Wieder Vorwürfe gegen Alfons Schuhbeck: Droht jetzt eine weitere ...
Stand: 28.06.2024, 13:27 Uhr
Von: Julia Hanigk
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Alfons Schuhbeck verlor sein Gastronomie-Imperium und landete hinter Gittern. Nun kommen neue Anschuldigungen ans Licht.
München – Alfons Schuhbeck sieht sich mit neuen Anschuldigungen konfrontiert: Die Staatsanwaltschaft München I. untersucht nun auch mögliche Fälle von Insolvenzverschleppung und Betrug im Zusammenhang mit Corona-Hilfen gegen den prominenten Koch, der wegen Steuerhinterziehung inhaftiert ist, wie IPPEN.MEDIA erfuhr.
Neue Vorwürfe gegen Alfons Schuhbeck. © Sven Hoppe/dpaDie Untersuchungen, die elf Unternehmen des Angeklagten betreffen, nähern sich laut Angaben von Anna Leidig, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, dem Abschluss. Das Verfahren könnte bald beendet sein. „Im weiterhin geführten Ermittlungsverfahren wegen Insolvenzverschleppung und Subventionsbetrug im Zusammenhang mit Corona-Hilfen im Zusammenhang mit elf Firmen des Beschuldigten neigen sich die Ermittlungen dem Ende zu, sodass wir davon ausgehen, dass das Verfahren bald abgeschlossen werden kann“, bestätigt Oberstaatsanwältin Anne Leiding IPPEN.MEDIA.
Die Vorermittlungen wegen Insolvenzverschleppung hatte die Staatsanwaltsschaft bereits Ende 2021 geführt. Sie wurden damals „von Amtswegen eingeleitet“, bestätigt Leiding – also nicht wegen einer Anzeige. Konkret gehe es darum, dass Schuhbeck zu Corona-Zeiten falsche Angaben gemacht haben soll, um an Soforthilfen zu kommen, so die Recherchen von IPPEN.MEDIA. Norbert Scharf, Schuhbecks Anwalt, wollte auf Anfrage der dpa keinen Kommentar abgeben.
Schuhbeck wurde bereits wegen Steuerhinterziehung von 2,3 Millionen Euro verurteiltIm letzten Jahr trat Alfons Schuhbeck seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung an. Das Landgericht München I verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten. Das Gericht war überzeugt, dass er Steuern in Höhe von 2,3 Millionen Euro hinterzogen und über 1000 Mal in die Kassen zweier seiner Restaurants gegriffen hat, um Geld verschwinden zu lassen. Er räumte ein, dafür ein Computerprogramm verwendet zu haben, das ein Mitarbeiter auf seinen Befehl hin erstellt hatte. In einem Geständnis vor Gericht sagte Schuhbeck damals: „Ich habe einiges falsch gemacht“.
Seine Gefängnisstrafe trat Schuhbeck in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech an. Inzwischen befindet sich der Koch und Unternehmen aber in einer Außenstelle der JVA im Andechser Ortsteil Rothenfeld. Dass er dorthin verlegt wurde, ist die letzte offiziell bestätigte Information über seine Situation nach Haftantritt.
Der Fall des Alfons Schuhbeck: Vom Star-Koch zum GefängnisSchuhbeck war jahrelang ein fester Bestandteil der Münchner High Society. Er bewirtete Prominente und wurde dabei selbst zu einem. Er hat für die Queen, die Beatles, Charlie Chaplin und immer wieder auch für den FC Bayern München gekocht und wurde zu einem der bekanntesten Köche und Gastronomen des Landes. Heute sind von dem ehemaligen Gastronomie-Imperium nur noch die Gewürzläden übrig. (jh/dpa)