Alzheimer-Medikament in EU zur Zulassung empfohlen
Bei der EMA-Empfehlung gibt es allerdings eine Einschränkung: Das Mittel solle nur für Alzheimer-Patienten verwendet werden, die eine oder keine Kopie von ApoE4, einer bestimmten Form des Gens für das Protein Apolipoprotein E, haben. Bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit für bestimmte schwerwiegende Nebenwirkungen wie Schwellungen und Blutungen im Gehirn geringer als bei Menschen mit zwei ApoE4-Kopien.
Lecanemab werde zunächst nur bei wenigen Patienten im klinischen Bereich eingesetzt werden, sagte der Dresdner Neurologe und Demenz-Experte Gerd Kempermann MDR AKTUELL. Endlich gebe es ein Mittel, das Alzheimer selbst bekämpfe und nicht nur die Symptome, sagte Kempermann weiter. Es sei aber sehr teuer.
Medikament soll Fortschreiten der Krankheit bremsenIn Deutschland sind etwa eine Million Menschen von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Der nun empfohlene Antikörper Lecanemab bessert die Symptomatik nicht, sondern soll lediglich das Fortschreiten der Krankheit bremsen. Daher wird er nur für Betroffene im frühen Stadium der Erkrankung empfohlen. Verabreicht wird der Antikörper alle zwei Wochen durch eine intravenöse Infusion, die unter Aufsicht erfolgen muss.