Hack in Indien: Faradayscher Käfig schaltet AirPods-Pro-2 ...

2 Stunden vor
AirPods-Pro-2

Nicht jede von Apple angekündigte neue Funktion steht auch in allen Ländern bereit. Das gilt beispielsweise in der EU für Apple Intelligence, das offiziell erst im April bei uns erscheinen soll. Aber auch andere Features wie die groß angekündigte Hörgerätefunktion für die AirPods Pro 2, die kürzlich per Firmware-Update auf die Stöpsel kam, fehlen in einigen Weltregionen. Drei User aus Indien, wo die Funktion bislang nicht freigeschaltet wurde, haben deshalb nun eine ganz spezielle Methode entwickelt, um, laut eigenen Angaben, "ihren Omas zu helfen".

Bitte nicht funken

Wie Rithwik Jayasimha, Arnav Bansal und Rithvik Vibhu auf Substack berichten, hatte einer von ihnen gerade die AirPods Pro 2 gekauft, nur um festzustellen, dass Indien noch nicht zu den unterstützen Ländern gehört. Apple implementiert dazu eine Geosperre, die offenbar mehrstufig ist. So gibt es einen GET-Endpoint, der über den Server gspe1-ssl.ls.apple.com das Land feststellt, die Apple-Store-Region wird abgefragt (Indien verboten) und offenbar auch Geräteregion und womöglich Zeitzone und Spracheinstellung. Weiterhin scheint sich Apple auch GPS-Abfragen sowie Abfragen des Mobilfunknetzes (MCC/MNC) zu bedienen.

Um die Aktivierung der Hörgerätefunktion dennoch zu ermöglichen, nutzte die Gruppe ein iPad mit WLAN, das ohne Mobilfunk auskommt. Dieses wurde dann in einen (vereinfachten) faradayschen Käfig gepackt. Hinzu kam ein WLAN-Spoofer in Form eines ESP32, der SSIDs aus Kalifornien an das iPad schickte (und sich im faradayschen Käfig befand), zudem wurde versucht, den besagten Endpoint über einen Proxy zu manipulieren und auf "US" statt "IN" zu stellen. Nach all diesen Tricks war es schließlich möglich, die Hörgerätefunktion freizuschalten; sie blieb auch nach der Aktivierung nutzbar.

Möglicherweise geht es einfacher

Die Versuche erinnern an ähnliche "Hacks" von Apple Intelligence, um das KI-System auch in der EU freizuschalten. Apple hatte auch hier zunächst harte Restriktionen angelegt, die schließlich allerdings vereinfacht wurden – mittlerweile reicht ein App-Store-Account aus den USA samt passender Spracheinstellung US-Englisch. Auch hier war ein iPad mit WLAN (und ohne 5G) die Lösung – plus ein WLAN-Hotspot mit einer SSID, die Apples Geodatenbank (noch) nicht kennen konnte.

Zudem musste man sich mit dem Set-up dann in eine Gegend begeben, in der keine weiteren WLAN-Netze aufgespannt sind, damit das Gerät den Ort nicht zuordnen kann. Ein faradayscher Käfig ist dafür übrigens nicht unbedingt nötig: iPads nur mit WLAN verfügen nämlich nach wie vor nicht über GPS, die Ortsfeststellung erfolgt allein via WLAN und Bluetooth.

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(bsc)

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