Holt Baby Lasagna diesen hochpolitischen Song Contest nach ...

12 Tage vor
Baby Lasagna

Beim ersten Halbfinale am Dienstagabend tritt ein Favorit im heurigen ESC auf: Baby Lasagna sorgt für Euphorie, nicht nur in seiner Heimat Kroatien. Meistgehört wird aber ein anderer Künstler. Und die Politik überschattet das Event.

Noch ist nicht einmal das erste Halbfinale beim Eurovision Song Contest geschlagen, aber in Kroatien macht man sich schon Gedanken, wo der Wettbewerb im nächsten Jahr ausgetragen werden könnte – so überzeugt ist man von einem Sieg von Baby Lasagna. Der gilt mit seiner Auswanderer-Hymne „Rim Tim Tagi Dim“ tatsächlich als Favorit für den heurigen Liederwettbewerb, der am Dienstagabend startet. In der Hauptstadt Zagreb wird zum ersten Mal in der Geschichte sogar ein Public Viewing des ESC-Finales organisiert.

Anders als im Vorjahr, als die Rockband Let 3 für Kontroversen im Land sorgte, scheint Baby Lasagna mit seinem Song über das Verlassen des eigenen Landes auf der Suche nach einem besseren Leben die Kroaten zu einigen. Die Unterstützung für Marko Purišić, wie Baby Lasagna abseits der Bühne heißt, wird in einem Video demonstriert: Hunderte Menschen jeden Alters, darunter Polizisten, Krankenschwestern und Feuerwehrleute, tanzen darin zu „Rim Tim Tagi Dim“. Das vom öffentlich-rechtlichen Sender HTV produziertes Video, bekam viel Beachtung in TV-Sendungen und in Sozialen Medien. Am Dienstag wird darüber hinaus im HTV eine Doku über den 28-jährigen Musiker aus der istrischen Kleinstadt Umag ausgestrahlt.

Meistgehört auf Spotify: Niederländer Joost

Spekuliert wird über außerdem über einen Veranstaltungsort für den nächsten ESC. Als heißer Kandidat wird die Arena Zagreb, die größte Sport- und Konzerthalle im Land, gehandelt. Medienberichten zufolge wurde der Betreiber bereits gebeten, den Termin für 2025 freizuhalten. In Zagreb wurde schon einmal der ESC abgehalten, nämlich im Jahr 1990, als das damalige Jugoslawien der Gastgeber der 35. Auflage war. Ein Jahr davor hatte die kroatische Gruppe Riva in der Schweiz den Sieg für den ehemaligen gemeinsamen Staat davongetragen.

Aber wer hätte noch Chancen auf einen Sieg? Bei den Wettanbietern rangiert hinter Kroatien die Schweiz. Nemo, nonbinär, reiste mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Malmö und tritt dort am Donnerstag mit dem modernen Track „The Code“ an. Dahinter rangiert Italien (fix fürs Finale gesetzt) mit Kandidatin Angelina Mango mit „La noia“, das einen sehr mittanzbaren charakteristischen Rhythmus hat (vom kolumbianischen Tanz Cumbia).

Bei den weltweit meisgestreamten Kandidaten auf Spotify liegt ein anderer vorne: Das skurrile „Europapa“ von Joost aus den Niederlanden. Dahinter Italien und Gastgeber Schweden: „Unforgettable“ von Marcus & Martinus ist ein klassischer Dance-Song.

Viel Polizei und keine Palästinenser-Fahnen

Überschattet wird das Musikfest von der Politik: Schon im Vorfeld gab es Debatten um die Teilnahme von Israel. Vergangene Woche wurden in Malmö ein Koran und eine palästinensische Flagge verbrannt. Für Song-Contest-Fans aus Israel hat der israelische Nationale Sicherheitsrat (NSC) indes eine Reisewarnung für Malmö ausgesprochen. Palästinensische Fahnen sind verboten – der Veranstalter EBU erlaubt nur Fahnen von teilnehmenden Ländern.

In Malmö selbst wird es ein riesiges Polizeiaufgebot geben. Es soll das größte in Schwedens Geschichte sein, berichtet die „FAZ“. Ob das ausreichen wird, die Sicherheit zu gewährleisten und etwaige Proteste zu unterdrücken, wird sich wohl spätestens am Donnerstag herausstellen, wenn Israels Kandidatin Eden Golan antritt. (APA/Red.)

Eurovision Song Contest: Wer tritt wann an?1. Halbfinale am Dienstag, 7. Mai

Startplatz 1: Zypern – Silia Kapsis mit „Liar“
Startplatz 2: Serbien – Teya Dora mit „Ramonda“
Startplatz 3: Litauen – Silvester Belt mit „Luktelk“
Startplatz 4: Irland – Bambie Thug mit „Doomsday Blue“
Startplatz 5: Ukraine – Alyona Alyona & Jerry Heil mit „Teresa & Maria“
Startplatz 6: Polen – Luna mit „The Tower“
Startplatz 7: Kroatien – Baby Lasagna mit Rim Tim Tagi Dim“
Startplatz 8: Island – Hera Björk mit „Scared Of Heights“
Startplatz 9: Slowenien – Raiven mit „Veronika“
Startplatz 10: Finnland – Windows95man mit „No Rules“
Startplatz 11: Moldau – Natalia Barbu mit „In The Middle“
Startplatz 12: Aserbaidschan – Fahree feat. Ilkin Dovlatov mit „Özünlə Apar“
Startplatz 13: Australien – Electric Fields mit „One Milkali (One Blood)“
Startplatz 14: Portugal – Iolanda mit „Grito“
Startplatz 15: Luxemburg – Tali mit „Fighter“

Zweites Halbfinale am Donnerstag, 9. Mai

Startplatz 1: Malta – Sarah Bonnici mit „Loop“
Startplatz 2: Albanien – Besa Kokëdhima mit „Titan“
Startplatz 3: Griechenland Marina Satti mit „Zari“
Startplatz 4: Schweiz – Nemo mit The Code“
Startplatz 5: Tschechien – Aiko mit „Pedestal“
Startplatz 6: Österreich – Kaleen mit We Will Rave“
Startplatz 7: Dänemark – Saba mit „Sand“
Startplatz 8: Armenien – Ladaniva mit „Jako“
Startplatz 9: Lettland – Dons mit „Hollow“
Startplatz 10: San Marino – Megara mit „11:11“
Startplatz 11: Georgien – Nutsa Buzaladze mit Fire Fighter“
Startplatz 12: Belgien – Mustii mit „Before The Party‘s Over“
Startplatz 13: Estland – 5Miinust & Puuluup mit „(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi“
Startplatz 14: Israel – Eden Golan mit „Hurricane“
Startplatz 15: Norwegen – Gåte mit „Ulveham“
Startplatz 16 : Niederlande – Joost Klein mit „Europapa“

Fix im Finale am 11. Mai:

Deutschland: Isaak mit Always On The Run“
Frankreich: Slimane mit „Mon amour“
Großbritannien: Olly Alexander mit „Dizzy“
Italien: Angelina Mango mit „La noia“
Schweden: Marcus & Martinus mit „Unforgettable“
Spanien: Nebulossa mit „Zorra“

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