Australian Open 2023 Djokovic siegt souverän – Spiele von Maria und Siegemund verschoben

Update | Melbourne · Alexander Zverev steht als bisher einziger Deutscher in Runde zwei. Derweil hatte Novak Djokovic überhaupt keine Probleme in seinem Auftaktmatch. In unserem Telegramm verpassen Sie nichts von den Australian Open.

17.01.2023, 15:14 Uhr

Novak Djokovic.

Foto: dpa/Aaron Favila

Turnierfavorit Novak Djokovic ist mit einem souveränen Auftaktsieg in die Australian Open gestartet. Der 35 Jahre alte Tennisstar setzte sich 40 Minuten nach Mitternacht mit einem ungefährdeten 6:3, 6:4, 6:0-Sieg gegen den Spanier Roberto Carballes Baena in der Rod Laver Arena durch. Djokovics Gegner in der zweiten Runde steht noch nicht fest.

Der 21-malige Grand-Slam-Turniersieger, der im Vorjahr das Hartplatzturnier wegen eines für ungültig erklärten Visums verpasst hatte, strebt seinen insgesamt zehnten Triumph im Melbourne Park an. Die Zuschauer feierten den Serben mit viel Applaus, der Ärger aus dem Vorjahr scheint kein Thema mehr zu sein.

„Die Atmosphäre ist toll hier. So empfangen zu werden, ist ein Traum“, schwärmte Djokovic, der seine letzten 22 Matches bei den Australian Open gewonnen hat: „Ich bin sehr glücklich, dass ich in Australien zurück bin. Wenn ich einen Platz und eine Zeit aussuchen müsste, dann wäre es die Night Session hier in der Rod Laver Arena.“

Spiele von Maria und Siegemund verschoben

Wegen zwischenzeitlich starker Regenfälle sind die Erstrunden-Duelle von Tatjana Maria und Laura Siegemund bei den Australian Open am Dienstag vom Spielplan gestrichen worden. Die beiden deutschen Tennisspielerinnen sollen nun an diesem Mittwoch erstmals aufschlagen. Wimbledon-Halbfinalistin Maria trifft dann auf die italienische Qualifikantin Lucrezia Stefanini, Siegemund bekommt es in Lucia Bronzetti ebenfalls mit einer Italienerin zu tun.

Infos

Sieger der Australian Open seit 1983

Infos

Foto: AFP/SAEED KHAN

Bevor der Regen am Abend (Ortszeit) einsetzte, hatte es bereits wegen der großen Hitze von über 35 Grad eine rund dreistündige Unterbrechung des Spielbetriebs auf den nicht überdachten Nebenplätzen des Melbourne Parks gegeben.

Zverev kämpft sich weiter - Struff scheidet aus

Alexander Zverevs Rückkehr auf die große Tennis-Bühne ist nach einem kämpferischen Auftritt geglückt. Der Olympiasieger schlug siebeneinhalb Monate nach seiner schweren Knöchelverletzung den Peruaner Juan Pablo Varillas bei den Australian Open nach mehr als vier Stunden mit 4:6, 6:1, 5:7, 7:6 (7:3), 6:4. In der zweiten Runde trifft der Halbfinalist von 2020 auf Michael Mmoh (USA) oder Laurent Lokoli (Frankreich).

14 Bilder

Die Tennis-Weltrangliste der Damen

14 Bilder

Foto: AFP/CHANDAN KHANNA

Zverev war zwar noch deutlich von seiner Bestform entfernt, verhinderte mit starken Nerven aber seine erste Auftaktniederlage in Melbourne seit seinem Debüt 2016. Er brach damit auch den Bann und sorgte nach sieben deutschen Auftakt-Niederlagen für den ersten Sieg. Jan-Lennard Struff hatte sich zuvor dem favorisierten US-Amerikaner Tommy Paul klar mit 1:6, 6:7 (6:8), 2:6 geschlagen geben müssen.

Murray kämpft Berrettini nieder - Thiem scheitert

Andy Murray kann es noch immer: Der 35 Jahre alte Schotte hat am Dienstag in einem Krimi über 4:49 Stunden den Italiener Matteo Berrettini niedergekämpft und für eine Überraschung in Melbourne gesorgt. Der dreimalige Grand-Slam-Sieger setzte sich 6:3, 6:3, 4:6, 6:7 (7:9), 7:6 (10:6) durch und erhielt großen Applaus von den Fans in der Rod Laver Arena.

