Vermisster Arian ist tot: Polizei vermeldet Obduktionsergebnis ...

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Stand: 28.06.2024, 16:15 Uhr

Von: Julia Hanigk

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Die Obduktionsergebnisse zu der gefundenen Kinderleiche sind da: Arian ist tot. Zur Todesursache werden keine Angaben gemacht.

Arian Todesursache - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau
Das Wichtigste in dieser NachrichtArian ist tot: Polizei meldet Ergebnis der Obduktion - Traurige Gewissheit nach Analyse von KinderleicheKeine Angaben zur Todesursache von Arian - Polizei verweist auf PersönlichkeitsrechteKeine Hinweise auf Straftat: Obduktion im Fall Arian liefert erste Ergebnisse - Polizei analysiert Kinderleiche aus Landkreis Stade

Update vom 28. Juni, 16.10 Uhr: Ein DNA-Abgleich hatte ergeben, dass Arian das tote Kind ist, das ein Landwirt am Montagnachmittag bei Mäharbeiten auf einer Wiese im Landkreis Stade gefunden hatte. Nun will die evangelische Kirche den Menschen nach dem Tod des Sechsjährigen einen Platz zum Trauern geben.

Die Kirche der Gemeinde Elm - ein Ortsteil von Bremervörde und das Zuhause des autistischen Kindes - solle als „Ort der stillen Trauer und des Gedenkens dienen“, sagte der Superintendent des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven, Carsten Stock, am Freitag. Dafür solle die Kirche am Freitagnachmittag von 17.00 bis 19.00 Uhr und am Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr offenstehen. Zuvor hatte die „Nordwest-Zeitung“ online berichtet.

Stock erklärte, vier verschiedene Stationen würden vorbereitet, an denen die Menschen auf unterschiedliche Art trauern und die „Gefühle, die sie bewegen“, ausdrücken könnten. Sie könnten ein Licht für den kleinen Jungen anzünden oder ihm symbolisch Blütenblätter mitgeben. 

Update vom 28. Juni, 12.10 Uhr: Wie und wann Arian ums Leben gekommen ist, wird die Öffentlichkeit nicht erfahren. Aber warum? Bei IPPEN.MEDIA nennt der ehemalige Ermittler Christian Matzdorf zwei mögliche Gründe für die Entscheidung der Polizei, die Todesursache nicht bekannt zu geben.

Update vom 28. Juni, 05.30 Uhr: Es ist traurige Gewissheit: Arian ist tot. Bei dem im Kreis Stade gefundenen Leichnam handelt es sich um den autistischen Jungen, der von Zuhause weglief. Eine Straftat wird von der Polizei ausgeschlossen, weiteres zur Todesursache mit Verweis auf die Privatsphäre des Jungen bleibt unklar. In einer Pressemitteilung hieß es: „Für die Ermittlungsbehörden steht nach dem Ergebnis des DNA-Abgleichs nunmehr fest, dass es sich bei dem in der Gemeinde Estorf (LK Stade) aufgefundenen Leichnam um den im April als vermisst gemeldeten Arian aus Elm handelt.“

Vermisster Arian tot: Einige Fragen bleiben ungeklärt

Update vom 27. Juni, 21.09 Uhr: Mit dem Obduktionsbericht ist der Tod des kleinen Arian nun traurige Gewissheit. Am Donnerstag (27. Juni) informierten die Behörden, dass es sich bei der am Montag (24. Juni) entdeckten Kinderleiche um den vermissten Sechsjährigen handelt. Einige Fragen sind aber nach wie vor ungeklärt, allen voran die Todesursache des Jungen. Aus Respekt gegenüber der Familie wollte sich die Polizei dazu bislang noch nicht äußern.

Intern wird sicherlich in den nächsten Tagen auch aufgearbeitet, wieso Arian bei der großangelegten Suchaktion nicht gefunden wurde – die Polizei durchkämmte die Gegend, in der das Kind nun entdeckt wurde. Erschwert habe die Suche, dass der Junge Autist gewesen sei, erklärten die Einsatzkräfte im April, als der Junge verschwand. Womöglich habe sich der Junge aus Angst versteckt, das sei ein typisches Verhalten für ein so junges autistisches Kind, sagte damals der Sprecher der Stadtfeuerwehr Bremervörde, Bastian Kynast.

Vermisster Arian ist tot: Polizei will in den nächsten Tagen Fall aufrollen und Fragen aufklären

Update vom 27. Juni, 16.55 Uhr: Im Weiteren laufen jetzt interne Ermittlungen bei der Polizei an. Wie konnte es sein, dass die Leiche auf dem Feld nicht gefunden wurde? Die Suchaktion wird jetzt analysiert. „Der Polizei ist wichtig, immer wieder zu betonen, dass es dabei nicht darum geht, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, der eventuell bei der Suche den Jungen übersehen haben könnte“, erläutert ein NDR-Reporter. Es seien aber eben noch viele Fragezeichen offen, die in den nächsten Tagen geklärt werden müssen.

Update vom 27. Juni, 15.56 Uhr: Arian ist tot, diesbezüglich besteht jetzt traurige Gewissheit. Zur Todesursache macht die Polizei unter Verweis auf Persönlichkeitsrechte keine Angaben. Eine weitere Frage muss derweil noch geklärt werden: Wann ist der Sechsjährige gestorben? Informationen zum Todeszeitpunkt hatte die Obduktion am Donnerstag noch nicht ergeben.

