das mal moderat auszudrücken, und wenig nachvollziehbar", sagt Leo. "Es wirkt so ein bisschen zum Start gezwungen, zum Start gepusht, über die Ziellinie gebracht."
Twitch, Joyn und Prosieben Maxx: so wird die Baller League übertragenAb 18.45 Uhr werden die Partien am 22. Januar auf Twitch und der Plattform Joyn gezeigt, das Topspiel des Tages überträgt der TV-Sender "Prosieben Maxx" live. Pro Spieltag, von denen es insgesamt elf gibt (jedes Team spielt einmal gegeneinander) und die jeden Montag ausgetragen werden, gibt es sechs Begegnungen. Am 6. April soll eine Finalrunde stattfinden.
Über seine eigene Liga sagt Mats Hummels: "Es ist einfach eine schöne Ergänzung für alle, die den Bolzplatz-Fußball und die Hallenturniere von früher lieben, präsentiert in einem innovativen und neuen Format." Er, Podolski und Co. sind allerdings nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen sind, die Kings League zu kopieren. Der Fußballer Toni Kroos und der Streamer Elias Nehrlich arbeiten an ihrer Icon League, die im Sommer starten soll und die Kings League selbst plant, auch außerhalb Europas Fuß zu fassen.
Quellen: Baller League; Instagram; DPA
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