Der gruselige „28 Years Later“-Trailer ist ein Gedicht

11 Stunden vor

Zum dritten Mal wagt sich Danny Boyle in die Zombie-Apokalypse. Der erste Trailer für „28 Years Later“ begeistert – auch dank eines alten Soldatengedichts. Und ist dieser eine Untote nicht Cillian Murphy?

28 Years Later - Figure 1
Foto DiePresse.com

Aaron Taylor-Johnson und ein Kind sind in „28 Years Later“ auf der Flucht. Vor den Zombies? Youtube

„Unglaublich gut“, nennt der „Guardian“ den ersten Trailer zu „28 Years Later“, der in den gut 24 Stunden seit seiner Veröffentlichung einer der großen Trends auf Social Media ist. Der Zombie-Film ist der dritte in einer Reihe: Auf „28 Days Later“ und „28 Weeks Later“ folgen nicht Monate, sondern Jahre. Der erste Film kam 2002 heraus, der zweite 2007 und der dritte soll im Sommer 2025 zu sehen sein. Regie führte erneut Danny Boyle („Trainspotting“), der das Drehbuch gemeinsam mit Alex Garland („Ex Machina“) verfasst hat.

Er spielt – wie der Titel schon sagt – 28 Jahre nach Ausbruch des hochansteckenden und tödlichen Virus, das Menschen zu Bestien macht. Am Anfang sieht man eine Gruppe Kinder, die im Fernsehen die Serie „Teletubbies“ schaut. Dann aber gibt es einen Zeitsprung in eine Zukunft, in der die US-Marine Militärangehörige darauf trainiert, in feindlichen Umgebungen zu überleben. Dazu gehöre auch, dass sie in einer kleinen Zelle festgehalten werden, während ihnen immer wieder das Gruseligste vorgespielt wird, was das Personal zur Verfügung hat, erklärt der „Guardian“. Und das sei eine Aufnahme des Schauspielers Taylor Holmes aus dem Jahr 1915, der das Gedicht „Boots“ von Rudyard Kipling rezitiere.

„There‘s no discharge in the war!“

Holmes‘ Vortrag ist in der Tat unheimlich: „Boots“ imaginiert die sich wiederholenden Gedanken eines Infanteristen der britischen Armee vor während des Zweiten Burenkrieges in Südafrika und ahmt das Marschieren von Soldaten nach. Zahlen und Wort wiederholen sich. „There‘s no discharge in the war!“ (Es gibt keine Entlastung im Krieg) heißt es immer wieder, und Holmes‘ Stimme wird im Laufe der Rezitation immer lauter und lauter, bis er schreit. Selbst in der deutschen Version des Trailers wurde die englische Aufnahme verwendet.

Dazu sieht man Bilder vom Überlebenskampf in der apokalyptischen Welt. Im Zentrum der Handlung steht Aaron Taylor-Johnson, der als aussichtsreichster Kandidat für die Rolle des James Bond gehandelt wird. In einem der auftauchenden Skelette wollen Filmfans Cillian Murphy erkannt haben (es sieht ihm wirklich sehr ähnlich). Der Oscar-Preisträger hatte im ersten Film die Hauptrolle gespielt. Diesmal haben auch Ralph Fiennes, „Killing Eve“-Star Jodie Comer und Edvin Ryding („Young Royals“) Rollen übernommen.

Mit dem Gedicht hebt sich der Trailer ab von der Mode: Derzeit werden die Filmvorschauen gern mit Neuaufnahmen bekannter Songs aus der Pop- und Rockgeschichte unterlegt. Und der Trailer erinnert an die Serie „Breaking Bad“: In der hochdramatischen Folge „Ozymandias“ wird das gleichnamige Gedicht von Percy Bysshe Shelley vorgetragen, das vom Aufstieg und Fall des ägyptischen Paraos Ramses II handelt – und sich auf den Aufstieg und Fall von Drogenkönig Walter White übertragen lässt. Ein Höhepunkt des „goldenen Zeitalters“ der Serien. Ob „28 Years Later“ die Erwartungen erfüllen kann, die ob des Trailers in ihn gesetzt werden, wird sich ab Mitte Juli 2025 weisen. (her)

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