sport: Stadt Wien prüft Kauf von Austria-Stadion

2 Stunden vor
Austria Wien

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Die Stadt Wien plant, das Stadion der Austria Wien zu übernehmen, um es vor dem Einfluss ausländischer Investoren zu bewahren. Diese Entscheidung wurde nach monatelanger Unsicherheit über die Zukunft der Generali Arena am Horrplatz in Favoriten getroffen.

Online seit heute, 9.11 Uhr (Update: 9.17 Uhr)

Wie die „Kronen Zeitung“ berichtete, wäre ein Verkauf laut Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) „unausweichlich“ gewesen. Gegenüber wien.ORF.at betonte Hacker, es seien zuletzt immer wieder ausländische Investoren im Raum gestanden – es hätte Interessenten aus Deutschland und Ungarn gegeben. „Ich habe die Situation der Wiener Austria in den vergangenen Monaten und Wochen aufmerksam verfolgt“, so Hacker.

„Investoren verfolgten primär ihre eigenen Interessen“, so Hacker. „Als Stadt Wien wollen wir vermeiden, dass ein Dritter darüber bestimmt, was im Stadion in Favoriten passiert und dass weder wir noch der Verein Einfluss darauf haben.“ Deshalb habe sich die Stadt entschlossen, das Stadion selbst zu erwerben. Die Austria soll dann weiterhin für die Verwaltung verantwortlich sein. Die Stadt wartet noch auf die Zusicherung der Austria.

Nutzung auch für andere Sportarten

Die Übernahme ermögliche Wien, das Stadion nicht nur für den Fußball, sondern auch für andere Sportarten und Veranstaltungen zu nutzen. „Wir wollen aber sicherstellen, dass es wie schon bisher multifunktional genutzt wird und möglichst viele Wienerinnen und Wiener davon profitieren“, fügte Hacker hinzu.

Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im „Wien heute“-Interview

Neben Fußballspielen des FK Austria Wien sei in dem UEFA-Viersternestadion in Favoriten auch Platz für andere Fußballvereine und die ÖFB-Nationalteams. Auch die Austragung des ÖFB-Cup-Finales sowie von American-Football- und Rugby-Spielen sei möglich.

Genaue Kaufsumme ungewiss

Die genaue Kaufsumme stand noch nicht fest, Schätzungen beliefen sich jedoch auf über 40 Millionen Euro. „Wenn die Austria nun in ihren Gremien beschließt, dass das ein gangbarer Weg ist, können die Verhandlungen starten“, hieß es aus dem Büro des Sportstadtrats. Außerdem müsse die Austria selbstverständlich Miete zahlen, es sei kein „kostenfreies Ticket für die Austria“, betonte der Sportstadtgrat.

Zum Kaufpreis soll es ein Wertermittlungsgutachten eines unabhängigen Sachverständigen geben. Wird eine Einigung erzielt, muss die Stadt noch durch ihre Gremien, den Gemeinderatsausschuss und den Gemeinderat. Möglich machte diesen Kauf ein bereits 2016 im Grundbuch gesichertes Vorkaufsrecht.

„Wir haben uns im Rahmen der Fortschrittskoalition darauf verständigt, die MA 51 – Sport Wien zu beauftragen, über das Immobilienmanagement der Stadt eine Ablösevereinbarung für die Generali Arena einzubringen. Es sind alle Schritte eingeleitet, damit dieser Prozess rasch und im Sinne aller Beteiligten abgeschlossen werden kann. Ich danke Finanzstadtrat Peter Hanke für die Unterstützung“, so der Sportstadtrat.

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