Wimbledon: Carlos Alcaraz steht erneut im Finale - nach Sieg gegen ...
Titelverteidiger Carlos Alcaraz steht erneut im Finale des Wimbledon-Turniers. Der 21-jährige Spanier schlug Daniil Medvedev mit 6:7 (1), 6:3, 6:4 und 6:4
von Florian Goosmann aus Wimbledon zuletzt bearbeitet: 12.07.2024, 20:36 Uhr
Carlos Alcaraz ist der erste Finalist des Wimbledonturniers 2024 - nach einem guten, wenn auch nicht durchweg hochklassigen Halbfinale gegen Daniil Medvedev. Verdient ist der Sieg, auch weil Alcaraz sich steigerte, was nötig war nach dem zerfahrenen Anfang.
Alcaraz hatte zu Beginn mit einer schwachen Aufschlagquote zu kämpfen, die über lange Zeit des ersten Satzes bei unter 40 Prozent lag. Zwei Mal lief er entsprechend einem Break hinterher, schaffte es dennoch in den Tiebreak - den jedoch spielte Medvedev stark herunter.
In Durchgang zwei startete Alcaraz besser, ein kurzer Spielrausch führte zur schnellen Führung - Medvedev gab zwar insgesamt nur fünf Punkte bei eigenem Service ab, davon aber vier in einem Spiel. Auch in Satz drei reichte “Carlitos” ein Break, die eigenen Aufschlagspiele gewann er sicher, wenn auch nicht durchweg souverän. Aber: In den Ballwechseln gab er nun das Tempo vor, mischte gut mit Slice und Stopps, wenngleich - typisch für ihn - manchmal zu verspielt. Aber wie Medvedev vorm Match erklärte hatte: Alcaraz besitze die Fähigkeit, neutrale Schläge aus dem Nichts zu beschleunigen. Das war speziell auf Rasen der große Vorteil gegen Medvedev.
Im vierten Satz gelang Alcaraz direkt das Break, das er leichtfertig sofort wieder aus der Hand gab, beim Stand von 3:3 aber zog er noch mal das Tempo an - die Vorentscheidung.
Alcaraz durchbricht die “Wand” Medvedev mit Variation“Ich habe sehr nervös begonnen”, gab Alcaraz zu. “Er hat stark gespielt, es war schwierig für mich.” Das frühe Break im zweiten Satz sei wichtig für ihn gewesen, um freier aufzuspielen. Er habe versucht, viel zu variieren, verriet Alcaraz das Geheimnis, die “Wand” Medvedev (mit der er ihn verglichen hatte vorm Match) zu durchbrechen. “Ich habe versucht, nicht sein Spiel mitzuspielen.”
Dass das Match überhaupt über vier Sätze ging: wohl auch der langen Leine des Oberschiedsrichters zu verdanken. Als Medvedev zum Ende des ersten Satzes einen Stopp (wohl) nicht erlief und Schiedsrichterin Eva Asderaki ein “Not up” durchgab, beschimpfte Medvedev sie (wie er Pressekonferenz behauptete: nicht zu schlimm). Zu seinem Glück entschied man sich “nur” für eine Verwarnung.
Alcaraz trifft im Finale auf den Sieger der Partie zwischen dem siebenfachen Wimbledonchamp Novak Djokovic und Halbfinal-Debütant Lorenzo Musetti.
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