Austria Wien: Verwundert, verärgert, erleichtert

20 Okt 2024

Austria-Coach Stephan Helm (r.) diskutiert mit Schiedsrichter Sebastian Gishamer. GEPA pictures / Matthias Trinkl

Austria Wien - Figure 1
Foto DiePresse.com

Der Austria gelingt mit dem 1:0 gegen Klagenfurt ein Befreiungsschlag. Doch ein vermeintliches Handspiel wirft Fragen auf. TV-Experte Marc Janko: „Mir fehlen die Worte“.

In gleich doppelter Hinsicht hat die Austria für eine Premiere gesorgt. Mit dem 1:0 in Klagenfurt, bei dem Andreas Gruber (77.) für das alles entscheidende Tor gesorgt hatte, gelang den Wienern am Sonntag der erste Auswärtssieg der Saison und erstmals in dieser Bundesligaspielzeit gelangen ihnen zwei volle Erfolge am Stück. Nach dem 2:1 gegen den GAK ist nun also der Start aus der Länderspielpause geglückt.

Wobei der Start in die Partie gegen die Kärntner alles andere als harmonisch ablief. Es war die achte Minute, in der Austria-Spieler Lucas Galvao nach einem Eckball den Ball an den klar vom Körper weggestreckten Arm von Klagenfurt-Verteidiger Jannik Robatsch köpfte. Das Schiedsrichterteam um Referee Sebastian Gishamer und VAR Manuel Schüttengruber entschieden sich überraschend gegen einen Elfmeter.

Keine zwei Meinungen

„Mir fehlen die Worte“, wunderte sich Ex-ÖFB-Nationalspieler und TV-Experte Marc Janko auf „Sky“. „Ich glaube, das kann man nicht mehr vernünftig erklären. Da darf es keine zwei Meinungen geben, absolut unverständlich.“ Auch Ex-Coach Peter Stöger konnte den ausbleibenden Strafstoß nicht nachvollziehen: „Bewerten wir es so, was wir diese Saison oder in den letzten Jahren an Handspielsituationen gesehen haben, dann gibt es für mich nichts Klareres als dieses Handspiel.“

Ende gut, alles gut? Die Austria jubelt trotz Elfmeter-Ärger. APA / APA / Gert Eggenberger

Erst kürzlich wurde in Deutschland über Alternativen zum Videobeweis diskutiert. Der dortige Schiedsrichterchef Knut Kircher zeigte sich offen für ein vereinfachtes System. Im Gespräch ist dabei der sogenannte Video-Support, bei dem die Unparteiischen nur nach einem Protest der Trainer strittige Szenen auf einem Monitor am Spielfeldrand überprüfen. Einen zusätzlichen Videoassistenten gibt es nicht. „Wir als Schiedsrichter sind allem gegenüber aufgeschlossen, was dem Fußball guttut. Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der Video-Support dem Fußball guttut“, sagte Kircher.

Die Zahl der für die Trainer möglichen Einsprüche wäre vom Regelwerk begrenzt, um Missbrauch zu vermeiden. Für das System werden weniger Kameras benötigt. Der Weltverband Fifa testete den Video-Support zuletzt bei der U20-WM der Frauen. In Italien soll das System in der dritthöchsten Spielklasse ausprobiert werden. (red.)

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