„Ich habe in den vergangenen Monaten viel Arbeit investiert, um solche Matches spielen zu können. Das zahlt sich jetzt aus“, sagte Murray, der seit 2019 mit einer künstlichen Hüfte spielt und nicht kleinzukriegen ist. Berrettini, 2021 Finalist in Wimbledon, wartet dagegen weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Triumph.

15 Bilder

Die Tennis-Weltrangliste der Herren

15 Bilder

Foto: AFP/AL BELLO

Schlechter als für Murray lief es für den Österreicher Dominic Thiem, der weiter auf der Suche nach der Form früherer Tage ist. Für den US-Open-Sieger von 2020 war in der ersten Runde Schluss, der 29-Jährige unterlag dem Russen Andrej Rublew klar 3:6, 4:6, 2:6.

Thiem hatte nach seinem knappen Finalsieg in New York gegen Alexander Zverev noch einmal 2021 in Melbourne das Achtelfinale erreicht - seither ist er ohne Sieg bei einem Major.

Er fiel unter anderem wegen einer Handgelenksverletzung monatelang aus - und im Ranking weit zurück. Nach seinem Comeback im vergangenen Jahr kämpfte er sich zuletzt jedoch wieder in die Top 100. Die Chance, mithilfe einer Wildcard Down Under nun weiter zu klettern, konnte er nicht nutzen. Dafür war Rublew zu stark.

Auch Struff verliert Auftaktmatch

Auch Jan-Lennard Struff hat die deutsche Negativserie bei den diesjährigen Australian Open nicht stoppen können. Der 32-Jährige, der sich über die Qualifikation einen Platz im Hauptfeld erkämpft hatte, verlor sein Auftaktmatch am Dienstag gegen den US-Amerikaner Tommy Paul mit 1:6, 6:7 (6:8) und 2:6. Struff schied bei seiner neunten Teilnahme in Melbourne zum achten Mal in der ersten Runde aus. Bereits am Montag waren alle sechs gestarteten deutschen Tennisprofis an der Auftakthürde gescheitert.

Russische Flaggen nach kleinem Zwischenfall verboten

Die Veranstalter der Australian Open haben russische und belarussische Flaggen vom Turniergelände verbannt. Der ukrainische Botschafter des Landes hatte dies gefordert, nachdem bei der Erstrundenpartie zwischen seiner Landsfrau Kateryna Baindl und der Russin Kamilla Rachimowa eine russische Flagge störend am Spielfeldrand platziert worden war.

„Flaggen aus Russland und Belarus sind bei den Australian Open vor Ort verboten“, teilte Tennis Australia in einer Erklärung am Dienstag mit: „Unsere anfängliche Politik war, dass die Fans sie zwar mitbringen, damit aber keine Störungen verursachen dürfen.“ Dazu war es nun aber gekommen bei dem Match, das Baindl in drei Sätzen gewann.

Infos

Sieger der Australian Open seit 1983

Infos

Foto: AFP/SAEED KHAN

Aufgrund des Angriffs Russlands auf die Ukraine müssen russische und belarussische Tennisprofis seit geraumer Zeit unter neutraler Flagge antreten. In Wimbledon wurden sie sogar vom Wettbewerb ausgeschlossen, was zu einer Kontroverse zwischen den Veranstaltern und den Tour-Organisationen ATP und WTA geführt hatte.

Deutsches Debakel beim Auftakt

Missglückter Auftakt bei den Australian Open: In den ersten sechs Matches mit deutscher Beteiligung hat es beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres keinen einzigen Sieg gegeben. Die Tennisprofis Yannic Hanfmann, Oscar Otte, Daniel Altmaier, Jule Niemeier, Tamara Korpatsch und Eva Lys kassierten allesamt Erstrunden-Niederlagen.

Der Kölner Otte (29) musste sich gegen den chinesischen Qualifikanten Shang Juncheng überraschend mit 2:6, 4:6, 7:6 (7:2), 5:7 geschlagen geben. Der Davis-Cup-Spieler fand gegen den erst 17-Jährigen von Beginn an überhaupt nicht ins Match. „Ich stand gefühlt wie eine Mülltonne auf dem Platz und habe es einfach überhaupt nicht hinbekommen, mal einen vernünftigen Return mit der Rückhand reinzuspielen“, sagte der Davis-Cup-Spieler.

