Andrew Haighs „All of Us Strangers“: Träume nehmen Gestalt an
Geistergeschichte In „All of Us Strangers“ trifft ein Mann seine verstorbenen Eltern wieder. Ein berührender Film über Liebe und Trauer – der trotzdem unheimlich lebensbejahend ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2024
Intimität, die erst langsam entsteht: Adam (Andrew Scott, li.) und Harry (Paul Mescal)
Foto: Parisatag.com
Es dauert ein Weile, bis der Moment der Vertraulichkeit gekommen ist. Man spricht nicht leichtfertig über das, was einem seit Jahrzehnten auf dem Herzen liegt – selbst wenn der Partner die Gabe besitzt, unumwunden auf den Punkt zu kommen. Also zögert Adam (Andrew Scott) lange, bevor er sich Harry (Paul Mescal) offenbart. Davor musste erst eine andere Art von Intimität zwischen ihnen entstehen.
Sie sind die einzigen Bewohner eines rätselhaft leerstehenden Apartmenthauses in London. Harry taucht eines Abends mit einer Flasche japanischem Whisky an Adams Wohnungstür auf und macht ihm Avancen. Die Zeit ist noch nicht reif an diesem Abend, aber es ist eine Konjunktion. Adam streift den Schutzpanzer seiner Verschlossenheit ab, nicht ohne Hemmungen, und nimmt die Her
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