Urlauber sitzen nach Vulkanausbruch auf Bali fest
Ein aschespeiender Vulkan durchkreuzt derzeit die Reisepläne Tausender Urlauber in Asien. So mussten infolge der wiederholten Eruptionen des indonesischen Vulkans Lewotobi Laki-Laki diverse Flüge gestrichen werden. Betroffen sind Dutzende Verbindungen von der populären Urlaubsinsel Bali in andere Regionen Indonesiens sowie nach Australien, Singapur und Malaysia. Unter anderen teilte die Billigairline Air Asia mit, sie habe aus Sicherheitsgründen eine Reihe von Flügen von und nach Bali, von der Nachbarinsel Lombok und dem Flughafen Labuan Bajo auf Flores verschoben, annulliert und umgeplant. Die australische Airline Jetstar teilte mit, aufgrund der ausgestoßenen Vulkanasche sei der Flugbetrieb von und nach Bali derzeit nicht sicher. Nach Angaben des Flughafens Ngurah Rai waren allein am Mittwoch 26 Inlands- und 64 Auslandsflüge gestrichen worden.
Viele Urlauber sind deshalb auf dem Flughafen von Balis Hauptstadt Denpasar gestrandet. Passagiere eines Flugs von Qantas Airways berichteten dem Sender Nine News, dass ihr Flugzeug auf halber Strecke umgekehrt sei. Einige Fluglinien bieten ihren Kunden an, ihre Reisepläne abzusagen oder zu verschieben. Von Bali sind es rund 800 Kilometer bis zu dem Vulkan in der Provinz Nusa Tenggara Timur. Auf Videos der Nachrichtenagentur AFP war zu sehen, wie der Vulkan an seinem Krater mit großer Kraft immer mehr graue Wolken in die Luft pumpte. Bereits seit zehn Tagen bricht der 1584 Meter hohe Vulkan immer wieder aus und schleudert kilometerweit Asche in den Himmel über dem Inselreich. Die Aschesäule hatte zwischenzeitlich eine Höhe von fast zehn Kilometern erreicht.
Infolge des bisher schwersten Ausbruchs waren am 4. November neun Menschen getötet und 31 verletzt worden. Mehr als 11.000 Menschen mussten nach Angaben der Behörden in Notunterkünften in Sicherheit gebracht werden. Um den Gipfel des Vulkans wurde die Sicherheitszone am Dienstag von sieben auf einen Umkreis von neun Kilometern erweitert. In dieses Sperrgebiet haben nur noch Rettungskräfte Zutritt.
Der indonesische Präsident Prabowo Subianto, der sich derzeit auf seiner ersten Auslandsreise im Amt in den USA befindet, verkündete auf der Plattform X, er habe sich über die Katastrophe per Videocall informieren lassen. Der Lewotobi Laki-Laki ist einer von zwei Vulkanen im Osten der Insel Flores, die zusammen als „Ehemann-und-Ehefrau-Vulkan“ bekannt sind. „Laki“ bedeutet auf Indonesisch „Mann“, das „Perempuan“ im Namen des 1703 Meter hohen Zwillingsvulkans Lewotobi Perempuan heißt „Frau“. Insgesamt hat der Inselstaat rund 120 aktive Vulkane.
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