22 Bilder

Die Grand-Slam-Titel des Novak Djokovic

22 Bilder

Foto: AP/Gerald Herbert

Altmaier (24) zog trotz einer ab dem dritten Satz starken Vorstellung gegen den an Nummer 16 gesetzten US-Amerikaner Frances Tiafoe mit 3:6, 3:6, 7:6 (7:5), 6:7 (6:8) den Kürzeren. Tiafoe bekommt es nun in der zweiten Runde mit Otte-Bezwinger Shang zu tun.

Einen Erfolg verpasste auch der Karlsruher Hanfmann, der mit einem 6:4, 6:4, 3:6, 6:7 (5:7), 3:6 in 4:25 Stunden trotz bester Chancen dem nie aufgebenden Lokalmatador Rinky Hijikata unterlag.

Niemeier lieferte Iga Swiatek einen harten Kampf. Die 23 Jahre alte Dortmunderin unterlag der Weltranglistenersten aus Polen in ihrem Erstrundenduell 4:6, 5:7. Schon bei den US Open in New York hatte die deutsche Nummer eins Swiatek im Achtelfinale herausgefordert und in drei Sätzen verloren.

Die 27-Jährige Korpatsch hatte gegen die frühere US-Open-Gewinnerin Emma Raducanu aus Großbritannien mit 3:6, 2:6 das Nachsehen. Die Hamburgerin Lys gewann gegen die spanische Qualifikantin Cristina Bucsa zwar den ersten Satz, unterlag am Ende aber angeschlagen mit 6:2, 0:6, 2:6. Die 21-Jährige, die dank drei überzeugenden Siegen in der Qualifikation erstmals im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers stand, musste sich im zweiten Satz am rechten Handgelenk behandeln lassen.

Nadal nimmt erste Hürde in Melbourne

14 Bilder

Die Spieler mit den meisten Turniersiegen

14 Bilder

Titelverteidiger Rafael Nadal hat seine durchaus schwierige, erste Hürde bei den Australian Open letztlich sicher genommen. Der Grand-Slam-Rekordchampion mit 22 Titeln bezwang den formstarken Briten Jack Draper 7:5, 2:6, 6:4, 6:1. Nadal trifft in der zweiten Runde nun auf den US-Amerikaner Mackenzie McDonald. Im vergangenen Jahr war der mittlerweile 36 Jahre alte Topstar beim ersten Jahreshighlight zum Titel gestürmt.

„Wenn man alle Umstände der vergangenen sechs Monate miteinbezieht, war es ein guter Start“, sagte Nadal, der in der Vorbereitung auf Melbourne seine beiden Partien verloren hatte. Doch zum Start des Majors war der Familienvater einmal mehr da. Es bleibt bei zwei Erstrundenniederlagen in seiner Karriere bei Grand-Slam-Turnieren. Er verlor gegen den Belgier Steve Darcis bei Wimbledon 2013 und gegen seinen Landsmann Fernando Verdasco vor sieben Jahren in Australien.

Kyrgios sagte Teilnahme an Australian Open kurzfristig ab

Nick Kyrgios hat seine Teilnahme an den Australian Open in Melbourne kurzfristig abgesagt. Der 27 Jahre alte Wimbledon-Finalist leidet unter Knieproblemen und soll sich in seiner Heimat Canberra einer Arthroskopie unterziehen. Mehr Infos gibt es hier.

Djokovic hofft auf Rekordtitel – „Will der Beste sein“

Für Tennisstar Novak Djokovic ist die Chance auf den Grand-Slam-Rekordtitel bei den Australian Open eine große Extra-Motivation. „Natürlich ist es das. Deswegen spiele ich weiter professionelles Tennis, weil ich der Beste sein will, ich will die größten Turniere der Welt gewinnen“, sagte der Serbe bei einer Pressekonferenz am Samstag.

