Penalty-Drama: Austria Wien scheitert gegen finnische Übermacht!
ADMIRAL Bundesliga, FK Austria Wien, Manfred Fischer Photo: GEPA pictures/ Philipp Brem
Was für ein Spektakel! 8.555 Fans im Verteilerkreis durften erleben, wie Austria Wien fast heldenhaft den finnischen Giganten Ilves Tampere in die Knie zwang. Naja, fast. Trotz eines dramatischen 4:3-Siegs nach Verlängerung mussten sich die Wiener nach einem schicksalhaften 4:5 im Elfmeterschießen geschlagen geben. Das Hinspiel hatte mit einem 2:1 für Ilves Tampere geendet. Ein unvergesslicher Abend, vor allem für die finnischen Fans.
David gegen Goliath? Nicht ganz!Man könnte meinen, der siebte Platz der Admiral Bundesliga hätte leichtes Spiel gegen den Cupsieger aus Finnland. Doch weit gefehlt! Ilves Tampere zeigte eindrucksvoll, dass sie nicht zu unterschätzen sind. Während Tampere in der letzten Saison in der Veikkausliiga nur auf Platz 10 landete, klettern sie aktuell nach 18 Runden auf Rang 4, flogen aber im Suomen Cup nach einem 2:4 gegen SJK Seinäjoki (3. in der Veikkausliiga ) bereits raus.
Der durchschnittliche Marktwert der finnischen Spieler lieg laut Transfermarkt bei 136.000 Euro, während die Spieler in Österreich durchschnittlich 1,25 Millionen Euro wert sind. Tampere als Team wäre um 3,90 Millionen zu haben, Austria Wien hat einen Marktwert von fast 18 Mio Euro. Veikkausliiga gesamt 44,80 Mio, Admiral Bundesliga 433 Mio. Es zeigte sich wieder, dass teure Spieler allein nicht mehr Tore schießen – aber vielleicht sollten sie es mal versuchen.
Das finnische Ligensystem: Ein Modell mit Vorbildcharakter?Finnland hat ein bemerkenswert ähnliches Ligasystem wie Österreich. Mit einer 12er-Liga und einem Grunddurchgang, gefolgt von einer Meister- und Abstiegsgruppe, scheinen die beiden Ligen fast wie Zwillinge. Doch der Teufel steckt im Detail: In Finnland werden die Punkte aus dem Grunddurchgang in die Meisterrunde mitgenommen und der Meister nach 27 Spielen gekrönt. Bei Punktgleichheit an der Tabellenspitze kommt es zu einem direkten Duell um den Titel – Spannung garantiert!
Der Tabellenletzte steigt direkt in die Ykkösliiga ab, während der Vorletzte in den Play-offs um den Klassenerhalt kämpfen muss. Für die begehrten Plätze in der Conference League spielen die Mannschaften der Plätze 3 bis 6 der Meisterrunde sowie die beste Mannschaft der Abstiegsrunde gegeneinander. Nicht wie in Österreich, da wird der Sechstplatzierte für das Erreichen der Meisterliga eigentlich unsinniger weise mit dem Ausscheiden bestraft. Austria Klagenfurt kann mehrere Lieder davon singen.
Überbewertet oder unterlegen?Wenn man die Marktwerte betrachtet, scheint die österreichische Liga überbewertet zu sein. Doch es zeigt sich, dass Geld allein keine Siege garantiert. Vielleicht sollte Österreich überlegen, ob eine andere Form der Meisterschaftsentscheidung nach 22 Runden sinnvoller wäre. Das aktuelle System der Punkteteilung hat schon einige Kritik hervorgerufen – insbesondere von Austria Klagenfurt, die trotz ihrer guten Leistungen nicht immer belohnt wurden.
Ob Österreich sich ein Beispiel an Finnland nehmen sollte? Die jüngsten Ereignisse legen es nahe. Eines ist sicher: Der Fußball bleibt unberechenbar und sorgt immer wieder für Überraschungen, die uns alle in Atem halten.