America's Cup: Kiwis Kraftdemonstration am Super-Segelsamstag ...

4 Tage vor

Harter Tag für das Team Ineos Britannia. Nach dem Einzug in das Finale des America’s Cup bekommen die Briten um Skipper Ben Ainslie ihre eigenen Grenzen aufgezeigt. In den ersten beiden Final-Duellen des AC müssen sie sich dem Emirates Team New Zealand geschlagen geben. Es wird viel Arbeit über Nacht nötig sein, um den Kopf wieder hoch zu bekommen und am Sonntag mit Siegen auf die Bahn zurückzukehren.

America's Cup - Figure 1
Foto float Magazin

Feiner Nieselregen und eine dichte Wolkendecke liegen über Barcelona am Super-Samstag des Cups. Die Finalrennen beim Women’s America’s Cup und die ersten beiden Rennen zwischen dem Verteidigerteam Emirates Team New Zealand und den Herausforderern Ineos Britannia sind terminiert.

Auf der Fanmeile tummeln sich die Kiwi-Fans mit Shirts und Fahnen. Zum ersten Mal sieht man hier in Barcelona viele begeisterte Fans, wo das Rennen sonst eher an der Stadt und den Touristen vorbeigeht. Trotzdem sollen angeblich zwei Millionen Besucher in Barcelona ihr Interesse am America’s Cup, der ältesten Segeltrophäe der Welt, bekundet haben, wird berichtet.

Frisch rasiert ins Finale

Die Teams jedenfalls sind bestens präpariert. Seit Tagen haben die AC-Titelverteidiger vom Emirates Team New Zealand auf ihrem AC75 „Taihoro“ parallel zu den Rennen der Herausforderer und der Frauen vor der Küste von Barcelona trainiert. Zuletzt im Rennen waren sie in der ersten Round Robin des Cups am 5. September. Jetzt wird sich das Geheimnis lüften: Wie schnell sind die Neuseeländer?

Im Gegensatz zu den Titelverteidigern hat sich Ineos Britannia im Halbfinale und Finale des Louis Vuitton Cups gegen Alinghi Red Bull Racing und Luna Rossa Prada Pirelli durchgesetzt, ist also kampferprobt und hat die Abläufe an Bord gut im Griff. Können die Briten die Kiwis kalt erwischen?

America's Cup - Figure 2
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Rennerfahrene Briten © Ian Roman / America's Cup

Oder wird die aufgerüstete Taihoro in ihrem letzten Renntrimm zu schnell sein? Skipper Ben Ainslie hat sich für das Duell jedenfalls frisch gemacht. Segelte er gegen Luna Rossa noch mit Stoppelbart, ist er jetzt frisch rasiert.

Warten auf den Wind

Zunächst aber heißt es für Fans und Teams wieder: Warten auf mehr Wind. 6,5 Knoten müssen es sein, damit die Boote auf die Foils kommen und das untere Limit für einen Start erreicht ist. Kurz vor 15 Uhr ist es soweit. Das erste Rennen mit sechs Legs wird gestartet. Und es ist der Start, der alles entscheidet. Die Neuseeländer sind an der linken Seite der Linie, haben einen leichten Vorsprung.

Die Kiwis machen das Rennen © Ian Roman / America's Cup

Den können sie nutzen, um nach der Wende vor den Briten durchzuziehen, den Konkurrenten den Abwind zu geben und sich dann fast kontinuierlich abzusetzen. Gerade auf den Am-Wind-Kursen sind die Kiwis im Vorteil. Sie verschaffen sich den Vorsprung, den sie auch auf dem Downwinder sicher verwalten.

Auf 56 Sekunden wächst der Vorsprung am letzten Luv-Gate. Danach ist die Brise wieder am unteren Ende der erlaubten Windskala angekommen. Doch es reicht, um die AC75 bis ins Ziel zu bringen. Und mit einem Abstand von 41 Sekunden gewinnt Neuseeland dieses erste Duell.

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Deutlich engerer Fight im zweiten Anlauf

Das Finale der Frauen gibt Britannia die Chance, den Trimm noch einmal zu verfeinern. Und als es schließlich zum zweiten Finalrennen an den Start geht, ist es ein deutlich engerer Fight. Auf der ersten Kreuz und dem ersten Downwinder wechselt die Führung mehrfach zwischen den beiden Booten. Dann aber können sich die Neuseeländer doch wieder an der Spitze etablieren und fahren zum zweiten Sieg. Diesmal sind es 27 Sekunden, die die beiden Duellanten trennen.

BU © Ian Roman / America's Cup

„Die Brise war sehr drehend heute. Es war nicht einfach zu sehen, was der Wind macht. Aber das Team hat es gut hingekriegt“, sagt Peter Burling, Steuermann der Kiwis, nach dem Rennen. Ben Ainslie muss dagegen eingestehen: „Das war nicht der Start, den wir uns gewünscht haben. Glückwunsch an die Kiwis. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir rauskriegen, woran es gelegen hat, und wir stärker zurückkommen. Morgen ist ein anderer Tag.“ Seine Steuermann-Kollege Dylan Fletcher hat eine einfache Erklärung für die Niederlage: „Wir haben die Dreher auf der falschen Seite erwischt.“

Die nächsten beiden Duelle sind für Sonntag ab 14 Uhr angesetzt. Maximal bis zum 27. Oktober dauert der Cup vor Barcelona. Im Modus „Best of 13“ ist alles allerdings sofort entschieden, wenn ein Team seinen siebten Sieg einfährt.

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