Zubcic ärgert Odermatt - und übt heftige Kritik
Stand: 22.12.2024 11:33 Uhr
Der Kroate Filip Zubcic führt beim Riesenslalom in Alta Badia zur Halbzeit - weil er den Hang mit Wucht hinunterfuhr. Danach kritisierte er die Pistenbedingungen.
Auch Sportschau-Experte Felix Neureuther forderte wegen der Verhältnisse "Brutalität" von den Skirennfahrern am Samstagmorgen (22.12.2024) auf der Gran Risa in Alta Badia. "Sauberes Skifahren hilft dir hier nicht weiter", erklärte er.
Stattdessen geht es in den Dolomiten darum, aktiv zu bleiben, konsequente Schwünge in den Schnee zu fräsen - und nicht allzu weich und nur technisch sauber Ski zu fahren. Und so war Neureuther schon äußerst angetan vom zweiten Fahrer: Filip Zubcic, der vor einem Jahr bereits Zweiter in Alta Badia geworden ist. Nach 1:16,08 Minuten war der Kroate bei einem der längsten und anstrengendsten Riesenslaloms des Jahres im Ziel.
Steen Olsen und Odermatt lauern hinter ZubcicKein Fahrer konnte diese Zeit mehr schlagen im ersten Durchgang. Doch zwei Fahrer kamen ihr zumindest sehr nahe und waren in einzelnen Abschnitten auch schneller als Zubcic: Alexander Steen Olsen und Marco Odermatt.
Der Norweger kam mit 0,05 Sekunden Rückstand ins Ziel, der ewige Dominator Odermatt aus der Schweiz mit 0,19 Sekunden Rückstand. Beide lauern hinter dem Kroaten - wie auch der extrem konstante Henrik Kristoffersen (+0,29) und Timon Haugan (+0,44).
Zubcic und Kristoffersen üben KritikZubcic gelang seine Fabelzeit übrigens bei ziemlich komplizierten Verhältnissen, wie er hinterher im Sportschau-Interview anführte: "Die Strecke war sehr herausfordernd heute. Es gab sogar Diskussionen, ob wir überhaupt hier fahren bei diesen Bedingungen."
Schon bei den vergangenen Rennen sollen diese laut Zubcic nicht zufriedenstellend gewesen sein. "Selbst unsere Trainer machen bessere Läufe fürs Training." Die Piste breche an gewissen Stellen, stimmte ihm auch Kristoffersen zu, dann werde der Schnee knollig: "Dann rutscht dir der Außenski weg. Und dann wird es schwierig." Und so steigt eben auch die Verletzungsgefahr. Die Zweifel im Fahrerfeld sind groß vor dem zweiten Lauf, diese Kritik dürfte sitzen bei den Veranstaltern.
Auch Neureuther sah die Strecke unruhig - aber an der Grenze des Machbaren. "Die Trainer werden für mich zu wenig miteinbezogen. Man könnte so sehr von ihnen profitieren und dann wird hier eine Piste gemacht, die nicht optimal ist", sagte der Sportschau-Experte.
Schmid fällt mit Kreuzbandriss ausWer den Ski-Alpin-Weltcup verfolgt, der weiß auch: Einer fehlte im Konzert der ganz großen Riesenslalom-Athleten - eben, weil er sich erst jüngst verletzt hat: Deutschlands bester Fahrer Alexander Schmid hat sich in der Vorbereitung auf den Riesenslalom das Kreuzband gerissen. "Alex ist nicht zu ersetzen in dieser Mannschaft. Er war derjenige, der die Riesenslalom-Pace vorgegeben hat im Training", sagte Neureuther.
Er findet aber auch: "Ich bin mir sicher, dass er sehr gut zurückkommen wird, weil er ein klasse Skifahrer ist. Jetzt muss man das halt kompensieren. Die Jungen müssen in die Bresche springen."
DSV-Fahrer weit zurück - nur Anton Grammel im zweiten LaufIm ersten Durchgang konnten sie diese Forderung noch nicht so richtig erfüllen. Lediglich Anton Grammel (+ 1,79) qualifizierte sich als 21. "Es war ein Kampf, aber die Piste war deutlich besser, als ich es erwartet hatte", sagte er. "Mutig und engagiert fahren, dann ist da noch einiges drin." Jonas Stockinger, Stefan Luitz und Fabian Gratz schieden dagegen aus.
"Es hat leider nicht ganz so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe. Mit dieser harten Piste ist es aktuell brutal schwierig für mich", sagte Stockinger im Ziel. "An vielen Stellen ist es gebrochen. Und wenn du nicht hundertprozentig draufstehst, erwischst du jeden Schlag. Gerade bei mir mit Rückenproblemen macht es das nicht gerade leichter. Dann fahre ich die letzten Tore gefühlt wie ein steifer Bock."