Djokovic könnte mit seinem 22. Grand-Slam-Turniersieg mit Rekordhalter Rafael Nadal aus Spanien gleichziehen. „Ich bin in sehr guter Verfassung“, sagte der 35-Jährige, der aber mit einem Angriff der Jungstars rechnet: „Es gibt jetzt viele junge Leute, die sehr hungrig sind, die gewinnen wollen. Sie wollen dir in einem großen Stadion deinen Skalp abnehmen. Ich weiß das.“

Den Einreise-Wirbel aus dem Vorjahr hat Djokovic nach eigener Aussage abgehakt. „Wenn ich weiter Groll hegen würde, wäre ich wahrscheinlich nicht in der Lage weiterzumachen, dann wäre ich jetzt nicht hier“, meinte der neunmalige Australian-Open-Gewinner: „Ich freue mich sehr darauf, vor den Leuten zu spielen und ihnen hoffentlich viel Spaß zu bereiten und gute Stimmung zu bringen.“

Niemeier wünscht sich Geduld mit nachrückenden Tennisspielerinnen

Jule Niemeier wünscht sich nach dem Rücktritt von Andrea Petkovic und der Schwangerschaftspause von Angelique Kerber mehr Geduld mit den nachrückenden deutschen Tennisspielerinnen. Sie glaube, dass die Situation bei den Frauen viel schlechter dargestellt würde, als sie eigentlich sei, sagte die aktuelle deutsche Nummer Eins der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Es würden einige Mädels nachrücken, befand die 23-Jährige und nannte Eva Lys, Noma Noha Akugue, Ella Seidel sowie Nastasja Schunk als Beispiele. „Man muss diesen Spielerinnen Zeit geben. Es macht die Sache nicht einfacher, wenn man die ganze Zeit darüber spekuliert: Kommt da jetzt jemand? Kommt da jetzt niemand?“, sagte sie.

Bei den Australien Open, die am Montag in Melbourne beginnen, tritt die Wimbledon-Viertelfinalistin erstmals als deutsche Nummer Eins bei einem Grand-Slam-Turnier an. In der ersten Runde trifft Niemeier, die in der aktuellen Weltrangliste an Position 68 geführt wird, gleich auf die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek aus Polen. „Für mich ändert das jetzt nichts. Egal, ob ich eins, zwei oder drei bin: Ich will am Ende einfach meine Leistung bringen und die Matches gewinnen“, sagte Niemeier.

Zverev startet ohne Verletzungsangst bei Australian Open

Die schwere Fußverletzung hat Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev vor dem Start der Australian Open zumindest mental abgehakt. „An die Verletzung denke ich nicht jeden Tag. Meine Gedanken sind mehr: Was kann ich verbessern? Wie kann ich zurück in Form kommen? Was muss ich noch trainieren? Es ist nicht die Angst, dass ich auf den Platz gehe und mich wieder verletze“, sagte der 25-Jährige am Samstag in Melbourne. „Wenn man relativ schmerzfrei ist, denkt man weniger darüber nach.“

Zverev kehrt bei den am Montag beginnenden Australian Open auf die Grand-Slam-Bühne zurück, nachdem er im French-Open-Halbfinale gegen Rafael Nadal umgeknickt war und danach sieben Monate verletzt ausfiel. In seinem Erstrunden-Duell am Dienstag trifft der Hamburger auf den Qualifikanten Juan Pablo Varillas. Den Peruaner hat Zverev erst einmal spielen sehen, „für mich ist das aber nicht die Hauptsache“, betonte der Weltranglisten-13., „ich muss auf mich selber schauen und zusehen, dass ich in Form komme. Da ist jeder Gegner für mich sehr wichtig“.

Titelchancen rechnet sich Zverev daher auch keine aus. „Ich bin nicht in derselben Form, in der ich in Paris war. In Paris hätte ich die French Open gewinnen und die Nummer eins der Welt werden können“, sagte er: „Ich glaube nicht, dass ich momentan da bin, aber das heißt nicht, dass ich es nicht verändern kann.“

Lys selbstbewusst vor Grand-Slam-Premiere: „Habe großes Potenzial“

Das deutsche Tennis-Talent Eva Lys ist mit dem Einzug ins Hauptfeld der Australian Open längst noch nicht zufrieden. „Ich weiß, dass ich großes Potenzial habe und dass in mir viel mehr steckt, als sich nur fürs Hauptfeld zu qualifizieren“, sagte die 21 Jahre alte Hamburgerin der „Bild“-Zeitung. Ihr „größter Traum“ sei es, irgendwann „einen Grand Slam zu gewinnen“.

Bei den Australian Open trifft Lys am Montag (11.00 Uhr Ortszeit) auf die spanische Qualifikantin Cristina Bucsa. Lys hatte sich mit drei überzeugenden Siegen in der Qualifikation erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers qualifiziert. „Mit diesen drei Partien in der Qualifikation bin ich dem Traum ein Stückchen näher gekommen“, sagte Lys. Sie verspüre „pure Vorfreude“ und „das Gefühl des Stolzes“.

