Chronik: Gedenkveranstaltungen zum 10. Oktober

3 Stunden vor

Chronik

Wie jedes Jahr am 10. Oktober findet auch am Donnerstag wieder die Feier zum Gedenken an die Kärntner Volksabstimmung von 1920 statt. Die traditionelle Landesfeier findet ab 11.00 Uhr im Landhaushof statt. Schon am Mittwoch hielten dort die Heimatverbände ihre 10. Oktober Feier ab.

10. Oktober kärnten - Figure 1
Foto ORF.at

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Bei der Kärntner Volksabstimmung von 1920 sprachen sich 59 Prozent der südkärntner Bevölkerung in der Abstimmungszone 1 für den Verbleib bei Österreich und gegen die Abtrennung an Jugoslawien aus. Dies setzte den Schlusspunkt nach zwei Jahren Ringen um die weitestgehende Einheit Kärntens nach dem Ersten Weltkrieg. SHS-Truppen hatten nach Kriegsende Teile Südkärnten besetzt und bei der Friedenskonferenz in Saint-Germain die Abtrennung zu Jugoslawien gefordert.

Die slowenischsprachige Bevölkerung Südkärntens sollte in einen großen südslawischen Staat integriert werden. Letztlich setzte sich aber das vom amerikanischen Präsidenten Thomas Woodrow Wilson proklamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker durch. Ohne die Stimmen aus der slowenischen Volksgruppe wäre die 59-Prozent-Mehrheit für Österreich nicht zustande gekommen, sind sich Historiker einig.

Wie jedes Jahr am 10. Oktober findet auch am Donnerstag wieder die Feier zum Gedenken an die Kärntner Volksabstimmung von 1920 statt. Die traditionelle Landesfeier findet ab 11.00 Uhr im Landhaushof statt. Schon am Mittwoch hielten dort die Heimatverbände ihre 10. Oktober Feier ab.

10. Oktober kärnten - Figure 2
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Mölzer: Neue Ziele und Aufgaben

In Kärnten wird gleichzeitig Abwehrkampf und Volksabstimmung gedacht. Diverse Heimat- und Traditionsverbände schlossen sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen und hielten eine eigene Feier ab. Heimatdienstobmann Andreas Mölzer appellierte dabei, den Blick nicht nur auf die Geschichte zu richten. Für die Zukunft brauche es neue Ziele und Aufgaben: „Dazu gilt es natürlich einmal alte Denkweisen, auch alte Vorurteile, die seiner Zeit höchstwahrscheinlich höchstberechtigt waren, alte Ängste zu entsorgen, zu historisieren, wie der Historiker sagt. Es ist völlig klar, dass der Abwehrkampf, der so wichtig ist für uns, heute nicht mehr stattfindet.“

Andreas Mölzer „Zeitgemäßer Patriotismus mit Konsens und Dialog“

Zeitgemäßer Patriotismus schließe zur Identität Kärntens nicht nur die Mehrheitsbevölkerung ein, so Mölzer: „Natürlich ist die Slowenische Volksgruppe längst kein Feindbild mehr für uns. Wir müssen Konsens oder Dialog suchen.“

Neben Vertretern der vier Landtagsparteien nahen auch die Gründer der Konsensgruppe Josef Fellner vom Heimatdienst und Marjan Sturm aus der slowenischen Volksgruppe an der Feier teil. Sie gehören zu den Wegbereitern der Ortstafellösung und wirkten an einem konfliktfreien Miteinander der zwei Volksgruppen in Kärnten mit.

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