Arian ist tot: Polizei meldet Ergebnis der Obduktion

Update vom 27. Juni, 15.19 Uhr: Jetzt herrscht Klarheit. „Kürzlich aufgefundener Leichnam ist der seit April vermisste Arian aus Elm“, teilt die Polizei Rotenburg mit. Des Weiteren betont die Behörde erneut, „dass eine Sektion des Leichnams keinerlei Anhaltspunkte für strafbare Handlungen geliefert hatte.“

Keine Angaben zur Todesursache von Arian

Update vom 27. Juni, 13.14 Uhr: Die genaue Todesursache bleibt ungewiss, ebenso wie die Identität der aufgefundenen Kinderleiche. Die Polizei geht allerdings davon aus, dass es sich mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit um Arian handelt. Vor diesem Hintergrund haben sich bereits im Vorfeld Fachleute zu Wort gemeldet.

Christian Matzdorf, ein Experte für Kriminalwissenschaften, hat bei IPPEN.MEDIA mögliche Szenarien für die Suchaktion skizziert. Es besteht die Möglichkeit, dass Arian während der Suche übersehen wurde oder dass die Suchteams sich im Gelände verirrt haben. Immerhin bewegt sich ein Kind anders als organisierte Suchtrupps, es agiert weniger strukturiert.

Der Vermisstenexperte Peter Jamin befürchtete dagegen, die Polizei könnte einen Fehler gemacht haben, indem sie sich bei der Suche auf Privatgrundstücken auf die Bewohnenden verlassen hat. Er erklärt: „Die Leute wurden dazu aufgerufen, in ihren eigenen Häusern und Garagen nachzusehen, aber Fremde – im besten Fall Fachleute – tun das viel aufmerksamer.“

Keine Hinweise auf Straftat: Obduktion im Fall Arian liefert erste Ergebnisse

Erstmeldung vom 27. Juni: Bremervörde – Es sind nun mehr als zwei Monate vergangen, seit der sechsjährige Arian aus seinem Zuhause in Bremervörde-Elm verschwand. Die Polizei vermutet, dass der autistische Junge am 22. April eigenständig sein Zuhause verließ. Eine umfangreiche Suchaktion wurde daraufhin ins Leben gerufen, bei der sowohl professionelle Einsatzkräfte als auch freiwillige Helfer Tag und Nacht im Einsatz waren. Trotz intensiver Suche zu Land, aus der Luft und im Wasser blieb der Junge unauffindbar. Die Suche wurde eingestellt.

Am 24. Juni dann die erschütternde Entdeckung: Bei Mäharbeiten stieß ein Landwirt auf die Leiche eines Kindes, nur wenige Kilometer von Arians Zuhause entfernt. Die Polizei vermutete, dass es sich um den vermissten Jungen handelte, doch erst ein DNA-Abgleich kann finale Gewissheit bringen. Nun sind erste Ergebnisse der Obduktion in einer Pressemitteilung der Polizei Rotenburg zusammen mit der Staatsanwaltschaft Stade bekanntgegeben worden.

Fall Arian: Erste Obduktionsergebnisse da

Eine „gestrige Untersuchung des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ergibt keine Hinweise auf ein Fremdverschulden“, heißt es vonseiten der Polizei. Ob es Arian ist, ist jedoch weiterhin nicht klar. Die Polizei führt aus: „Die Untersuchungen des UKE zur zweifelsfreien Identifizierung des Leichnams stehen weiterhin aus. Die Polizei geht jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich bei dem verstorbenen Kind um den seit April vermissten Arian aus Elm handelt.“ Die Untersuchungen wurden am Mittwoch, 26. Juni, durchgeführt. Schon zuvor wurde ein Verbrechen von der Polizei ausgeschlossen.

Zur Todesursache heißt es: „Unter Berücksichtigung der Persönlichkeitsrechte des verstorbenen Kindes und der Angehörigen werden keinerlei Angaben zur Todesursache gemacht.“

„Wir haben alles gegeben“: Helfende und Polizei erschüttert, Suche wird rekonstruiert

Eine Frage bleibt trotzdem: Warum wurde der Junge trotz der großangelegten Suche nicht gefunden? Die betreffende Gegend war mehrfach von Einsatzkräften durchkämmt worden. Die Polizei plant nun, die Suche zu rekonstruieren, um zu ergründen, warum der autistische Junge nicht gefunden wurde.

Helfende sowie Ermittlerinnen und Ermittler sind gleichermaßen bestürzt: Ein Jäger, der an der Suche beteiligt war, äußerte sich in der Bild-Zeitung: „Wir waren hier mit rund 500 Mann und sind genau diese Fläche bestimmt vier- oder fünfmal abgegangen. Mit Feuerwehr, mit Polizei, mit Freiwilligen. Wir sind hier mit Drohnen geflogen, wir haben alles gegeben“.

Bei der gefundenen Kinderleiche handelt es sich um den vermissten Arian. © Polizei Rothenburg; Sina Schuldt/dpa„Niemandem einen Vorwurf machen“: Wurde Arian übersehen?

Auf die Frage, ob bei der Suche Fehler gemacht wurden, antwortete eine Polizeisprecherin: „Das fragen sich alle“. Sie fügte bestürzt hinzu: „Wir haben so oft dort gesucht. Wir können niemandem einen Vorwurf machen.“

Ein ehemaliger Ermittler skizzierte gegenüber IPPEN.MEDIA drei mögliche Szenarien. (jh/dpa)

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