Die gebürtige Ukrainerin, die als Kind mit ihrer Familie nach Deutschland gezogen war, gilt neben Wimbledon-Viertelfinalistin Jule Niemeier (23) als größte Hoffnungsträgerin auf eine erfolgreiche Zukunft des deutschen Frauen-Tennis. Die hohen Erwartungen scheinen ihr nichts auszumachen. „Ich stehe gern auf der großen Bühne und habe Lust auf geile Matches.“

Zverev trainiert mit Nowitzki

Vier Tage vor dem Start der Australian Open hat sich Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev einen ganz besonderen Trainingspartner ausgesucht. Am Donnerstag spielte sich der 25 Jahre Hamburger im Melbourne Park mit der deutschen Basketball-Ikone Dirk Nowitzki ein paar Bälle zu. Der frühere NBA-Champion weilt aktuell mit seiner Familie in Australien. „Und, kannst du?“, fragte Zverev bei einem kleinen Gespräch an der Seitenlinie. Nowitzkis leicht verlegene Antworte war: „Also, wenn du zu mir hinspielst...“.

Der 44-jährige Nowitzki hatte Tennis in seiner Jugend noch vor Basketball gespielt. „Ich habe mit fünf Jahren angefangen und mochte den Wettkampf. Ich stand in Bayern in der Rangliste auf Platz sechs oder sieben“, hatte Nowitzki einmal dem Tennis Channel gesagt. Später entschied sich der 2,13-Meter-Mann aber gegen Tennis und für eine Basketball-Karriere. „Ich war etwas gelangweilt, am Wochenende zu den Turnieren zu reisen. Ich war auch viel größer als die anderen und wurde gehänselt. Mit Tennis habe ich dann mit 15 Jahren aufgehört“, erklärte er.

Der nicht mehr aktive langjährige Profi der Dallas Mavericks hat auf seinem Grundstück für sich und seine Kinder einen Hartplatz bauen lassen. „Ich bin immer noch ein Tennisfreak“, erklärte Nowitzki. Die am Montag beginnenden Australian Open dürfte er daher gespannt verfolgen.

Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres trifft Zverev in der ersten Runde auf einen Qualifikanten, das ergab die Auslosung am Donnerstag. Er ist nach seiner langen Verletzungspause wegen einer schweren Fußverletzung an Nummer zwölf gesetzt.

+++11. Januar+++

Djokovic muss vor Turnierstart das Training abbrechen

Fünf Tage vor dem Start der Australian Open hat Tennisstar Novak Djokovic sein Trainingsspiel in Melbourne gegen den Russen Daniil Medwedew vorzeitig beendet. „Ich habe das Ziehen ein bisschen gespürt, ich wollte nichts Schlimmeres riskieren“, sagte der Serbe dem australischen Nachrichtenportal „9News“ über die Beschwerden in seinem linken Bein, die ihm schon zuvor im Halbfinale des ATP-Turniers in Adelaide ebenfalls gegen Medwedew Probleme bereitet hatten.

Die eigentlich für 75 Minuten angesetzte Trainingseinheit im Melbourne Park mit Medwedew war daher bereits nach 36 Minuten beendet. „Ich habe mich bei ihm entschuldigt, er hat es verstanden“, berichtete Djokovic.

Der 35-Jährige äußerte sich auch noch einmal über den Einreise-Wirbel im Vorjahr, als er wegen seiner Impfweigerung nicht bei den Australian Open teilnehmen durfte. „Plötzlich war ich der Bösewicht der ganzen Welt“, sagte der 21-malige Grand-Slam-Turniergewinner. Die Wogen hätten sich mittlerweile zwar geglättet, aber „die Spuren sind noch vorhanden“. Djokovic beklagte eine verzerrte Darstellung der Dinge in den Medien: „Viele Leute haben immer noch eine falsche Vorstellung von dem, was passiert ist.“

Turnierchef Craig Tiley warnte derweil Fans davor, Djokovic bei den am kommenden Montag beginnenden Australian Open in irgendeiner Weise anzufeinden. „Wenn sie die Freude eines anderen stören - Boom, dann sind sie raus“, sagte Tiley der Zeitung „Herald Sun“: „Sie können wegbleiben, oder wir schmeißen sie raus.“

2022

Nadal gewinnt den Titel in Melbourne

Rafael Nadal hat in einem hochdramatischen Finale der Australian Open die magische 21 geknackt und sich zum König der Grand-Slam-Turniere gekrönt. Der 35 Jahre alte Superstar besiegte den Weltranglistenzweiten Daniil Medwedew aus Russland im Hexenkessel von Melbourne nach grandiosem Comeback 2:6, 6:7 (5:7), 6:4, 6:4, 7:5 und steht als alleiniger Major-Rekordchampion ab sofort eine Stufe über seinen großen Rivalen Roger Federer und Novak Djokovic.

