Argentiniens Ausgleich in der 90.+16 Minute zählt nicht Marokko ...

24 Jul 2024

Beim Fußballturnier der Herren bei Olympia gelang Marokko auf wilde Weise die große Überraschung. Mitfavorit Argentinien jubelte in der 16. Minute der Nachspielzeit über den Ausgleich - den vermeintlichen Ausgleich.

Die Erlösung: Argentinien bejubelt den späten Ausgleich gegen Marokko.

Die Erlösung: Argentinien bejubelt den späten Ausgleich gegen Marokko. Getty Images

Argentinien, das bei Olympia schon zweimal Gold gewinnen konnte, 2004 in Athen sowie 2008 in Peking, begann im Stadion Geoffroy Guichard in Saint Etienne mit viel Erfahrung. Argentiniens Coach Javier Mascherano, der als Spieler zweimal Olympia-Gold gewonnen hatte, setzte auf Weltmeister Otamendi, der mit seinen 36 Jahren das zentrale Element in der Defensive bildete. Im Tor und im Sturm standen mit Rulli und Alvarez zwei weitere Weltmeister. Bei Marokko führte der Ex-Dortmunder Hakimi die Mannschaft als Kapitän auf das Feld.

Gruppe B, 1. Spieltag
Zwei Eckbälle und ein Tor

Es entwickelte sich zunächst ein kampfbetontes Spiel, bei dem Marokko leichte Vorteile hatte. Beide Teams rieben sich in vielen Zweikämpfen auf, ließen Struktur im Spiel nach vorne vermissen und schafften es nicht, gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Die Marokkaner verzeichneten zwei Eckbälle, von den Südamerikanern dagegen kam nichts.

So plätscherte die Partie vor sich hin, ehe mit der ersten Chance auch das erste Tor fiel. Akhomach leitete per Hacke in den Lauf von El Khannous, dessen scharfe Hereingabe Rahimi zum 1:0 für Marokko nutzte.

Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Akhomach wurde im Strafraum zu Fall gebracht, Rahimi traf vom Punkt sicher, Argentinien stand mit dem 0:2 unter Zugzwang. Doch die Mascherano-Elf agierte weiter behäbig, ohne Ideen. Auch nach über einer Stunde hatte Argentinien keinen ernsthaften Torabschluss zu verzeichnen.

Zweimal Latte und der späte Ausgleich

Marokko verteidigte geschickt und ließ nichts zu. Bis zur 68. Minute, als eine weitgezogene Flanke bei Soler landete, dessen Schuss aus halblinker Strafraumposition Joker Simeone am rechten Pfosten ins Tor drückte. Argentinien war wieder im Spiel, der eingewechselte Bouchouari zwang bei einem Kopfball aus kurzer Distanz Marokkos Torwart Munir zu einer Glanztat (72.).

Auch Alvarez brachte den Ball frei vor Munir nicht am marokkanischen Keeper vorbei (82.). Und in der langen Nachspielzeit ergab sich für Amione noch die Chance auf den Ausgleich. Den erzielte letztlich Medina, der nach zwei Lattentreffern den Ball per Kopf doch noch ins Tor bugiserte (90.+16). Der vermeintliche Ausgleich war aber gar kein Ausgleich.

Tore und Karten

0:1 Rahimi (45')

0:2 Rahimi (51')

Schiedsrichter-Team

Spielinfo
Stadion Geoffroy Guichard Zuschauer 26.717

Weil Fans unmittelbar danach auf den Rasen gestürmt waren, wurde die Partie zunächst unterbrochen - für fast zwei Stunden. Danach wurde wieder angepfiffen, ohne Zuschauer, dafür mit einem VAR-Check. Und der ergab, dass Medinas 2:2 wegen Abseits nicht zählte. Dann wurden noch drei Minuten gespielt, ehe der Abpfiff ertönte - und Marokkos 2:1-Auftaktcoup klar war.

nik

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