Luna Rossa gewinnt den Women's America's Cup | float Magazin

4 Tage vor

Es ist der 12. Oktober 2024, 15.50 Uhr, als an Bord von Luna Rossa Prada Pirelli der Jubel ausbricht. Das Frauen-Team um Giulia Conti kann das Glück kaum fassen. Mit knappem Vorsprung rasen die Italienerinnen vor dem Team Athena Pathway Britannia durchs Ziel vor Barcelona. Acht Sekunden machen den Unterschied aus. Acht Sekunden, die die Italienerinnen zu historischen Siegerinnen machen. Mit dem Triumph im ersten Women’s America’s Cup trägt sich Italien ein in die Geschichtsbücher des Segelsports.

America's Cup - Figure 1
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Aufgelöst und euphorisiert trommelt das Team von Luna Rossa Prada Pirelli auf ihren weißen AC40-Renner ein. Vor wenigen Tagen haben die Nachwuchssegler der Italiener den Youth AC gewonnen, jetzt feiern die Frauen. Im Finale des America’s Cups ist Luna Rossa Prada Pirelli zwar nicht vertreten, doch mit den Triumphen in den beiden Ablegern des großen Cups zeigen die Italiener die herausragende Stellung ihrer Kampagne.

Italiens Frauen schreiben Segelgeschichte

Das Finale der Frauen ist ein Lehrbeispiel, was lange und konsequente Arbeit hervorbringt. Beide Teams bringen top-eingespielte Mannschaften an den Start, die die Foiler perfekt beherrschen. Die Manöver sitzen, das Timing am Start ist passgenau. Die Italienerinnen nutzen den kleinen Vorteil auf der linken Seite der Startlinie, fahren bis nah an die Begrenzung des Racekurses, um die Wende gegen die Britinnen zu erzwingen.

Riesenjubel nach dem historischen Erfolg an Bord der Italienerinnen. © Ricardo Pinto / Americas Cup

So haben sie die Kontrolle über die Kontrahentinnen und das Rennen. Und Luna Rossa lässt Britannia keine Chance, um das Blatt noch einmal zu wenden. Ein paar Spritzer auf dem zweiten Downwinder am Bug des italienischen AC40 lässt nur für Sekundenbruchteile die Hoffnung bei Athena Pathway Britannia aufkeimen. Doch das Team um Gulia Conti hat alles unter Kontrolle und triumphiert schließlich mit einem Start-Ziel-Sieg.

America's Cup - Figure 2
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Start-Ziel-Sieg für Luna Rossa

„Ich bin sprachlos“, gesteht Giulia Conti voller überschäumender Freude. „Wir haben so hart gearbeitet. Die Jungs haben uns immer geholfen, und wir sind so glücklich, es geschafft zu haben.“ Für ihre Mitstreiterinnen an Bord gibt es Lob über Lob: „Fantastische Menschen, unglaubliche Seglerinnen. Ich habe noch nie solche Gefühle in meiner Segelkarriere gehabt.“

Es ist ein knappes, aber souverändes Rennen der Italienerinnen. © Ricardo Pinto / Americas Cup

Wenig später steht Conti mit ihrem Team an Bord und lässt die Korken der Champagner-Flaschen knallen. Während sich der Schaumwein über den italienischen Renner ergießt, ist es ruhig an Bord der Britinnen. Doch Skipperin Hannah Mills hat sich schnell wieder gefangen: „Einen riesigen Glückwunsch ans italienische Team! Es ist so großartig zu sehen, wie alle Teams am Rennen teilgenommen haben. Wir haben so hart dafür gearbeitet und ich bin sicher, dass dies erst der Anfang ist für Frauen im America’s Cup und ich bin so stolz, Teil davon zu sein. Es war so eine unglaubliche Kampagne, ich bin so stolz auf unser gesamtes Team.“

Die Premiere des Frauen-AC schreit nach Fortsetzung

Zum ersten Women’s America’s Cup waren zwölf Teams vertreten. Neben den Frauen-Crews der aktuellen AC-Teams aus Neuseeland, Großbritannien, Italien, den USA, der Schweiz und Frankreich waren bei den sechs Invited Teams auch die deutschen Seglerinnen dabei.

Auch wenn es für die Mannschaft um die Kieler Initiatorin Carolina Werner nicht zum großen Wurf reichte und sie sich in ihrer Gruppe mit Platz sechs begnügen mussten, sind sie doch Teil des historischen Women’s America’s Cups.

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