Albanien: Tourismus aus Italien boomt

22 Aug 2023

Immer mehr Italiener machen Urlaub in Albanien. Die Zahl der Touristen ist gegenüber dem vergangenen Sommer um 35 Prozent gestiegen. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni musste sogar schon wegen Zechprellerei einschreiten.

Albanien - Figure 1
Foto Rai News
Albanien - die günstige Alternative

Urlaub in Italien wird immer teurer, Albanien gilt vielen als günstige Alternative. So boomt bei den Italienern heuer das Reiseziel Albanien. Etliche Reiseportale preisen das Land, das aktuell noch als Geheimtipp gilt, mittlerweile als die "Malediven Europas" an. Darüber freut sich der albanische Premier Edi Rama.

Der albanische Regierungschef postete auf seinen Sozialnetzwerken Werbung für sein Land. 

"Dieser Sommer übertrifft all unseren Erwartungen. Die Zahlen der Touristen in unserem Land sind gegenüber dem vergangenen Jahr um 35 Prozent gestiegen. Wir zählen eine halbe Million italienischer Urlauber. 2013 meldete der Flughafen Tirana 350.000 Passagiere im Jahr, jetzt sind es 6,5 Millionen", erklärte Premier Rama kürzlich in einem Interview mit der Tageszeitung "La Stampa".

Meloni lässt Rechnung von Zechprellern zahlen

Doch nicht alle italienischen Urlauber führen sich so auf, wie sich Urlauber aufführen sollten. In einem Video des albanischen Fernsehsender Report Tv vor vier Tagen sind vier Italiener zu sehen, die ein Restaurant in Berat verlassen haben sollen, ohne ihre Rechnung zu bezahlen. Umgehend wollte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ein schräges Bild italienischer Touristen verhindern. Sie wies die italienische Botschaft in Albanien an die Rechnung zu bezahlen. Und die Restaurantbesitzerin in Berat bedankte sich in einem Post auf Facebook sofort dafür: Meloni sei eine "wahrhafte Dame und eine strenge Mutter”.  

Ansa/ Facebook Guva Mangalem

Die von der Botschaft bezahlte Zeche

Italien klagt über einen Rückgang einheimischer Urlauber. Laut mehreren Befragungen fehlt vielen Menschen schlicht das Geld, um die teils hohen Preise für einen Strandurlaub zu bezahlen. Jede dritte Familie in Italien gab im Juli an, sie würde sich für den Urlaub auch verschulden. Viele würden sogar auf eine Mahlzeit pro Tag verzichten. 

Der Konsumentenschutzverband Codacons kritisiert, dass die Strandbäder im Durchschnitt Eintrittspreise zwischen 15 und 20 Euro verlangen.  Für Monatskarten in den Strandanlagen liegen die Preise zwischen 500 und 700 Euro. Nur die "freien Strände", wo sich Sonnenhungrige auf einem Handtuch im Sand ausbreiten dürfen, sind weiterhin kostenlos. Apulien untersagte zuletzt die Mitnahme Speisen an den Strand, mit Ausnahme von Wassermelonen. 

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