Nadal gewann mit dem Triumph in dem 5:24 Stunden langen Thriller weit nach Mitternacht (Ortszeit) seinen insgesamt 21. Titel bei den vier wichtigsten Tennisturnieren der Welt - der Schweizer Federer und der vor dem Turnier nach einem weltweit beachteten juristischen Tauziehen ausgewiesene Weltranglistenerste Djokovic stehen bei 20. Zum vierten Mal in seiner Karriere und erstmals seit 2007 drehte der Mallorquiner einen 0:2-Satzrückstand - im Finale von Melbourne war dies noch nie einem Profi gelungen.

Für Nadal, der im vieldiskutierten Rennen um die Rolle als größter Spieler der Geschichte vor allem Djokovic einen schwer zu verkraftenden Rückschlag verpasste, ist der nach großen Verletzungsproblemen unverhoffte Triumph ein echter Meilenstein. Er komplettierte auch als erst vierter Spieler nach Djokovic sowie den australischen Ikonen Roy Emerson und Rod Laver seinen zweiten Karriere-Grand-Slam, die Australian Open hatte er zuvor einzig 2009 gewonnen.

Medwedew verpasste es dagegen nach seinem Triumph in New York im vergangenen September, sofort den zweiten Majortitel nachzulegen, was noch keinem Spieler seit Einführung des Profitennis 1968 gelungen ist. Für den 25-Jährigen war es in Down Under die zweite Finalniederlage in Folge, im vergangenen Jahr hatte er klar gegen Djokovic verloren, den er auch in der Weltrangliste angreifen wollte. Doch er vergab die Chance, ganz nah an die Nummer eins heranzurücken, was ursprünglich auch der Plan des früh gescheiterten Alexander Zverev war.

Am Tag nach der großen australischen Party und dem vielumjubelten ersten Heimsieg seit 44 Jahren durch Ashleigh Barty spürte Nadal sofort, wie schwer ein Erfolg gegen Medwedew werden würde. Den ersten Satz dominierte der fast fehlerfreie Russe.

Das Publikum feuerte Nadal lautstark an, der hatte im Turnierverlauf stets betont, dass der Grand-Slam-Rekord nicht über sein Glück entscheide. Nach Monaten mit Fußschmerzen und sogar Rücktrittsgedanken hatte er schon nach dem Finaleinzug Tränen der Rührung vergossen. Jetzt kämpfte der Ausnahmespieler verbissen darum, ins Match zu finden. Das gelang im zweiten Satz, und Nadal, der Medwedew 2019 im Finale von New York besiegt hatte, agierte nun auf Augenhöhe und breitete jubelnd die Arme nach dem dritten Durchgang aus.

Der Linkshänder bekam die zweite Luft und spielte im vierten Satz noch einmal deutlich aggressiver, Medwedew ließ sich dagegen immer wieder auf Scharmützel mit dem Publikum ein und verlor zeitweise den Fokus.

Das Finale bot Hochspannung und war ein glänzender Schlusspunkt eines Turniers, das zu Beginn lange im Schatten des juristischen Tauziehens um die Einreise des ungeimpften Topstars Djokovic gestanden hatte. Nadal nutzte die Abwesenheit des Branchenprimus eiskalt aus.

Kevin Krawietz Andreas Mies Johns-Hopkins-Universität Antonia Lottner Schlag den Star Los Angeles USA Italien NBA Davis Cup Sydney Südafrika Tobias Kamke Maria Scharapowa Coronavirus Boris Becker Abu Dhabi Julia Görges Fed Cup BER (Hauptstadt-Flughafen Berlin Brandenburg) Serbien Brisbane Serena Williams Philipp Kohlschreiber Kanada Frankreich Twitter Griechenland Dallas Mavericks