Antarktis: Gewaltiger Eisberg abgebrochen – Größe von London (Video)

25 Jan 2023

Sehen Sie im Video: Gewaltiger Eisberg in der Antarktis abgebrochen.

STORY: Laut den Angaben der Polarforschungsorganisation British Antarctic Survey (BAS) hat sich in der Antarktis ein gewaltiger Eisberg gelöst. Er soll rund 1550 Quadratkilometer groß sein, wie die Wissenschaftler mitteilten. Somit habe das abgebrochene Stück Eis also fast die Ausmaße der Millionenstadt London - alle Außenbezirke inklusive. Der Vorfall hatte sich am Sonntagabend während eines Hochwassers ereignet. Allerdings betonen die Forscher, dass der Abbruch nicht im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel stünde. Sondern, dass diese Abspaltung von Fachleuten erwartet worden sei und Teil des natürlichen Verhaltens des Brunt-Schelfeises.

Mehr

In der Antarktis hat sich ein gewaltiger Eisberg gelöst. Laut Wissenschaftlern handelt es sich jedoch um einen natürlichen Vorgang, der nicht direkt mit dem Klimawandel zusammenhängt.

In der Antarktis ist ein enorm großer Eisberg abgebrochen. Der rund 1550 Quadratkilometer – also fast den Ausmaßen der Millionenstadt London samt Außenbezirken entsprechend – große Eisklotz habe sich am vergangenen Sonntag während einer Springflut vom sogenannten Brunt-Eisschelf in der Antarktis gelöst, teilte die Polarforschungsorganisation British Antarctic Survey (BAS) mit.

Stefanie Arndt arbeitet als Meereisphysikerin am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven.

Eisberg von der Größe Londons

"Diese Abspaltung haben wir erwartet, sie ist Teil des natürlichen Verhaltens des Brunt-Schelfeises. Das hängt nicht mit dem Klimawandel zusammen", sagte der BAS-Gletscherforscher Dominic Hodgson einer Mitteilung zufolge. Den Abbruch eines rund 1200 Quadratkilometer großen Eisberges im vergangenen Jahr hatten Forscher hingegen mit der Erderwärmung in Zusammenhang gebracht, da sich das Schmelzen des Meereises durch höhere Temperaturen deutlich beschleunigt hat. Der Spalt in der Eisdecke, der mit "Chasm-1" sogar einen Namen trug, ist bereits vor Jahren von Forschern entdeckt worden. Über die Jahre hinweg vergrößerte er sich, bis sich der Eisbrocken nun ablöste.

Schmelzendes Idyll

In eiskalten Regionen: Die bärenstarken Bilder des Naturfotografen Paul Nicklen
Forscher beobachten treibenden Brocken weiter

Die British Antarctic Society betreibt auf dem Brunt-Schelfeis in der Antarktis eine Forschungsstation. Diese ist als Vorsichtsmaßnahme bereits im Jahr 2016 gut 20 Kilometer weiter ins Inland verlegt worden, um bei Abbrüchen wie den kürzlich beobachteten nicht gefährdet zu sein. Von November bis März – im antarktischen Sommer – sind Gletscherforscher vor Ort im Einsatz. In den verbleibenden Monaten wird die Region mithilfe von Satellitenbildern der Weltraumorganisationen Esa, Nasa und dem deutschen Satelliten "TerraSAR-X" beobachtet. Der Riesen-Eisberg, der nun voraussichtlich wie sein Vorgänger entlang des antarktischen Küstenstroms abtreiben wird, soll vom US National Ice Center noch benannt werden. Die britischen Gletscherforscher wollen den Brocken weiter beobachten. Das Brunt-Eisschelf ist nach Angaben der British Antarctic Survey das am engsten überwachte Eisschelf der Erde.

#Themen Eisberg Antarktis Klimawandel Naturphänomen
Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche