Porr und Strabag übernehmen Vamed Österreich

11 Tage vor

Ein Konsortium aus den österreichischen Bauunternehmen Porr und Strabag übernimmt um 90 Millionen Euro zu je 50 % die österreichischen Aktivitäten der Vamed, der Planungs-, Errichtungs- und Betreibergesellschaft von Krankenhäusern, Thermen und anderen Gesundheitseinrichtungen.

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Die Vamed AG, ein weltweit führender Anbieter von Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen und die größte in Österreich tätige Planungs-, Errichtungs- und Betreibergesellschaft von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, bekommt neue Eigentümer.

Ein Konsortium der beiden Baukonzerne Porr AG und Strabag SE wird das Österreich-Geschäft des bisher mehrheitlich zum Deutschen Gesundheitskonzern Fresenius gehörenden Unternehmens übernehmen.

Die Transaktion umfasst die für die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien (AKH Wien) verantwortlichen Einheiten der Vamed, das österreichische Projektgeschäft, das zum Segment Health Tech Engineering der Vamed gehört, sowie Anteile an mehreren Thermen in Österreich, darunter die Therme Wien, die Therme Geinberg (OÖ) und die St. Martins Therme im Burgenland.

Der Geschäftsbereich High-End-Services (HES) der Vamed wird auf Fresenius übertragen. HES erwirtschaftet rund die Hälfte seines Umsatzes durch die Unterstützung der Helios-Kliniken, die zu Fresenius gehören. Insgesamt bietet HES Facility- und Medizintechnik-Management für mehr als 840 Krankenhäuser an. HES ist ein stabiles Geschäft mit guten Wachstumsaussichten und trägt rund 30 % zum Umsatz der Vamed bei.

Das Segment Health Tech Engineering, das für das internationale Projektgeschäft zuständig ist und rund 15 % des Vamed-Umsatzes ausmacht, wird schrittweise und geordnet zurückgeführt. Dieser Prozess soll bis 2026 weitgehend abgeschlossen sein. Die laufenden Projektverträge werden erfüllt.

Klaus Schuster, Vorstandssprecher von Vamed zu der Übernahme:

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"Für die große Mehrheit der einzelnen Geschäftsbereiche der Vamed sind tragfähige Zukunftslösungen erreicht worden. Sie haben alle Voraussetzungen, sich unter neuen Eigentümern erfolgreich zu entwickeln. Das schon seit längerem defizitäre internationale Projektgeschäft beenden wir sukzessive und geordnet. Die bestehenden Verträge werden dabei vollumfänglich erfüllt. Für die betroffenen Mitarbeiter streben wir sozialverträgliche Lösungen an. Insgesamt gibt es nun Klarheit. Und das ist im Interesse der Kunden und Partner, Kolleginnen und Kollegen und unseren Patienten."

Verkäuferin der Geschäftsanteile ist die Vamed AG, die mehrheitlich von der deutschen Fresenius SE gehalten wird. Nicht Teil des von Strabag und Porr übernommenen Pakets sind das Projektenwicklungsgeschäft außerhalb von Österreich, das Krankenhausdienstleistungsgeschäft sowie das Vamed Postakut-Geschäft, insbesondere das Rehabilitationsgeschäft, das mit 2. Mai an PAI Partners verkauft wurde.

PAI soll mit 67 Prozent Mehrheitseigentümer des Geschäfts werden, das in einem neuen, eigenständigen Unternehmen unter dem Dach von PAI zusammengefasst wird. Fresenius wird 33 Prozent halten.

Porr und Strabag jeweils 50 % Eigentümer

Der Gesamtkaufpreis für die von Porr und Strabag übernommene technische Betriebsführung und die Bauprojekte des AKH Wien, das österreichische Projektentwicklungsgeschäft der Vamed sowie österreichische Thermenbeteiligungen beträgt 90 Millionen Euro.

Der Erwerb soll über eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft erfolgen, wobei die Porr AG und die Strabag SE zu je 50 % beteiligt sein werden. Die Transaktion steht weiters unter dem Vorbehalt der Freigabe der zuständigen Wettbewerbsbehörden. 

Porr-CEO Karl-Heinz Strauss erklärt: "Wir freuen uns auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Wien im Rahmen der Betriebsführung und der Bauprojekte des AKH - uns ist bewusst, welche große Verantwortung wir damit übernehmen."

Auch der Baukonzern Strabag erweitert mit der Übernahme sein Leistungsportfolio im Technischen Facility Management um den anspruchsvollen Medizinbereich und ihr Know-how in der Projektentwicklung im Gesundheitsbereich.

„Mit dieser Übernahme verfolgen wir gleich zwei Kernthemen unserer Strategie 2030: Wir wollen unsere Wertschöpfungstiefe in diesem Segment weiter erhöhen und unsere Kompetenz im technischen Facility Management, konkret im anspruchsvollen Medizinbereich, erweitern“, erklärt Strabag-CEO Klemens Haselsteiner die geplante Übernahme. Die technische Gebäudeausstattung nimmt eine immer größere Rolle bei Bauprojekten ein. Eine Lösung aus einer Hand – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb – ist für die Auftraggeber eine attraktive Variante, die vor allem mehr Planungs- und Budgetsicherheit bringt.

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